Kleingruppenexursion Bayamo

Marlene E.Viktoria

Unsere Gruppe (Malte, Bene, Paul, Marlene B., Marlene E., Vicky, Lenya und Leni) fuhr mit einem Nachtbus nach Bayamo. Da es keine Tickets mehr für acht Personen in einem Bus gab, mussten wir in zwei kleine Gruppen aufgeteilt fahren. Im folgenden Blogpost ein paar Ausschnitte aus unseren Tagebüchern:

11.02.18

Liebes Tagebuch,

heute sind wir um 9:30 Uhr mit dem Bus in Richtung Bayamo aufgebrochen. Da es keine Tickets mehr für acht Personen in einem Bus gab, wurde unsere Gruppe von Lala (unserer Reiseleitung) in zwei Teile aufgespalten. Durch diese Trennung hatten wir gleich zu Beginn ein Problem mit unseren Pässen, da die falschen KUSis auf den Tickets standen.
Naja, die erste Hürde haben wir mit ein wenig Tricksen auch gemeistert. Im Bus verbrachten wir die 14 Stunden Fahrt mit Schlafen, Lesen, Eis essen und aus dem Fenster schauen, bis dann Marlene B. gegen Abend hin die verborgenen Mitfahrer/innen des Buses entdeckte: Überall an den Wänden krabbelten Käfer und andere Tierchen! Nachdem sie diese Entdeckung gemacht hatte, weigerte sie sich, weiterhin an die Wand gelehnt zu schlafen.

Als es nach ca. 13 Stunden Fahrt vom Busfahrer hieß, wir hätten noch weitere zwei Stunden vor uns, entschieden wir uns unsere Casa Particular (so etwas wie ein Apartment) anzurufen. Da wir aber leider kein in Kuba funktionierendes Handy hatten bzw. uns ein Anruf von einem unserer Handys sechs Euro die Minute gekostet hätte, fragten wir einige unserer Mitfahrer/innen nach ihrem Handy, um damit billiger telefonieren zu können. Als wir einen Kubaner gefunden hatten, funktionierte unsere Nummer zuerst nicht. Durch das laute Diskutieren der zwei mit dem Handy beschäftigten Männer wachte gefühlt der halbe Bus auf und diskutierte über Sitzreihen hinweg, wie genau die Vorwahl Bayamos denn nun laute. Nach dem fünften oder sechsten gescheiterten Anruf stellte sich heraus, dass einer der beiden Kubaner immer wieder einen Schrägstrich mit einer eins verwechselt hatte und er somit jedes Mal eine nicht funktionierende Nummer eingetippt hatte. Unserer Casa war dann schnell erklärt, dass wir zwei Stunden Verspätung haben würden und wir bekamen die Information, dass wir am Busbahnhof abgeholt werden sollten. Es klappte dann auch alles einwandfrei, als wir ankamen, und auch der zweite Bus kam einige Stunden später gut an. Glücklich und mit Freude auf den nächsten Tag gingen wir in der Nacht aufgeteilt auf drei verschiedene Casas ins Bett.

12.02.18

Liebes Tagebuch,

das Frühstück war echt gut. Wir hatten Früchte und Omeletts. Nach dem Frühstück sahen wir uns die Stadt und ein Museum über Che Guevara an. Bayamo ist eine ruhige, schöne Stadt mit vielen geschichtlich geprägten Plätzen. Auf einem der Plätze legten wir erst mal ein einstündiges Photoshooting ein, da dort ein riesiger Kuba-Schriftzug steht. In den Straßen der Stadt sahen wir viele Kinder Baseball oder Schach spielen. Zu Abend aßen wir dann in einem Veggie- Restaurant… In dem es auch Hühnchen gab… Der Besuch des Restaurants war sehr interessant, sowie auch das Essen dort. In Kuba gibt es scheinbar kein „Kunde ist König“ – Verständnis und folglich war unsere Bedienung nicht so ganz um unser Wohlergehen bemüht. Da wir eher schlecht als recht dort gegessen hatten, hatte Paul noch Hunger, was ihm aber erst einfiel, als wir bei den Casas waren. Deshalb fragten wir Einheimische, wo man noch etwas essen könne. Die Wegbeschreibung führte uns vier Straßen weiter in die Straße, in der wir mittags schon waren. Nur, dass wir mittags komplett um die gesamte Stadt gelaufen und der Meinung waren, die Straße sei sehr weit von unseren Unterkünften entfernt. Mit Lenis Schrittezähler fanden wir also heraus, dass wir den Tag über 17 Kilometer gelaufen waren, eigentlich aber nur ca. fünf Kilometer hätten laufen müssen. Als wir in dem empfohlenen Restaurant angekommen waren, hatten dieses und leider auch alle anderen Restaurants ihre Küche schon geschlossen und das einzige, was wir um diese Uhrzeit noch zu essen fanden, war eine Packung Eis. Es gibt Schlimmeres … Nach diesem sehr spannenden Abendessen gingen wir zufrieden ins Bett.

13.02.18

Heute bereiteten wir uns ein kleines Picknick vor und brachen damit nach Guisa auf. Guisa ist ein ca. 16 km weit entferntes Nachbardorf von Bayamo. Dorthin fuhren wir typisch kubanisch mit einer Art „Viehtransporter“ (einem kleinen LKW, in dem ganz viele Einheimische reisen). Auf der Hinfahrt lernten wir zwei Kubanerinnen kennen, die uns, als wir in Guisa ankamen, auf einen kleinen Hügel führten, von welchem man einen super schönen Ausblick auf die ganze Stadt hatte. Dort starteten wir unser Picknick und unterhielten uns nebenbei mit den zwei Mädchen. Malte kletterte dort auf eine Palme und pflückte uns zur Erfrischung zwei Kokosnüsse. Die Kubaner staunten nicht schlecht und halfen uns beim Öffnen der Kokosnüsse. Am Abend gingen wir in einem chinesischen Restaurant typisch kubanisch Essen, denn außer dem Namen und der Einrichtung war nichts an diesem Restaurant chinesisch.

14.02.18

Liebes Tagebuch,

heute früh besuchten wir den botanischen Garten in Guisa. Dort bekamen wir auf Grund unseres ICAP- Zettels einen Preisnachlass und eine Führung. Die Tour war sehr informativ und wir sahen unter anderem einen Baum, mit dessen Früchte Läuse bekämpft werden könnten. Leider durften wir keine Frucht mitnehmen. Wir haben noch einiges mehr über die Pflanzen Kubas gelernt. Uns wurde auch erklärt, dass man zu kubanischen Frauen, welche im Alter dicker werden, gesagt wird, dass auch die Nationalpalme (Königspalme) dick ist und trotzdem eine Königin ist (Zitat des Tourguides: „Auch die Dickerchen haben einen Platz in der Natur“). Im botanischen Garten und auf den Straßen Kubas wurde uns auch die Wichtigkeit des Valentinstages bewusst, da überall Paare gemeinsam unterwegs waren und sich einen romantischen Tag machten. Wir bekamen viele Glückwünsche zum Tag der Liebe und es waren mehr Menschen als gewöhnlich unterwegs. Um 17.30 Uhr fuhren wir diesmal alle zusammen nach Havanna. Gerne wären wir noch in Bayamo geblieben, trotzdem freuten wir uns auch riesig, die anderen in Havanna wieder zu treffen. Spätestens nach dieser Busfahrt hatten auch die Letzten eine Erkältung von der Klimaanlage.

Die Expeditionen haben uns allen viel Spaß gemacht und jeder hat einen weiteren Eindruck von Kuba bekommen. Jetzt freuen wir uns auf die letzten Tage in Havanna und darauf, wieder in unserem Zuhause, der Thor, einziehen zu können.

Menu