Tagesausflug auf den Bermudas

Lea

Der Landaufenthalt auf den Bermudas ist vergleichsweise kurz, doch auch hier machen wir Ausflüge, besichtigen Orte und ziehen unser übliches Landgangsprogramm durch. Am 05.03. hatten wir den „großen“ Bermuda-Landgang, der den ganzen Tag in Anspruch nahm und die Hauptstadt der Bermudas, Hamilton, als Ziel hatte.

Der Tag begann recht entspannt: Die Tagesprojektleitung, bestehend aus Felix, Carl und Arne, hatte das allgemeine Wecken auf 8.00 Uhr gelegt, was eine Stunde später ist als normalerweise und worüber wir uns alle sehr freuten. Um 8.00 Uhr steht man einfach lieber auf als um 7.00 Uhr. Beim Frühstück gab es frisches Brot (vom Vortag), das der Stamm gebacken hatte, während wir im Unterricht saßen. Wer wollte, durfte sich Lunchpakete schmieren und noch einen Apfel für den Tag mitnehmen. Nachdem auch das Schiff wieder ein bisschen geputzt wurde, trafen wir uns alle an der Pier, um mit Steuermann Mike und Lehrer Tobi loszuziehen. Daher setzten sich um 9:30 Uhr gut 30 Ölzeugjacken in Bewegung und machten sich auf zur Bushaltestelle, dort befindet sich im Übrigen auch eine unserer Haupt-WLAN-Quellen, von denen aus bestimmt schon so mancher KUSi telefoniert bzw. geschrieben hat. Jedenfalls fluteten wir den Bus und machten uns auf den Weg zur Hauptstadt.

Die Fahrt dauerte etwa eine dreiviertel Stunde und führte viel am Ufer entlang. Alleine schon beim Durchfahren sah man viele charakteristische Eigenschaften der Bermudas. Da es eine ehemalige britische Kolonie ist, fährt man hier auf der linken Seite, was mich noch immer verwirrt. Während der Fahrt zogen in Pastellfarben gestrichene Häuser vorbei, mit den für hier typischen weißen Dächern, die als Auffangstation für Regen dienen, das hier auch als Trinkwasser verwendet wird. Deswegen haben sie auch quer verlaufene Rinnen, in denen das Wasser geleitet wird. Weil alle, wirklich alle Dächer, weiß sind, bekommt man das Gefühl, dass Schnee auf ihnen läge, was an den Winter zu Hause erinnert.

Auch hier in der Stadt sieht man den englischen Einfluss: Alles ist wunderbar sauber, ordentlich, die Vorgärten sind schön gemacht … ein deutlicher Kontrast zu der letzten Hauptstadt, in der wir waren: Havanna. Im Victoria Park erzählte uns die Tagesprojektleitung noch ein wenig über
Hamilton und gab uns dann zwei Stunden Landgang. In kleinen Grüppchen strömten wir los, um zu bummeln, die Stadt zu besichtigen, zu reden… Ich war mit Jara und Julia unterwegs und wir besorgten uns in einem nahen Supermarkt Aufstrich und ein Baguette, mit dem wir uns an den Kai setzten und redeten. In einem Bermuda-Klamotten-Laden trafen wir auf viele andere, alle dabei Bermudapullis anzuprobieren. Beim Stadtbummel fällt noch etwas Weiteres auf: die Preise sind wegen der hohen Importsteuern dreimal so hoch wie in Deutschland.

Anschließend trafen wir uns alle wieder an der Bushaltestelle und nahmen dann den Bus zum berühmten rosafarbenen Strand. Der ist zwar nicht wirklich rosa (allerhöchstens ein winziger Schimmer), aber dennoch wunderschön: weißer Sandstrand, der in türkisfarbenes Wasser übergeht. Umgeben ist der Strand von Klippen in einem kräftigen Grün, in welchen sowohl Palmen als auch Kiefern zu finden sind, ein Mix aus Karibik und den mittleren Breiten. Während unseres Aufenthalts zog ein starker Sturm über uns hinweg, der jedoch keinen Schaden hinterlassen hat. Mir gefällt diese Landschaft jedenfalls super und wenn ich nicht gerade aus der Karibik käme, wäre es hier auch wunderbar warm. Einige stürzten sich trotz der für uns frischen Temperaturen ins Wasser und hatten viel Spaß beim Baden. Der Wind war jedoch eisig und das merkte man schnell, sobald man aus dem Wasser kam. Am Ufer gingen einige noch spazieren oder machten Fotos vor der tollen Kulisse. Genial ist auch der Ausblick von einer Klippe am Rand des Strandes, die zahlreiche von uns bestiegen und das Panorama von dort genossen.

Wir trafen uns wieder und fuhren zurück zur Thor, wo der Stamm schon mit einem Abendessen auf uns wartete. Nachdem gestern schon Mike als Neuankömmling dazu gestoßen war, kamen heute noch Georg, unser Bordarzt, und Jan, der neue Copi für Wache 2, hinzu Anschließend durften wir noch in die Stadt und bald darauf legte sich auch schon wieder Ruhe über die Thor.

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