Horta-Pier

Lenya

Datum: Donnerstag, der 22.03.2018
Mittagsposition: 38°32,0 `N; 028°37,5 `W
Wetter: Lufttemperatur: 17,5°C
Etmal: 0 sm
Autorin: Lenya

Eine Pier ist für uns mittlerweile etwas ganz Normales, aber trotzdem freuen wir uns jedes Mal nach einer langen Etappe auf sie. Die Erste, die wir kennenlernten, liegt in Kiel, sie ist grau und funktional. Gegenüber sieht man einen kleinen Hafen mit Jachten. Auf der einen Seite sieht man eine Schleuse, auf der anderen Seite fahren Schiffe im Hauptteil des Hafenbeckens in Richtung des Kieler Leuchtturms. An diesen Hafen mit dieser Pier können wir uns alle am wenigsten erinnern und gehen ihm mit gemischten Gefühlen und viel Freude entgegen.

Die nächste Pier, an der wir lagen, befindet sich im Hafen von Teneriffa. Beim Einlaufen lachten uns von der Kante der Pier schon ein paar Bilder von Traditionsseglern entgegen. An dieser Pier lagen auch die Woche, in der wir da waren, fast nur Traditionssegelschiffe. Teneriffa ist wohl ein kleiner Treffpunkt um diese Zeit. Beim Einlaufen schauten uns die Schüler/innen des Seglers Regina Maris entgegen, am gleichen Tag legte die Thalassa am anderen Ende der Pier an. Im Laufe der Woche legte sich noch die Eye of the Wind zwischen uns und auf die andere Seite die Roald Amundsen. Der Hafen lag direkt beim Zentrum von Santa Cruz de Tenerife und war ziemlich groß. Unsere Pier lag direkt am Eingang und wir blickten auf eine Bohrinsel, die auf Teneriffa repariert wird. Ich persönlich fand an der Pier schön, dass an der Wasserkante entlang in die Pier Platten mit Ankern eingelegt waren.

Auf Grenada lagen wir nicht direkt an einer Pier, sondern in Boxen im Hafen. Neben uns lagen die riesigen mehrstöckigen weiß spiegelnden Luxusjachten. Die Hafenanlage selber war auch sehr gut ausgestattet mit luxuriösen Waschräumen. Mir hat an diesem Hafen besonders gefallen, dass um den Fels herum ein kleiner Strand lag mit Blick in Richtung karibischer See.

Die Pier auf den Bermudas war nicht wirklich besonders. Sie gehört zu einer privaten Pier und wir wurden mit einem Zaun von der öffentlichen Straße getrennt. Was wir alle sehr interessant fanden, war der Traditionssegler Picton Castle aus Kanada neben uns, der von seiner Crew auf die Bermudas gesegelt wurde, um hier die Werftzeit zu verbringen. Nach ein paar Tagen lag auch die Thalassa wieder neben uns.

Jetzt liegen wir seit einem Tag an der Pier im internationalen Jachthafen von Horta auf den Azoren. Mich hat diese Pier schon gestern Abend im Dunkeln fasziniert mit all ihren Farben, die selbst im Dunkeln leuchten. Heute morgen konnten wir dann alle die kleinen selbst gemalten Bilder, die Zeugnisse von hunderten Segelreisen sind, betrachten.

Die ganze Pier ist vom Ende bis zum Anfang voll mit bunten kleinen Bildern. Segelboote sind in allen Farben, Typen und Größen auf die Pier gemalt mit vielen Namen von Segler/innen. Ob Einhandsegler oder riesige Crews, alle haben ihr Schiff, ihre Reiseroute oder ein Symbol auf die Pier gemalt.

An dieser Pier merkt man auch einfach, dass hier schon hunderte Segelschiffe lagen im Gegensatz zu den anderen Häfen. Man findet auch kaum ein Fleckchen ohne ein Bild, aber kein Bild ist irgendwie ansatzweise übermalt. Die Thor und KUS sind auch in mehreren Versionen vorhanden und jeder KUS-Jahrgang hat sich anders bunt und kreativ verewigt. Ich freue mich sehr darauf, auch unseren Jahrgang im Hafen von Horta zu verewigen. Tillis Blaumann hat auch Farbspuren von dieser Pier, da sich ihre Schwester bei einem früheren Jahrgang hier auch schon verkünstelt hat mit bunter Farbe. Martin meinte am Einlaufabend zu uns, dass er sich hier wie zu Hause fühlt. Einen Hauch davon spüren wir auch schon.

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