Whalewatching

Arne

Datum: Dienstag, der 27.03.2018
Mittagsposition: 38°32,0 `N; 028°37,5 `W; Horta, Faial, Azoren
Etmal: 0 sm
Wetter: Lufttemperatur 18°C
Autor: Arne

Bei unserem Landaufenthalt auf den Azoren in Faial hatten wir neben der Pico-Besteigung auch die Möglichkeit, eine Whalewatching-Tour zu machen, um etwas mehr über die Wale in ihrem natürlichen Lebensraum zu erfahren.

Bereits am Vortag hatten wir eine Einführung von Paul in Form eines Referats über Wale, welches dann noch von Pedro, unserem Whalewatching-Guide, ergänzt wurde. Es ging vor allem um die hier üblichen und wohnhaften Wale wie die Pottwale, aber auch um die Wale, die nur auf der Durchreise sind, wie die Blauwale. Es ist so unvorstellbar, dass wir die Chance hatten, das größte Tier zu sehen, das jemals auf der Erde gelebt hat. Der Blauwal kann eine Länge von 33 Metern und ein Gewicht von bis zu 200 Tonnen erreichen.

Doch auch wenn die letzten Tage immer wieder Blauwale gesichtet worden waren und die Wahrscheinlichkeit sehr groß ist, morgen wieder Blauwale zu sehen bei unserem Whalewatching-Ausflug, kann man sich doch nie sicher sein, ob man überhaupt welche sieht, da die Wale frei lebende Tiere sind.

Am nächsten Morgen war es dann so weit. Wir fuhren nach einer kleinen Stärkung in drei Speed-Booten verteilt los. Die so genannten „Späher“ die den Whalewatching-Veranstaltern gesichtete Wale melden, sahen an diesem Morgen aufgrund der nicht perfekten Sicht leider keine Wale, sondern nur Delfine. Wir als Gruppe entschieden jedoch, es trotzdem zu versuchen – und das hat sich gelohnt! Alleine die Fahrt mit den Speed-Booten zu einer altbekannten Wal-Beobachtungsstelle um die Insel Pico herum war ein echtes Highlight.

Und schon bald kamen die ersten Informationen zu den aktuellen Aufenthaltsorten der Wale. Sobald eine Information über Funk kam, drehten alle Boote in der Umgebung ab und rasten in die entsprechende Richtung los. Unser erster Wal war ein Finnwal, der zweitgrößte Wal, der aber dennoch nicht einmal halb so schwer wird wie der Blauwal.

Aber das war nicht alles: neben den ganzen Delfinen, Schildkröten und Quallen, hatten wir dann noch das Glück, ein eher seltenes Schauspiel zu beobachten. Zweimal sahen wir einen gigantischen Blauwal, was wirklich überwältigend war. Das war aber nicht alles. Dem Blauwal war es nicht genug, uns nur seinen riesigen Körper zu zeigen. Anscheinend war es ein eitles Tier. Unser Kamerad streckte nämlich sogar seine Fluke aus dem Wasser. Diese kann bist zu sieben Meter breit werden und den schwerfällig wirkenden Blauwal ziemlich schnell machen. Das ist auch der Grund dafür, dass man früher keine Blauwale gejagt hat. Mit den Ruderbooten kamen die Menschen einfach nicht hinterher.

Andauernd kamen Informationen über neue Walsichtungen, doch am meisten hat mich diese Kraft beeindruckt. Ein so großes und schweres Tier, das sich so geschmeidig durch das Wasser bewegt, abtaucht und auf einmal in den Tiefen des Wassers verschwindet. Die vier Stunden auf dem Wasser gingen so schnell vorbei, dass sie sich eher wie zwei Stunden anfühlten.

Auf dem Rückweg nach Faial retteten wir eine Schildkröte aus einem Fischernetz und holten eine weitere an Bord, um sie von Plastik zu befreien. Diese nahmen unsere Guides dann mit nach Faial zur Universität, um sie im Labor auf Krankheiten untersuchen zu lassen und um einen Sender auf ihrem Rücken zu platzieren.

Abschließend kann man sagen, dass es schön war einmal wieder den Wind im Gesicht zu haben und die Seeluft zu riechen und zu spüren und gleichzeitig solch beeindruckende Tiere hautnah zu erleben. So ein Blauwal ist echt beeindruckend!!!

Ganz viele Grüße an Dich, Mama, alles Gute zum Geburtstag! Vermisse euch.

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