Datum: Mittwoch, der 28.03.2018
Mittagsposition: 38°32,0‘N; 028°37,5‘W
Etmal: 0 sm
Wetter: Lufttemperatur: 11,5°C; Wind: NW 1
Autor: Benno
Es war einmal vor nicht ganz so langer Zeit, dass es dazu kam, dass 37 mutige Abenteurer/innen es wagten, den höchsten Berg der Azoren zu besteigen – den PICO.
Unter diesen munkelte man, waren 33 junge Erwachsene, drei Betreuer/innen und ein Wissenschaftler. Dieser war aus der fernen Stadt Erlangen angereist, um den Vulkanismus der Azoren zu erforschen.
So begann ihre Reise in Horta, einer kleinen Stadt auf Faial. Dort nahmen sie in frühen Stunden eine Fähre zur Insel Pico. Es war eine wilde Fahrt mit stürmischer See und starkem Wind. Sie kamen vorbei an zerklüfteten Felsen und gefährlichen Stellen. An diesen war schon eine Vorgängerfähre an den Klippen untergegangen.
Als sie sodann die Überfahrt überstanden hatten, wurden sie von einheimischen Ortskundigen empfangen. Diese brachten sie in Kleinbussen durch die schöne Insel Pico zu einer Bergstation, welche aus einem kleinem Parkplatz und einer noch viel kleineren Hütte bestand. Die Hütte war zur Hälfte noch im Umbau, was das Ambiente vervollständigte. Sie hatte ein kleines stilles Örtchen, das als allererstes von den Abenteurer/innen gestürmt wurde. Wegen des steilen Weges und der sehr spitzen Steine, die sich entlang der Weges und sogar auf dem Weg befanden, bekamen die Bergsteiger/innen einige Einheimische an ihre Seite und einen GPS-Tracker, womit man sie in der Bergstation orten konnte.
So beschlossen sie munter und technisch gesichert den Berg zu besteigen. Nach einer kleinen Treppe stießen sie auf einen dichten Buschwald. Dieser war so eng verzweigt, dass sie gerade so den Weg fanden der sie zum Gipfel führen sollte. Es ging weiter und je höher sie kamen desto weniger Büsche waren zu sehen. Auch wurde es immer steiniger und vor allem wurden die Steine spitzer. Wie lange Stachel ragten die Gesteinsspitzen aus dem Boden. Nach einigen Stunden kamen sie zu einer Stelle, an dem der Berg einen Knick machte und einen flachen Absatz formte.
Sie dachten sie hätten es geschafft doch auf diesem Absatz begann das Bergsteigen erst richtig. Nach einer kurzen Pause bestiegen sie auch diese Etappe auf dem Weg zur Spitze. Nachdem sie ein wenig müde auf der Spitze des zweiten Hügels angekommen waren, eröffnete sich ihnen ein großer Krater. Aber wieder war es noch nicht das Ende ihrer Reise, das sie sahen, sie mussten noch höher auf einen weiteren kleineren Vulkan im Krater. Unten in der tiefsten Stelle des Kraters ließen viele ihr Gepäck zurück, um auf dem Weg nach oben weniger tragen zu müssen.
Nach wenigen Metern und einigen Ansagen der Einheimischen merkten sie alle, dass es sich hier um das schwierigste und letzte Stück des Aufstiegs handelte. Es wurde steiler und steiler, wie in einer Exponentialfunktion. Doch nach dem bis dahin steilsten Stück, bei dem sie fast klettern mussten, sahen sie plötzlich den wunderschönen Ausblick. Wie aus einem Flugzeug sah man über der Wolkendecke alles in warmem Sonnenschein. Selbst die Felsen waren durch die Sonne und warmen Dämpfe erwärmt worden und ein guter Liegeplatz, um auszuruhen.
Plötzlich dröhnte es laut und ein lautes Fauchen durchzog den Himmel. Durch die Sonne sahen sie es erst nicht, doch dann kam ein großes Ungetüm auf die Abenteurer/innen zu geflogen. Alle schauten erschreckt und erstaunt gleichzeitig in die Richtung woher das Geräusch kam. Mehrere Meter bevor es die Wander/innen erreichte, flog es an der Spitze des Picos vorbei und alle sahen die kleine Passagiermaschine, die sich im Landeanflug befand.
Nach diesem kurzen Schrecken genossen alle weiter die schöne Aussicht und freuten sich allgemein über die Apfelringe von Bene, einem der Abenteurer. Als Andenken an alle Wanderer, die noch kommen sollten, hinterließen sie einen Apfelring auf der Spitze, was somit von nun an die höchste Süßigkeit Portugals sein sollte.
Nach einiger Zeit stiegen sie wieder in den Krater hinab. Dort angekommen, machten sie im Schutze einiger Mauern eine längere Pause. Um nicht an Langeweile zu verfaulen, trug Leon eine Präsentation zur Erweiterung des Allgemeinwissens aller Beteiligten vor und erzählte etwas über Höhenkrankheit.
Nachdem alle gestärkt waren, machten sie sich auf, um den Berg wieder hinab zu steigen. Es war kein leichtes Unterfange die ca. 1200 Höhenmeter wieder herunter zu steigen. Vor allem als eine dichte Nebelwand sich den Berg hinauf drückte und die Fernsicht verschlechterte. Schließlich kamen dann alle wieder an der Bergstation an. Die Abenteurer/innen waren erschöpft und ließen sich glücklich in die Kleinbusse fallen, um dort gemütlich zur Fähre gefahren zu werden.
Nach der kurzen Fährenfahrt, bei der einige dem Kapitän zuschauen durften, wie er vor dem Autopilot saß und die Fähre steuerte, kamen sie wieder in Horta an. Da es schon 18.30 Uhr war gab es schnell noch Abendessen und viele verbrachten ihren letzten Abend an Land oder fielen direkt ins Bett.
Anmerkung des Autors: In diesem Text befindet sich an mehreren Stellen das Stilmittel der Hyperbel (Übertreibung).