KUS Probetörn

Wir befanden uns 54. 630451, 9.940387 in Sundsacker, Winnemark, von dem 27.05.2018 bis zum 02.06.2018.Die Lufttemperatur betrug zwischen 16°C und 21°C, und das Wasser fühlte sich nach leicht warmen 13-14°C an.  Wir, das waren die letzten übrig gebliebenen Bewerber für den Klassenzimmer unter Segeln Törn 2018/2019, und nun sollte hier ein genaueres, persönliches Kennenlernen mit den Verantwortlichen und unseren Mitstreitern  stattfinden.

Das Kennenlernen begann schon morgens für viele der Teilnehmer im Zug, wo wir zusammen Karten spielten, sangen, fotografierten und uns angeregt unterhielten, von Konkurrenz oder irgendwelcher Anspannung war bis zu dem jetzigen Zeitpunkt nichts zu merken.

Am späten Mittag kamen nun alle in Sundsacker an, nach einer freundlichen Begrüßung und vielem Schnacken, begaben wir uns in die selbst eingeteilten Blockhüttenhäuser zum Schlafen, mit dem Schlafen klappte es bei dem ein oder anderen eher schlecht als recht.

In aller Früh des nächsten Tages hüpften wir alle hochmotiviert aus unseren Betten, um uns beim Run & Dip körperlich zu ertüchtigen, zur allgemeinen Erklärung muss man erwähnen, dass man bei ebendiesem zuerst einen ca. 40-minütigen Lauf, sowie dem anschließend Bad im kühlen Nass der Schlei, Körper und Geist erwecken soll. Dies klappte fabelhaft. Nach dem wunderbaren Frühstück unseres Koches, welcher passenderweise sogar noch Thor hieß, wurde die Einteilung der Kuttergruppen bekannt gegeben. In diesen fand man sich dann zusammen, um mit der Planung für die am Dienstag startende Kuttertour zu beginnen. So machten wir einen ausgewogenen Essensplan, und während ein Teil der jeweiligen Crew die Zutaten für unsere geplanten Leckereien besorgte, organisierten die anderen die Materialien für unser Boot.

Dies klappte alles so vorbildlich das wir morgens, ein bisschen verspätet, mit unsern Kuttern „in See stechen konnten“. Den Tag über lernten diejenigen das Segeln genauer kennen, welche es noch nicht kannten, was völlig entspannt, locker und lustig verlief. Gegen 16:30 Uhr ankerten wir vor einem kleinen Strand, machten das Boot klar, brachten die Tonnen und unsere Kus-Begleiterin Louisa trockenen Fußes zum Strand. Doch für den Rest unserer weiblichen Crew sah es schlecht aus, denn die bereits nassen Jungs stürzten sich wie die Seeteufel auf sie. Nach dieser kleinen Erfrischung wurde zeitgleich gekocht und die Zelte aufgebaut. Da sich unsere Crew als sehr unstrukturiert erwies, wurde jede Hand gebraucht. Doch schlussendlich konnten alle gut gestärkt, von Couscous mit Gemüse, in den Schlafsack schlüpfen oder die erste Nachtwache übernehmen.

Ähnlich verlief es am zweiten Tag unserer Kutterfahrt. Wir übten diverse Manöver und durchquerten eine Brücke. Unser gemeinsames Ziel war die Halbinsel Schleimünde, da wo die Schlei, ein Fjord ähnliches Gewässer, in die Ostsee mündet, welche wir auf die Empfehlung unseres Skippers Felix ansegelten. Der gute Herr hatte uns nicht zu viel versprochen, denn uns erwartete ein gepflegter Campingplatz mit Strand. Es ging wieder ans Aufbauen der Zelte, und dem parallel ablaufenden Kochen. Es gab Chili sin Carne mit Reis. Auch dieser Abend wurde mit einem Schüttelspiel beendet, was laut Logbucheintrag unserer Gruppe „ ein Koordinations-, Bewegungs-, sowie zur gleicher Maßen Präzisionsspiel ist, wobei eine komplette Aufwärmung aller Gliedmaßen gekonnt absolviert und durchgeführt wird“ ist. –  Diese genaue Beschreibung entstand während einer schläfrigen Nachtwache, wo wir unter starkem Teeeinfluss standen, sodass diese Zeilen mit Humor zu lesen sind.

Doch am nächsten Morgen neigte sich unsere Segelreise leider dem Ende zu, denn wir steuerten Richtung Heimathafen. Dort räumten wir unsere Boote auf, spielten ein Paar „erlebnispädagogische“ Spiele, um dann unser Resteessen, Nudeln mit Gemüsepfanne, eine wirklich gelungene Kreation, zu verspeisen.

Den Tag darauf, unserem vorletzten, wurden wir alle wehmütig und traurig, als Ruth bei der morgendlichen Besprechung der Impfungen zum Schluss erwähnte, dass sie ja trotz unser Eignungen, welche wir laut ihr für das Schiff alle hätten, nur 34 mit auf die große legendäre Reise mitnehmen könne. Glauben wollten wir das nicht, wir hofften eher auf eine Erweiterung der Schiffskapazitäten. Trotz dieser offensichtlichen Konkurrenz, die wir alle gegeneinander haben sollten, fand kein Konkurrenzdenken statt, sondern eher das Gegenteil. Der Zusammenhalt wurde umso stärker, und so können wir mit Gewissheit sagen, dass ein jeder unserer gesamten Bewerbergruppe, den anderen einen Platz mehr gönnt, als sich selber. Trotzdem möchte natürlich auch keiner freiwillig zuhause bleiben.

Der Tag neigte sich dem Ende zu und nach Grillen, Essen und Spülen, fand der herbeigesehnte Bunte Abend statt. Alle Beiträge wurden mit hohem Niveau, Witz und einer Emotionalität vorgetragen, dass besonders den weiblichen Teilnehmerinnen des Öfteren die Tränen in die Augen kamen, doch auch die harten Kerle unter uns kämpften mit sich, denn es wurde uns bewusst, das war’s.

War es das wirklich? Oh nein, wir glauben es war erst der Anfang, denn als wir uns von den Ersten am Folgetag früh morgens schon am Bus verabschieden mussten, sagten wir einander alle wir sehr wir uns liebten. Dieses Ding mit der Liebe wurde auch nach Reiseende in hundertfacher Ausformulierung per WhatsApp von jedem unserer 51 Pappnasen zum Ausdruck gebracht.

Abschließend wollen wir uns im Namen von allen Mitbewerbern bedanken. Wir bedanken uns für die Freude, den Spaß, die Korrektheit und Ehrlichkeit untereinander. Auch bedanken wir uns besonders bei unseren Skippern, welche eindeutig mit Herzblut bei der Sache waren, und vor allem bei dem Team von KUS, welches wirklich unbeschreiblich ist, ein anderes zutreffenderes Wort lässt sich hier einfach nicht für finden.

In diesem Sinne: HERZLICHEN DANK

von Charlotte und Sebastian

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