Datum: 02.01.2019
Ort: Maria Chiquita
Autoren: Anna D. und Leonie
Oben am Hügel kann man schon die Hütten sehen, die zu Miguels Camp gehören. Mit dem Trekkingrucksack auf dem Rücken und dem Tagesrucksack vor dem Bauch steigen wir die letzten Meter auf und lassen erleichtert das Gepäck fallen.
Jetzt sind wir also da, der erste Teil des Panama-Aufenthalts kann jetzt richtig beginnen. Nach einem erfrischenden Bad im Fluss um die Ecke vom Camp richten wir uns in unseren Hütten ein und spannen zum ersten Mal unsere Moskitonetze auf. Den restlichen Tag verbringen wir entspannt im Camp und bekommen von Miguels Familie ein leckeres Abendessen gekocht.
Am nächsten Morgen, nach einem Frühstück, zu dem wir einen tollen heißen Kakao bekommen, über den sich alle freuen, geht es auf unsere erste Regenwaldtour.
Es sind viele neue Dinge zu entdecken, tausend verschiedene grüne Blätter, die zu Pflanzen gehören, die wir so noch nie gesehen haben. In einer langen Reihe folgen wir Miguel, der uns einige spannende Sachen zeigt. Wir dürfen eine wilde Ananas probieren und Wasser aus einer Wasserliane trinken. Auch das Fruchtfleisch einer Palme mundet uns allen und die Stacheln, die an dem Stamm dieser Palme wachsen, können anschließend perfekt als Zahnstocher benutzt werden.
Doch wir haben im Regenwald nicht nur Pflanzen, sondern auch einige Insekten gesehen. Um alles, was klein ist, juckt und beißt, wieder los zu werden, gehen wir komplett angezogen im Fluss baden.
Zum Abendessen soll es jetzt, da Silvester ist, etwas besonders Leckeres geben. Um dies zu ermöglichen, zeigt Miguel uns seinen Garten, in dem wir Curcuma, Ingwer, Yuca-Wurzeln und Bananenblätter finden. Besonders angetan hat es uns KUSis eine kleine Frucht an einem dünnen Baum, die in ihrem Inneren einen roten Farbstoff trägt. Schnell haben alle Bemalungen im Gesicht und Luki trägt Haare wie Pumuckl.
Den Silvesterabend verbringen wir gemütlich am Lagerfeuer und spielen einige Spiele zusammen. Als der Jahreswechsel näher rückt, setzen wir uns gemeinsam an die Tische, um jedem einen guten Wunsch fürs neue Jahr aufzuschreiben. Nach vielen Umarmungen und Glückwünschen zum neuen Jahr fallen alle erschöpft in ihre Hängematten und Betten.
Der nächste Tag beginnt mit einem luxuriösen Ausschlafen bis 09.30 Uhr und einem entspannten Vormittag im Camp. Am Nachmittag gibt es eine kleinere Tour, auf der Philipp etwas über die faszinierende Welt der Blattschneiderameisen erzählt und Robin uns erklärt, warum er in seinem nächsten Leben Epiphyt werden will. Der Ausflug endet in einer kleinen Nachtwanderung und alle freuen sich über die Rückkehr ins Camp.
Der letzte volle Tag im Camp führt uns zu wunderschönen Wasserfällen im Regenwald, doch um zu ihnen zu kommen, müssen wir erneut etwa drei Stunden wandern. Bei dieser Wanderung bemerken wir besonders, dass wir immer noch am Bordleben festhalten. So tönt es zum Beispiel durch den Regenwald „fest an der Kusi-Kette!“ (alle sollen stehenbleiben), oder „an Steuerbord kann man eine Schlange sehen“ (auf der rechten Seite des Weges kann man eine Schlange sehen).
Zur Mittagspause kommen wir an den Wasserfällen an und toben ausgiebig im Wasser herum. Nach einer Weile macht sich ein kleiner Teil der Gruppe noch ein Stück höher an den Wasserfall hinauf, während andere auf den Steine dösen.
Auf dem Rückweg haben Miguels Affen-Anlockrufe dann Erfolg, denn wir sehen in der Ferne ein paar kleine Affen. Im Camp genießen wir ein letztes Mal die Gemütlichkeit unserer Hängematten und Betten in den kleinen Kammern.
Die Zeit im Regenwald war etwas ganz Besonderes, wir haben viel gelernt und die Zeit fernab aller Zivilisation sehr genossen. Trotzdem freuen wir uns auf Panama-City, eine Metropole, die den absoluten Kontrast zu den letzten Tagen bieten wird.