Panama-City – eine Stadt voller Gegensätze

Ben Re.Emilia

Datum: 04.01.2019
Ort: Panama City
Autoren: Ben Re und Mimi

Entweder man macht seine Millionen im Bankenviertel der Stadt – oder man ernährt seine ganze Familie mit wenigen Dollars am Tag. Das ist Panama-City, eine lateinamerikanische Metropole.

Nach unserer zweistündigen Busfahrt aus dem Regenwald bei Miguel in den Großstadtdschungel Panama-City haben wir gegen Abend unser kleines, charmantes Hostel bezogen. Wie man sich doch auf einmal über weiche Handtücher, eine große Dusche mit warmem Wasser und auch eine krabbeltierfreie Zone freuen kann. Nach kurzem Zimmerbezug wurde auch sofort das WLAN entdeckt und der Kontakt mit Zuhause konnte stattfinden. Nach einem selbstgekochten Abendessen neigte sich der erste Abend dem Ende zu und wir fielen alle erschöpft in unsere Betten.
Am nächsten Morgen machten wir uns zusammen mit unseren Tagesprojektleitern Robin und Ben auf den Weg, um die Altstadt Casco Viejo zu erkunden. Vor Ort hörten wir dann einen Vortrag über den Aufbau einer lateinamerikanischen Stadt von Christoph und erhielten eine kurze Stadtführung von der Tagesprojektleitung. Zufälligerweise trafen wir auch noch Kai und Kathrin, zwei aus der Stammcrew. Erstaunt über das Polizeiaufgebot und wie renoviert die Altstadt inklusive des Regierungsviertels doch ist, machten wir uns in Gruppen von mindestens fünf Personen auf den Weg, um durch die Strassen zu pilgern. Die meisten von uns waren auf der Suche nach einem Supermarkt, Souvenirs oder Schlabberhosen. Dabei sollten wir aufpassen, nicht in die ärmlichen, für Touristen ungeeigneten Gebiete im Norden zu kommen.
Uns ist allen aufgefallen, wie die Altstadt auf die Touristen ausgerichtet ist. Das kann man unter anderem an den vielen Ständen an der Promenade mit mehr oder weniger typischen Souvenirs erkennen. Im Vergleich zu dem Teil der Stadt, den wir bereits gesehen hatten, als wir uns als Gruppe auf dem Weg zur Metro gemacht haben, sieht man, dass sehr viel Wert auf die äußere Wirkung der Stadt gelegt wird. Deswegen investiert die Regierung so manches Geld in die Renovierung der Altstadt, denn das ist schließlich fast der einzige Teil der Stadt, den die meisten Touristen zu Gesicht bekommen. Dieses “Phänomen”, das auch als Gentrifizierung bezeichnet wird, lässt sich auch in Touristenstädten in Europa vorfinden, beispielsweise lassen sich in Berlin oder Barcelona solche betroffenen Stadtteile antreffen. Nach diesem langen Tag ging es ins Hostel und wir sind alle früh schlafen gegangen, um dann am nächsten Morgen früh aufstehen zu können.
Am nächsten Tag begaben wir uns dann früh auf den Weg zum berühmten Panama-Kanal. Vor Ort konnten wir einen Ausblick auf die riesigen Schleusen erhaschen und Romy hat uns in ihrem Referat mehr über die Entstehung, die Geschichte und die wirtschaftliche Bedeutung des Kanals für Panama erzählt. Danach haben wir uns in den Kinosaal des Museums begeben und einen Film über die Geschichte des Kanals angeschaut, in welchem geschildert wurde, wie aus dem ursprünglichen Regenwald dieser weltweit bedeutende Handelsweg werden konnte. Einige von uns verbrachten dann noch Zeit im Museum, welches auf vier Stockwerken noch einmal einen Überblick über den Panama-Kanal verschaffte. Da wir noch einiges an Zeit hatten, haben wir uns dann entschieden, eine riesige Mall der Stadt zu besichtigen.
Dort angekommen teilten wir uns wieder in kleinere (Landgangs-)Gruppen auf, um die nächsten drei Stunden dort zu verbringen. Allerdings kann diese Mall nicht einmal ansatzweise mit einem Einkaufszentrum in Deutschland vergleichen werden. Diese Kleinstadt, so würden wir sie nennen, bestand aus fast einem Stockwerk, das sich nur mit Essen beschäftigte, egal ob McDonald’s, KFC, Burgerking, China Wok oder Tacobell… Wir könnten weitere Namen von Fastfood Läden aufzählen und es würde noch lange kein Ende nehmen. Viele stürmten auch hier wieder in den nächsten Supermarkt, um sich mit Proviant einzudecken. Danach brachte uns die heutige Tagesprojektleitung unversehrt zurück ins das Hostel und es gab Pizza zum Abendessen, ein Highlight!
Auch an diesem Tag fielen die meisten sofort ins Bett, da das Wecken am darauffolgenden Tag für 04.30 Uhr angesetzt war, um die lange Busfahrt nach Bouquete zu den Gastfamilien anzutreten.
Nach dieser doch eher kurzen Nacht neigte sich dann unser Aufenthalt in dieser größten Metropole der Reise dem Ende zu. Abschließend fuhren wir frühmorgens im Bus zum gestern bereits erkundeten Busbahnhof und beendeten dort diesen dreitägigen Aufenthalt mit positiven Gefühlen.

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