Datum: 15.04.2019
Autorin: Lucie
Dies ist keine Produktplazierung.
In einem der zahlreichen Unterschränke der Kombüse, und zwar dem unter der Spüle, befindet sich eine weiße Plastikkiste mit äußerst wichtigen Utensilien, die im Backschaftsalltag unersetzlich sind. Über einen dieser Gegenstände werde ich im Folgenden genauer berichten, denn er hat eine besondere Wichtigkeit.
Es handelt sich um eine etwa dreißig Zentimeter große Plastiksprühflasche mit einem rot-grünen Etikett, welches den großen, roten Schriftzug „BREF Power“ trägt, etwas kleiner darunter in silberner Schrift „gegen FETT und EINGEBRANNTES“. Auf der Rückseite sind auf Deutsch und Französisch die Anwendungshinweise und Inhaltsstoffe (nichtionische Tenside, Phosphonate, Duftstoffe) zu finden.
Die Flasche ist ergonomisch geformt: Obenauf ist der grüne Sprühkopf, unten ist sie breiter, in der Mitte ist der Hals der Flasche schmaler und perfekt gewellt, sodass man sie sicher greifen kann. Mit dem Zeige- und Mittelfinger kann man den Hebel am Sprühkopf betätigen: Die enthaltene klare Flüssigkeit mit „Frischeduft“ lässt sich über eine verstellbare Düse entweder im Strahl oder als Schaum sprühen.
Verwendet wird BrefPower von jedem, der es in der Kombüse mit hartnäckig Eingebrannten zu tun hat – wenn zum Beispiel bei Seegang ein Käsekuchen gebacken wird und das Fett aus dem Blech schwappt. Auch im Kampf gegen schwarze Krusten im allseits beliebten Bräter ist der Fettlöser ein tatkräftiger Mitstreiter: Einsprühen, einwirken lassen, mit dem Schaber das nun meist gelöste Eingebrannte abkratzen, feucht nachwischen, trockenwischen. Beim Abnehmen hilft der Fettlöser übrigens nicht.
Allzu lange befindet sich die Flasche noch nicht auf der Thor, vermutlich wurde sie in Kiel vor der Abreise gekauft und in einer Bilge in der Last verstaut, wo auch jetzt noch weitere Exemplare darauf warten, sie zu ersetzen, sobald sie leer geht.
Dass dieses Produkt „BrefPower“ heißt, verdankt die Menschheit wohl einem findigen Mitglied der Marketingabteilung der „Henkel Wasch- und Reinigungsmittel GmbH“, das für diesen genialen, mit einem Anglizismus noch frischer klingenden Namen vielleicht sogar einen Bonus bekommen hat. Um einen besseren Eindruck von der Bedeutung des Fettlösers an Bord zu bekommen, konnte die Redaktion ein Interview mit der Expertin Hanna vereinbaren:
REDAKTION: Sie kennen also den BrefPower-Fettlöser, den wir gerade untersuchen?
HANNA: Klar, der steht in der Kombüse unter der Spüle im Schrank. Praktisches Zeug.
RED: Welche Erfahrungen konnten Sie denn bisher mit BrefPower machen?
HANNA: Oh, so einige. Besonders einprägsam war, als ich eine Stunde lang schwarzes Eingebranntes aus dem Backofen entfernen musste. Ohne einen Schaber, Fettlöser und die mentale Unterstützung meiner Backschaftsmitglieder hätte ich das nicht geschafft.
RED: Sie würden also sagen, dass er eine wichtige Rolle im Bordalltag spielt?
HANNA: Ja, auf jeden Fall. Wenn man abends vor der Kombüsenabnahme noch irgendwelche miesen Fettflecken und Krusten am Topfboden hat, kann man den wirklich gut gebrauchen. Mit herkömmlichem Spülmittel würde man da verzweifeln.
RED: Würden Sie denn die Behauptung von BREF unterstützen, dass ihr Produkt zwei Mal schneller wirkt als andere Fettlöser?
HANNA: Naja, wir haben auch andere Fettlöser in der Kombüse. Die sind aber in wesentlich unhandlicheren Flaschen und riechen tatsächlich weniger gut, weil sie für Industrieküchen sind und daher die Duftstoffe weggelassen wurden. Ob BrefPower besser wirkt, kann ich jetzt nicht sagen.
RED: Vielen Dank für das Interview!
Tatsächlich ist damit die Bedeutung des Fettlösers gut auf den Punkt gebracht. Gerade abends um acht, wenn man in der Backschaft in den letzten Zügen ist, kann er wirklich helfen. Entdeckt man da noch mit Schreck, dass niemand daran gedacht hat, die blöde Bratensoße, die ausgelaufen ist, frühzeitig zu entfernen, und sie sich so richtig schön in allen Ritzen des Ofens festgesetzt hat, muss effektiv gehandelt werden – man will ja nicht erst um zehn mit dem Aufklaren (zu Deutsch: Aufräumen und Putzen) der Kombüse fertig sein.
Dann, oder wenn als tägliche „Spezialaufgabe“ der Backschaft der Herd und Backofen gereinigt werden soll, muss sich wohl oder übel jemand mit einer Stirnlampe und BrefPower bewaffnet halb kriechend in den Ofen wagen. Denn die Kombüse wird jeden Abend von einem Stammcrewmitglied, meist Jule oder Mirte, abgenommen, damit im Kombüsenlogbuch säuberlich verzeichnet werden kann, dass alles in perfekter Sauberkeit hinterlassen wurde. Die Backschaft des nächsten Tages will ja in einem hygienischen Umfeld arbeiten können. Daher wird jeden Abend jede Oberfläche sauber gefeudelt, der Dreck aus jeder Ritze gekratzt und zu guter Letzt der Boden geschrubbt. Man ist meist schon um viertel vor sechs aufgestanden und war den ganzen Tag in der Kombüse und unten in der Messe auf den Beinen, damit alle etwas Ordentliches zu essen bekommen. Natürlich sind irgendwann die Energiereserven mehr oder weniger ausgeschöpft, die Schürze hat einige Flecken davongetragen, und es wurde mindestens eine komplette Flasche Spülmittel verbraucht. Vor der Kombüsenabnahme muss sich die Backschaft also noch ein letztes Mal richtig reinhängen, um dann den wohlverdienten Feierabend zu genießen.
Mit der richtigen Musik und motivierten Mitstreitern kann aber selbst das allabendliche Putzen Spaß machen. Und wenn man Glück hat, hat man sogar freiwillige Helfer an seiner Seite, auf die man sich verlassen kann – und natürlich, Sie ahnen es: BrefPower.