Datum: 12.11.2019
Mittagsposition: 29° 21,3’N; 014° 41,2’W
Etmal: 167sm
Wetter: Lufttemperatur: 22,5°C Wassertemperatur: 21,5°C, Wind: NNE, 6
Autorin: Merle
Der erste Tag wieder auf See wurde stark von der Seekrankheit oder dem vielleicht doch etwas ungewohnten marokkanischen Essen geprägt. Doch die Schülerinnen und Schüler, denen es einigermaßen gut ging, hatten am Morgen oder Nachmittag ihre erste Spanischstunde und damit auch ihre erste Unterrichtsstunde. Eigentlich beginnt der Unterricht erst nach Teneriffa, doch für diesen vierten Landaufenthalt ein paar Spanischkenntnisse zu haben, kann ja nicht schaden. Jeder kann jetzt schonmal nachdem Weg fragen, in einem Restaurant etwas zu Essen bestellen und ein klein wenig Small Talk führen. Das ist auf jeden Fall schon mal ein Anfang. Nur bei der Aussprache hapert es noch bei dem ein oder anderen, aber wir unterstützen uns alle gegenseitig und üben gemeinsam, ob man nun [paeja] oder [paella] sagt.
Da wir noch ein Geburtstagskind auf der Thor hatten, dem es über den Tag leider nicht so gut ging, gab es nach dem Abendessen noch einen kleinen Geburtstagskaffe und Geburtstagskuchen. Dieser wurde von den fleißigen Stammmitgliedern Corinna, Simon und in Teilen auch von unserem Steuermann Wilko während unseres Landaufenthaltes in Safi gebacken. Er wurde von einigen als der „beste Schokokuchen“ betitelt.
Natürlich durfte auch ein Geburtstagslied und ein kleines Geschenk, welches wie alle Geschenke auf der Thor in einer Seekarte eingepackt war, nicht fehlen.
Über die Nacht gingen dann alle wieder ganz normal in die vollbesetzten Wachen. Bei der ein oder anderen Wachübergabe wurde noch, anlässlich von Sankt Martin, ein Laternenlied gesungen und ein paar Taschenlampen wurden als Laternenersatz geschwenkt.
Im Vergleich zu gestern war die Stimmung an Bord deutlich besser. Die meisten hatten sich wieder an den Seegang gewöhnt und das marokkanische Essen war auch nicht mehr im Bauch. Dazu kam, dass sich die Sonnen gezeigt hat und erstes Baden in den Wellen, die übers Schanzkleid (Reling) kamen, stattfinden konnte. Bei den ein oder anderen war die Badeeinheit auch nicht ganz freiwillig, es kam einfach eine große Welle und man wurde nass oder zumindest kam das Wasser oben in die Gummistiefel.
So wie gestern gab es auch heute wieder Unterricht, diesmal Chemie und Physik. Der Chemieunterricht war vor allem dazu da, uns selbst einschätzen zu können und vielleicht auch die versteckten Schubladen im Hinterstübchen wieder mal hervorzukramen. Da die Unterrichtsgruppen, die es nach Teneriffa geben wird, nach unseren Chemievorkenntnissen eingeteilt werden, war dies vor allem auch zur Planung der nächsten Etappe wichtig.
Da von dem „besten Schokoladenkuchen“ noch einiges übriggeblieben ist, wurde dieser heute mit einem leckeren Früchtequark kombiniert serviert und war binnen Sekunden bis auf den letzten Krümel verputzt.
Ansonst merkt man hier an Bord, wie sich die erste Etappe dem Ende zuneigt. Zum einen natürlich daran, dass der Unterricht anfängt, aber auch daran, dass Wachabschlussgespräch geführt und natürlich auch die letzten Wachen gegangen wurden. Diese Nacht sogar bei Vollmond, der dem Meer einen besonderen Glanz verleiht.