Von Sandstrand und Palmen

David

Datum: Montag, der 16.12.2019
Mittagsposition: 012°48,6‘N; 060°33,9‘W
Etmal: 146 sm
Wetter: Lufttemperatur: 29,5°C, Wassertemperatur: 28,5°C, Wind: E 4
Autor: David

Sonntag Nacht, viertel nach elf. Es war Zeit zu wecken. Nicht die nächste Wache, auch nicht die Backschaft zur Vorbereitung des Frühstücks und auch nicht den Maschinisten wegen eines Maschinenproblems. Das heutige Ereignis war wichtig genug, dass sich ein großer Teil der Mannschaft den wohl verdienten Tiefschlaf unterbrechen ließ.

Gegen halb zwölf Bordzeit sollten wir zum ersten Mal nach über zweieinhalb Wochen, in denen wir ausschließlich Wasser gesehen hatten, soweit das Auge reichte, Land erblicken. Ehrlicherweise waren es nur einige wenige Lichter, die Barbados von sich zeigte, doch dies war ein Symbol. Ein Symbol dafür, dass es nicht mehr weit war bis zu unserem Zielort – Palm Island.

Trotzdem, der Anker war noch nicht gefallen und es blieb keine Zeit zu entspannen. Sonntag Nachmittag war das Schiff mit dem Auftrag zur Überführung in die neue Welt in Schülerhand gelegt worden. Es waren Schüler, die die Positionen Kapitän, Steuermann, Projektleitung, Maschinist, Bootsmann, Proviant, Wachführer und Wachführerassistenten übernahmen. Auch konnten wir uns zweier neuer Positionen, einem Bäcker und einer Wäschebeauftragten erfreuen.

Begleitet von schattenhaften Konturen der ersten karibischen Inseln, waren alle mit ihren Aufgaben mehr als beschäftigt. Es galt, den richtigen Kurs zu bestimmen, die entsprechenden Segel zu setzen, die Maschine und den Anker klar zu halten, sowie einiges mehr. Die Dunkelheit hatte sich bereits über uns gelegt, als der Anker dann endlich fiel.

Die Ankunft in der „neuen Welt“ wurde mit Cola und alkoholfreier Bowle gefeiert und so ließen wir gemeinsam und erleichtert, unbeschadet den Atlantik überquert zu haben, den Abend gemütlich ausklingen.

Als sich am nächsten Morgen das Sonnenlicht zeigte, was uns letzte Nacht noch verborgen geblieben war, erschien der Name „Palm Island“ mehr als gerechtfertigt. Vor uns erstreckte sich ein riesiger weißer Sandstrand und dahinter eine Kulisse voller wunderschöner Palmen. So war es auch nicht schwer, uns nach zwei Vorträgen über die Örtlichkeiten, sowie über das Verhalten in tropischen Regionen, davon zu überzeugen, die letzten 200m zum Strand zu schwimmen und somit Fuß auf neues Land zu setzen.

Wir schnorchelten und badeten ausgiebig und genossen die karibische Atmosphäre.

Im Anschluss verholten wir nach Clifton Harbour auf Union Island.

An einen Vortrag eines Einheimischen über die dortige Natur und besondere Tiere, schloss sich das hübsch machen an, denn für den Abend war ein karibisches Dinner mit Steel Band in Lambi’s Bar geplant. Die Mädchen präsentierten sich in entzückenden Kleidern, die Jungs kramten, teils sogar noch gebügelte Hemden hervor. Der Transport von der Thor Heyerdahl an Land und zurück konnte per Dinghis und Schülern, die diese fuhren organisiert werden.

Ein solcher Einstieg in unseren Aufenthalt hier lässt auf weitere Highlights in den nächsten Tagen und Wochen hoffen.

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