No/Yo hablo español

JandrikMaike

Autoren: Jandrik und Maike

Der Gong ertönt und die Schüler strömten von überall in unser zwischenzeitliches Schulgebäude in Boquete. Bei uns KUSis war dies jedoch ein wenig anders.

Unser Tag fing damit an, dass uns der Schulbus um 7.20 Uhr abholen sollte. Das lief, wie theoretisch alles hier, nicht immer pünktlich ab. Im Bus erledigten einige von uns noch die letzten Hausaufgaben – sowas würde uns Zuhause natürlich nie passieren… – , bis wir irgendwann dann an der Schule ankamen und uns erstmal über den letzten Tag unterhielten. Dabei hörte man meist Gespräche darüber, wie man in der Gastfamilie, mit den fünf Sätzen Spanisch, die man konnte, zurechtkam oder was man so am Nachmittag gemacht hatte. Um acht Uhr begann der Unterricht, der meist in Sechser-Gruppen abhängig von unseren Spanisch­vorkenntnissen abgehalten wurde.

Aber nicht nur die Busse waren teilweise unpünktlich, sondern auch wir Schülerinnen und Schüler. So kam es vor, dass 10 min vor Unterrichtsbeginn auf einmal die Nachricht unsere Handys erreichte, dass jemand verschlafen habe und zu spät kommen werde. Das Ungewöhnlichste am Unterricht war aber eigentlich, nicht ständig nasse Füße durch Wellen, die übers Deck schwappen, zu haben und nicht aufpassen zu müssen, dass die Blätter vom Wind davon geweht werden. Es sei denn der Ventilator war so stark eingestellt, dass dieser den Job des Windes übernahm. Die Klassenzimmer unterschieden sich nicht nur von denen auf der Thor, sondern auch von denen in Deutschland. So stand meistens in der Mitte des Raumes ein großer Tisch, um den alle Jugendlichen plus der Lehrer saßen.

Beim Spanischlernen hat es sehr geholfen, dass der Lehrer kein einziges Wort Deutsch sprach und Englisch so gut es ging vermieden hatte, da man so im Unterricht nur Spanisch mit ihm reden konnte und wenn man mal eine Frage hatte, musste man sich mit seinem bisherigen Wissen durchkämpfen. Dies machte den Unterricht manchmal anspruchsvoll, aber auch zugleich sehr effizient, sodass man schnell viel Spanisch lernte. Von 9.50 bis 10.10 Uhr hatten wir schließlich 20 Minuten Pause, wo wir ein zweites Frühstück im Café gegenüber zu uns nahmen, die Gespräche fortsetzten, die wir vor der Schule begonnen hatten, oder die Zeit nutzten, um Richtung Heimat zu telefonieren, denn durch die sechs Stunden Zeitverschiebung haben all unsere Freunde in Deutschland mittlerweile Schulschluss gehabt.

Nach der Pause ging es weiter in den Unterrichtsgruppen. Sowohl mit Spielen als auch mit normalen Übungsaufgaben, bekamen wir alle neue Grammatik und Vokabeln beigebracht. So machten wir beim „Activity“ Spielen Bekanntschaft mit der Tortuga (Schildkröte), die wir während unseres Karibikaufenthalts schon öfter in freier Wildbahn zu sehen bekamen.

Auch einen schnell gewonnen Freund lernten wir kennen: das Wörterbuch. Dieses unterstützte uns tatkräftig, wenn sowohl der Lehrer beim Erklären als auch wir selber beim Verstehen versagten. Zum Ende hin waren wir dann mal dran, unseren Lehrern ein bisschen Deutsch beizubringen. So lernten diese wichtige Ausdrücke wie „Oh Junge“ oder „Du Kek“ kennen, die auch bei uns an Bord großen Anklang finden.

Um 12.00 Uhr war für alle Unterrichtsende und wir trafen uns gemeinsam im Innenhof von Habla Ya, unserer Sprachenschule. Wie in der Grundschule packten wir nach und nach alle unsere Lunchpakete aus und das große Tauschen fing an. Ein beliebtes Tauschmittel waren die kleinen Saftpäckchen in sämtlichen Geschmacksrichtungen. So viele Varianten, in denen es die Säfte gab, so verschieden waren auch unsere Lunchpakete. Einige hatten zwei geschmierte Brote dabei, andere bekamen eine warme Mahlzeit von der Gastfamilie gebracht. Wenn alle fertig gegessen hatten, trafen wir uns in einem großen Raum, wo das gemeinsame Programm für den Tag abgeschlossen wurde. Abends ging es dann früh ins Bett, damit man am nächsten Tag konzentriert im Unterricht erscheinen konnte und nicht verschlief, denn auf der Thor werden wir oft genug von unseren lieben Lehrkräften darauf hingewiesen, dass wir pünktlich zum Unterricht sein sollen – in diesem Sinne, liebe Grüße an Monja, Vanessa, Theresa und Martin, die uns auf unserer Reise durch Panama nicht begleiten!

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