Die große Reise der sieben Zwerge – Kleingruppenexkursion nach Matanzas

LenaMiriam

Autorinen: Leni, Miri

Es war einmal vor langer, langer Zeit in einem kleinen Städtchen, das den schönen Namen Matanzas trug. In diesem Städtchen wurden Schneewittchen, oftmals auch als Deutschlehrerin tätig, und ihre sieben Zwerge namens Emil, Jasper, Max M, Sophia, Merle, Leni und Miri gesichtet. Sie waren mit einem großen, lauten Gefährt angereist, welches sich auf magische Weise ohne die Hilfe von Zugpferden oder Ähnlichem fortbewegen konnte.

Als diese acht Gefährten ausgestiegen waren und sich auf den Weg zu einer Unterkunft gemacht hatten, wurden sie von vielen neugierigen Einheimischen angesprochen, ob sie nicht in ihrem „Casa“ übernachten wollen. Doch die fleißigen sieben Zwerge verneinten alle diese Fragen, denn sie hatten bereits eine schöne Bleibe reserviert. So ging die Gruppe schwer bepackt mit riesigen Rucksäcken, in denen ihr gesamtes Hab und Gut verstaut war, und mit großen Augen durch das Städtchen, bis sie ihr kleines „Casa“ gefunden hatten. Dort richteten sie sich gemütlich ein und beschlossen, gleich wieder loszuziehen, um die Umgebung zu erkunden. Sie probierten alle möglichen, höchst wundersamen Speisen wie Tamales, also in Maisblätter eingeschlagenes Maismus, oder Churros, ein süßes Spritzgebäck mit Puderzuckerhaube, und freuten sich über günstige Preise.

Inzwischen war es bereits spät geworden und Schneewittchen und die sieben Zwerge wollten ihren ersten Abend in Matanzas mit einem Besuch des erst kürzlich renovierten Sauto-Theathers krönen. Begeistert von den Gesängen und majestätischen Tänzen, die die Schauspieler in dem Stück „Die lustige Witwe“, welches aus der Feder Franz Lehars entstand, darboten, schliefen alle zufrieden in ihren weichen Federbettchen ein.

Am nächsten Morgen mussten die sieben Zwerge bald feststellen, dass ihr Schneewittchen in einen tiefen Schlaf gefallen war und sie machten sich große Sorgen. In der Hoffnung, einen hübschen Prinzen für Schneewittchen zu finden, der sie gesund küssen könnte, machten sich die sieben Zwerge auf die Suche. Doch weder im Apothekenmuseum noch in der antiken Buchhandlung konnten sie jemand geeigneten dafür finden. Die Apothekerinnen konnten ihnen zwar viele Geschichten über den alten Apotheker erzählen, der ihre Stätte gegründet hatte, und allerhand große und kleine Fläschchen mit den verschiedensten Füllungen aus mehreren Jahrhunderten zeigen, doch den sieben Zwergen konnten sie trotzdem nicht weiterhelfen.

Beim Buchhändler verlief es ähnlich, er besaß zwar viele schlaue Bücher, aber auf die Fragen der sieben Zwerge wusste auch er keine Antworten. So musste Schneewittchen sich mit magischen Pillen zufrieden geben, die sie in ihrem Medizintäschchen entdeckt hatte. Die Zwerge waren so traurig, dass sie am Abend am Rande des Flusses „Yumuri“ einen Zaubertrank schlürften und hofften, dass es ihrem Schneewittchen am nächsten Tage besser gehen würde.

Als die Zwerge erwachten und sahen, dass nur sechs von ihnen zum Frühstück erschienen waren, fragten sie sich, wo denn der letzte Zwerg geblieben sei. Ein lautes Husten aus seinem Kämmerchen überzeugte sie davon, dass ihr Kamerad nicht verschlafen, sondern sich auch eine seltsame Krankheit eingefangen haben musste. So machten sich die verbliebenen Zwerge erneut auf, und da sie in Matanzas keinen Prinzen gefunden hatten, reisten sie weiter zu einem Ort, der hinter einem weiteren Berg verborgen war und am Rande eines endlosen, türkisblau schimmernden Meeres lag. Dort fragten sie die Einwohner nach einer guten Informationsquelle und beschlossen schließlich, mit einer Pferdekutsche zu einem Museum zu fahren. Die vielen antiken Schwerter hatten aber leider keinen hübschen Prinzen als Besitzer, sondern hingen nur leblos in einer Vitrine, und auch die bunten ausgestopften Tiere halfen ihnen nicht weiter.

Als die sechs Zwerge schließlich einige Stunden später mit leeren Händen heimkehrten, wurden sie zu ihrer Überraschung von ihrem Schneewittchen und dem siebten Zwerg empfangen. Die Wunderpillen hatten den beiden sehr geholfen, und um ihre Genesung – auch ohne Prinzen – zu feiern, verbrachten sie einen schönen gemeinsamen letzten Abend. Sie erzählten sich die aufregenden Abenteuer des heutigen Tages und das Geheimnis um die 64 Brote, die in den Taschen als Mitbringsel für die anderen KUS-Zwerge gelandet waren. Doch das ist eine ganz andere Geschichte…
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann warten sie noch heute auf den Bus nach Havanna.

PS: Alles Gute zum 12. Geburtstag, mein großer Chrisi! Ich hab dich ganz arg lieb und wünsche dir eine tolle Feier! – Mimi

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