Datum: 14.04.2020
Mittagsposition: Vor Anker in der Bucht von Falmouth
Wetter: Lufttemperatur: 8,7° C; Wassertemperatur: 11°C; Wind: SEzE 2-3
Autor: Ben
Heute war geplant, dass wir Diesel bunkern und dann die Schiffsübergabe startet. Jedoch kam es etwas anders…. Wir verholten am frühen Morgen zum Bunkerschiff, konnten dort jedoch nicht anlegen, da das Geld für den Diesel, welches das Büro in Kiel schon vor einigen Tagen überwiesen hatte, noch nicht angekommen war. Nun warteten wir einige Zeit und hofften, dass wir eine schnelle Lösung finden, die sich jedoch nicht fand. So versammelten wir uns in der Messe und nutzten die Zeit und zogen die Positionsvergabe vor. Das löste auch bei mir große Nervosität aus. Ich hatte mich für die Schiffsführung beworben und mich deshalb die letzten Wochen intensiv darauf vorbereitet.
Ein Problem blieb jedoch. Es waren drei Stellen zu vergeben und es gab sechs Bewerber. Endlich war es soweit: unser Projektleiter Martin las die Ämter vor und kam zur Schiffsführung. Das Dreiergespann besteht aus Elive, mir (Ben) und Max W., der auch die Leitung übernimmt. Nun hieß es für uns drei den besten Kurs zu finden und dabei zu beachten, dass in den nächsten Tagen Gegenwind vorausgesagt ist. Außerdem ist zu bedenken, dass im Englischen Kanal Tide herrscht, die auch Strömung mit sich bringt. Bei der engsten Stelle im Kanal, der Straße von Dover, müssen wir unbedingt die Strömung mit uns haben, da dies einen Unterschied von bis ca. 5 Knoten ausmacht, was die Durchschnittsgeschwindigkeit der Thor ist, jedoch nur bei guten Bedingungen.
Weitere Aufgaben, die wir nun heute machen konnten, waren Logbuch schreiben und unseren Weg durchkoppeln, also zu berechnen, wann wir vermutlich wo sind, was bei Tide sehr schwer ist. Wir konnten unsere Geschwindigkeit gegen den Wind recht schlecht einschätzen. Schnell merkten wir aber, dass wir keine Geschwindigkeit erreichen, mit der wir nach unserer gestellten Aufgabe am 21.04.2020 bei Brunsbüttel sind, im Westen des Nord-Ostseekanals.
Als dann alles erledigt war, ging es für uns früh um 22 Uhr ins Bett, da wir zum einen Ankerwache hatten, als auch um 6 Uhr aufstehen müssen, da wir dann unseren Diesel holen, wir Schüler das Schiff übernehmen und dann ohne weiteres Aufhalten durch irgendwelche Vorbereitungen mit einem Tag Verspätung in Richtung Heimat aufbrechen.