Datum: 11.01.2019
Ort: Boquete
Autoren: Anna S. und Ben Ra.
Bei unserem Panama-Aufenthalt sind wir auf die verschiedensten Arten von Märkten gestoßen. Wir (Ben Ra. und Anna S.) haben es uns zur Aufgabe gemacht, die unterschiedlichen Varianten von Angebot und Nachfrage zu vergleichen und unsere Eindrücke in diesem Blog zusammenzufassen.
Fangen wir bei unserer Ankunft in Kuna-Yala an. Kaum lagen wir vor Anker, schon kam Mola-Lisa an Bord. Sie gehört zur indigenen Gruppe der Kuna und besucht schon lange die Thor. Bei ihr sind wir das erste Mal in Kontakt mit den traditionellen Molas gekommen. Diese sind Bilder, die aus mehreren Lagen Stoff kunstvoll per Hand und mit viel Mühe zusammen genäht werden. Bei ihr konnten wir die traditionell hergestellte Molas kaufen, denn auf Nalunega – eine der größeren bewohnten Inseln in dem Gebiet – werden diese vor allem für den Tourismus produziert. Aber nicht nur in Kuna-Yala trafen wir auf Molas und die Kultur der Kuna, sondern auch an der Promenade in der Altstadt von Panama City.
Allerdings gab es dort nicht nur Molas, sondern auch unzählige aufwendig gearbeitete Armbänder, Taschen und Souvenirs aus Panama selbst, zum Beispiel Kappen oder Postkarten. In den Läden in der Altstadt fanden wir außerdem unglaublich coole Schlabberhosen (besonders weit geschnittene, bequeme lange Hosen) und kunterbunte Stoff-Hängematten. Dort konnten wir auch schon unsere (noch teilweise geringen) Sprachkenntnisse auf die Probe stellen und versuchen zu handeln. Bei einigen hat das ganz gut geklappt, wohingegen bei anderen komische Summen vorgeschlagen wurden, weil etwa zum Beispiel die Zahlen noch nicht so gut beherrscht werden. Trotzdem hatten wir aber immer das Gefühl, fair behandelt zu werden und bei Kommunikationsschwierigkeiten gibt es immer noch die Möglichkeit, mit Händen und Füßen zu reden. Diese Art des Austausches war immer sehr aufregend und besonders für die Kuna sehr erheiternd.
Dank unseren tatkräftigen Übersetzern Kasia, Simon und Lucie konnten wir bei wichtigen Dingen, wie der Organisation von Bussen und Co, ohne Missverständnisse die Reise planen.
In Panama selbst hatten wir die Chance eine typisch amerikanische Mall zu besuchen. Dies war für viele von uns ein absoluter Schock, da wir auf einmal mehr Menschen als in den letzten zwei Monaten zusammen gesehen haben. Auf andere wirkte die Mall wie ein Paradies, weil man viele Artikel, die seit langer Zeit nicht mehr zur Verfügung standen, wieder in Hülle und Fülle kaufen konnte. Doch am Abend merkten wir alle, wie anstrengend eine so riesige Mall am Samstag sein kann.
Ein wiederum ganz anderes und sehr entspanntes Feeling beim Einkaufen hatten wir in Boquete. In den vielen kleinen Läden in der Stadt schlugen wir richtig zu und kauften uns alles mögliche an Stoffwaren, die dort angeboten wurden. Die beliebtesten Stücke waren Schlabberhosen und Schlabberpullis, dicht gefolgt von den Hängematten. Seltener vertreten waren die Alpakadecken, dicke bunte Pullis und sonstige Gebrauchsgegenstände. So haben mittlerweile fast alle eine der gemütlichen bunten Schlabberhosen, die schon jetzt neben dem Ölzeug und den KUS-Klamotten das weit verbreiteste Kleidungsstück ist. Ein anderer Ort, der von viele KUSis leergekauft wurde, war der kleine Laden auf der Kaffeeplantage, den wir besucht haben. Der hier angebotene Kaffee ist einer der besten, den viele von uns seit langem probiert haben. Und da er sich als gutes Geschenk zum Mitbringen angeboten hatte, war der Kaffee sehr gefragt.
Die letzte Möglichkeit, weitere Souvenirs zu kaufen, war bei der indigenen Gruppe der Naso. Diese hatten nämlich lediglich einen Verkaufstisch, der mit vielen Schnitzereien und anderen touristischen Handarbeiten übersät war. Viele von ihnen stellten klassische Motive der indigenen Kultur da, die häufig Vorbilder in der Natur hatten. So gab es kleine Schildkröten und Frösche aus Holz und verzierte Schüsseln.
Um ein Fazit zu ziehen kann man sagen, dass Panama eine Vielzahl an verschiedenen Arten des Konsums bietet und uns vor allem die Besuche bei den Märkten der Nasos und Kunas geprägt haben, da sie komplett gegensätzlich zu den Märkten sind, die wir von Zuhause kennen. Denn auf den Märkten treffen alle Kulturen zusammen und dadurch wird dieser Unterschied zu Europa noch einmal vestärkt. Diese Erfahrungen sind einzigartig und wir werden sie für immer in Erinnerung behalten.