Datum: Dienstag, der 18.11.2014
Mittagsposition: 26°33,8′ N; 017°06,8′ W
Etmal: 124 sm
Wetter: Lufttemperatur: 23° C, Wassertemperatur: 23,5°C, Wind: WSW3
Autor: Leon
Der Tag hat heute früh morgens um 5:30 Uhr zur Backschaft begonnen. Neben dem alltäglichen Obstsalat und dem Brot zum Mittag gab es das erste Mal Brotbackschaft, was bedeutet, dass drei zusätzliche KUSis mittags anfangen, Brotteig zu machen.
Die Brotbackschaft wurde erst auf der Atlantiketappe eingeführt, weil wir für die 3,5 Wochen Überfahrt nicht genug Brot einkaufen und verstauen können. Zu Beginn der Brotbackschaft wurden Körner gemahlen und mit dem Mehl der Teig angerührt. Dann wurde der fertige Teig in die Backformen gefüllt und in den Ofen geschoben. Natürlich mussten die Brote wieder herausgeholt werden… Dies trieb die Temperatur in der Kombüse in die Höhe, welche wegen des guten Wetters sowieso recht hoch war. Das dauerte dann bis zum Abend, bis wir stolze 64 Brote gebacken hatten. Die Brote haben wir dann noch in die Last getragen, weil diese noch nicht zum Essen sind, sondern als Vorrat genommen werden. Auf dem Atlantik kann man ja nicht mal eben zum Einkaufen gehen. Die Brotbackschaft gibt es jetzt jeden Sonntag.
Eine weitere Neuerung im Backschaftsalltag ist das Abspülen von allem Plastikmüll. Ab jetzt muss jeder Joghurtbecher und jedes Schokoladenpapierchen abgespült und sauber gemacht werden. Das liegt daran, dass ab jetzt der gesamte Müll im Klüvernetz gesammelt und gelagert wird (das Klüvernetz befindet sich unter dem Klüverbaum, der „Spitze“ des Schiffes), da woanders kein Platz für Müll von drei Wochen ist – und wenn er noch voller Essen wäre, würde er durch die Hitze ziemlich schlimm stinken. All dies ist noch neu und ungewohnt, aber das dauert jetzt noch ein paar Tage und dann wird alles eingespielt sein.
Auch haben wir heute das kürzeste Referat aller Zeiten gehört. Es ging um Alexander von Humboldt und es ging von 17 Uhr bis 17 Uhr. Das lag aber an der Zeitumstellung, die es nach dem Referat gegeben hat.
Als dann mit der Backschaft alles fertig war, habe ich noch mit unserem Bootsmann und Martin die Angel mit einem neuen Köder ausgestattet. Ich habe mich schon den ganzen Tag darauf gefreut, das Angelzeug fertig zu machen und endlich mit dem Angeln anzufangen. Bevor das Angeln aber losgehen konnte, musste alles Angelzeug sortiert und in einer großen Kiste verstaut werden. Sobald dann die Angel im Wasser war, haben wir in unserem Optimismus gleich eine Wette mit unserem Maschinisten abgeschlossen, dass wir mehr als 15 Fische fangen. Wir hoffen sehr auf frischen Fisch aus dem Atlantik. Trotzdem habe ich mich nach dem langen Tag auf mein Bett gefreut und das Ausschlafen genossen. Die Angel werde ich jetzt in jeder freien Minute auswerfen und hoffentlich auch etwas fangen!