„Der Sturm nach der Ruhe“

lucaDatum: Samstag, der 22.12.2014
Mittagsposition: St. George´s, Grenada, Port Louis
Etmal: 0 sm
Autorin: Luca

Heute war es mal wieder so weit: Schiffsarbeiten an Bord der Thor Heyerdahl und Kammerumzug, ein logistisches Meisterwerk.

Viel zu tun und nur ein Tag Zeit? Kein Problem! Denn neben Schiffsarbeiten wie Rostklopfen, Streichen und Verproviantieren stand auch der Kammerumzug an, welcher wie immer in einem leichten Chaos endete. Es gibt immer einen KUSi, der den Umzug mit den Umzugszeiten und Kammerbelegungen an diesem Tag organisiert und diese ehrenvolle Aufgabe übernahm Linus. Denn wenn 34 Schüler versuchen, in Abständen von einer Stunde umzuziehen, kann es nur schief gehen. Während des Umzugs stehen sämtliche Rucksäcke und Seesäcke auf dem Gang und man kommt gar nicht mehr durch. Das wäre ja nicht schlimm, wenn sich nicht der Proviant auch noch dazwischen quetschen würde. Nun stehen in unseren engen, kleinen Kammern nicht nur Sachen von uns, sondern auch noch Milch und Saft, welche es in der Unterkoje zu verstauen gilt. Am Abend lichtet sich das Chaos allmählich wieder und die Thor ist wieder begehbar. Aber auch wenn man umgezogen ist, findet man in seiner alten Kammer noch Sachen von sich und es wird bereitwillig getauscht. Dieser Prozess kann auch noch ein paar Tage andauern, doch dann hat man sich in der neuen Kammer eingefunden und hat auch alles wieder.
Während des Umzugs waren viele Schiffsarbeiten zu erledigen. Wir wurden in verschiedene Gruppen eingeteilt, zum Beispiel Proviant, Maschine, Decksarbeiten oder weitere kleine Aufgaben. Die Gruppe Deck hat den ganzen Tag gestrichen und Rost entfernt, ich habe mit Sammy den Maschinenraum aufgeräumt, was fast den ganzen Tag in Anspruch genommen hat, und die Provianthelfer waren am Markt von St. George´s einkaufen. Der sogenannte „Einkauf“ besteht ja bei einer Gruppe von 50 Leuten nicht nur aus zwei Wagen und drei Tüten, sondern gefühlt fünf LKW-Ladungen. Nachdem eine Menschenkette die gesamten Besorgungen zu einem Haufen an der Pier aufgestapelt hat, muss man Gemüse und Obst aus ihren Tüten befreien und in sauber ausgewaschene Kisten umschichten, die dann in der Kühllast verschwinden und die man dann erst mal nicht wieder sieht.
Nach diesem Tag sind wir wieder bereit, weiterzusegeln und freuen uns schon auf die Weiten des Karibischen Meeres!

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