Socialising

PhilipDatum: Montag, der 22.12.2014
Mittagsposition: 12°28,7′ N; 064°29,5′ W
Etmal: 158 sm
Wetter: Lufttemperatur: 30,5°C, Wassertemperatur: 29°C, Wind: E 4
Autor: Philip

Da jetzt nach Grenada die dritte Etappe begonnen hat und jeder in seine neue Wache eingeteilt wurde, gibt es reichlich Grund dafür, ein gemeinsames Socialising zu verbringen.
Mit Socialising ist eigentlich eine ganz normale Wachbesprechung gemeint, genauer gesagt die erste der neuen Wache. Dass das Wort „Socialising“ aus dem Englischen stammt, liegt auf der Hand, ist aber nicht 1:1 zu übersetzen.
Sinn des „Socialising“ ist es, dass wir uns ein wenig kennenlernen, was, wie ich finde, ziemlich komisch im ersten Moment klingt, weil wir doch auf engstem Raum zusammen leben. Besonders bei der ersten Etappe war es sehr nützlich, da man sich nur vom Probetörn kannte und auch so erfuhr man noch neue Dinge über die weiteren KUSis in der eigenen Wache. Ich bin ab jetzt in Wache 2 und in der selben Wache ist Volker, einer der Steuermänner, neben Andreas, die auf Grenada an Bord gekommen sind. Wir alle kannten ihn noch nicht und so war es eine gute Möglichkeit, ihn besser kennen zu lernen und von seiner Vergangenheit zu erfahren. Denn er war auch schon öfters auf der Johann Smidt, also bei High Seas High School.
Bei fast jedem Socialising gibt es auch ein Kennlernspiel. Es ist kein normales wie z.B. Topfschlagen, denn wir sind nicht mehr im Kindergarten, aber es ist meist sehr amüsant. In der ersten Etappe mussten wir die anderen mit einem Gebrauchsgegenstand beschreiben und dann an ihrer Persönlichkeit, Hobbies und Interessen die Wahl des Gegenstandes begründen. Ich habe Max als Hawaiitoast beschrieben, Sammy Hanna als Staubsauger…
Gestern beim ersten Treffen der neuen Wache sind wir aber leider nicht dazu gekommen, was sehr schade ist, weil wir es wahrscheinlich nicht mehr vor Panama schaffen werden, als ganze Wache zusammen zu kommen. Es hat ein wenig länger gedauert, weil wir zu Beginn unsere aktuelle Laune beschreiben sollten, entweder bildlich durch ein Tier oder durch eine Anzahl Kokosnüssen – 1 ist schlechte Laune, 10 ist super Stimmung.
Die Verteilung war diesmal sehr gemischt, da es manchen nicht sonderlich gut ging, während die anderen sehr gut drauf sind, obwohl die Weihnachtsvorbereitungen sehr stressig sind. Ich liege momentan bei konstanten acht Nüssen, weil es mir gut geht, ich motiviert bin, ich mich wohl fühle, aber trotzdem abends manchmal sehr müde bin. Der andere große Punkt waren unsere Erwartungen an die Etappe und was wir für die nächste Schiffsübergabe planen. Der größte Wunsch von den meisten war, dass das Wach-Gemeinschaftsgefühl wieder stärker vorhanden sein wird, da während der Etappe über den Atlantik dieses im Unterschied zur ersten Etappe anders war. Es gab die Praktika und die Wache war praktisch immer wegen des Unterrichts geteilt. Deswegen war man selten mit allen Wachmitgliedern gemeinsam in der Wache. Mir persönlich ist es sehr wichtig, dass wir als Gruppe gut zusammen passen und uns aufeinander verlassen können, wovon ich ziemlich überzeugt bin.
Kurz vor Ende der Etappe wird es noch eine Wach-Nachbesprechung geben, wofür es noch gar kein offizielles Wort gibt. Ich freue mich schon darauf, auch wenn es heißt, dass die Etappe dann vorbei ist, obwohl ich mich unglaublich stark auf die neue Wachgruppe freue.

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