Datum: Dienstag, der 14.04.2015
Mittagsposition: Falmouth
Etmal: 4 sm (mit dem Dingi)
Wetter: Lufttemperatur: 17,5° C, Wassertemperatur: 13,5°C, Wind: 0
Autor: Max
Es waren einmal 34 Schüler. Die lebten hinter den 7 Ozeanen. Doch eines Tages kam eine verirrte Projektleitung zu ihnen und erzählte ihnen von etwas, das sich „Solo“ nannte… Die Schüler waren gespannt darauf und wollten unbedingt mitmachen. Also stachen sie mit den drei Dingis – während ihres Aufenthaltes in Falmouth – in See, um einen geeigneten Platz zu suchen…
Mit dem Solo hat es Folgendes auf sich: Man hat etwas zu Essen, genug warme Klamotten, Schlafsack und Isomatte dabei und setzt sich dann mit Stift und Papier 24 Stundenlang in die Wildnis und denkt nach bzw. schreibt seine Gedanken nieder. Das mag sich jetzt für die, die das nicht kennen, vielleicht etwas verrückt anhören, aber man hat endlich einmal Zeit, in Ruhe über alles nachzudenken, was einen beschäftigt und einen ganzen Tag lang für sich alleine zu sein. Das kann, vor allem nach einer so langen Reise wie unserer, auf der man jeden Tag 49 Leute um sich hat und so gut wie immer in Bereitschaft sein muss, sehr entspannend sein. Wir haben uns am Morgen, nachdem wir mit den Dingis 4 Seemeilen zu einem schönen Waldstück gefahren waren, in der Umgebung alle ein schönes Plätzchen gesucht – so, dass wir uns gegenseitig nicht sehen konnten. Dort hielten wir uns die nächsten 24 Stunden auf.
Nach einer gemeinsamen Startrunde hieß es dann für alle: 24 Stunden kein Wort sagen, einfach nur für sich alleine sein und Nachdenken. Alle paar Stunden sind zwei Leute vom Stamm vorbeigekommen und haben nachgesehen, ob noch alles in Ordnung ist, aber im Grunde konnte man sich fühlen, wie der einzige Mensch auf der Welt. Wären da nicht die vielen Spaziergänger, Hunde, Besichtigungsfähren, Yachtis und Co. gewesen, die den ganzen Tag lang Geräusche von sich gegeben haben… Fine, die sich am Strand in die Sonne gelegt hatte und eingedöst war, wurde von einer Fähre aus auf der Hin- und Rückfahrt entdeckt. Diese riefen dann die Küstenwache an, weil sie dachten es wäre etwas passiert. Diese kam dann auch nach ein paar Minuten mit einem Erste-Hilfe-Paket angerannt. Als Fine sie hörte, schreckte sie natürlich hoch. Daraufhin hörte sie eine der zwei Personen rufen: „She’s awake!“.
Sie musste dann eine halbe Stunde auf die beiden einreden und ihnen erklären, dass es ihr gut ginge und sie nicht verletzt wäre… Ansonsten gab es aber keine größeren Störungen und alle konnten darüber nachdenken, was z. B. die Reise für sie bedeutete, was sie in naher Zukunft machen wollten oder auch einfach nur, wie schön die Natur um sie herum war.
…nach einer stillen Nacht unter Sternen wachten die 34 Schüler wieder auf. Sie wurden von der Sonne geweckt und lagen noch ein Weilchen einfach nur in ihren Schlafsäcken und genossen die Natur. Als dann das Rescue-Boot gegen Mittag kam, machten sie sich auf den Weg zurück zu ihrem Zuhause. Auf die Thor. Um einige Gedanken reicher, können sie jetzt die letzten zehn Tage in vollen Zügen genießen!
P.S.: Alles Gute zum Geburtstag Anna! Hab dich lieb! 🙂