Gemütlich und doch strapazierbar – Wer bin ich?

schueler.nicolasDatum: Mittwoch, der 30.12.2015
Mittagsposition: 09° 35,0′ N; 078° 40,7′ W
Etmal: 0 sm
Wetter: Lufttemperatur: 30° C, Wassertemperatur: 29,5°C, Wind: NE1
Autor: Nicolas

Ohje, jetzt liege ich hier schon Wochen in dieser stickigen Unterkoje. Dabei würde ich so gerne mal das Tageslicht sehen. Karibische Luft atmen. Oder einfach nur mal die Natur genießen. Doch was ist das? Kommt da jemand? In der Tat! Die Koje öffnet sich mit einem leisen, aber doch zu hörenden Geräusch. Vielleicht werde ich ja doch nochmal aus dem Seesack gepackt.
Nach einigen Minuten merke ich wie irgendjemand ein paar Sachen ausräumt und irgendwann auch mich. Mit einem kleinen Ruck landet der Seesack auf dem Kammerboden und ich höre wie der Reißverschluss geöffnet wird. Dann werde ich von einer Hand gepackt und plötzlich sehe ich wieder etwas. Nico. Das Tageslicht. Und den Rest der Kammer. So wie es aussieht ist es gerade Tag. Ah, tut das gut, endlich nicht mehr mit den anderen Sachen eng zusammengequetscht in der Unterkoje zu liegen.

Jetzt geht es den Niedergang im Deckshaus hinauf. Links und rechts kann man herausschauen und sieht … die wunderbaren Sandstrände. Drei Schritte später sind wir auch schon auf dem Hauptdeck. Wie ich bemerke, liegen wir mitten zwischen einigen Inseln. Man sieht auch wenige Holzboote mit einem mickrigen Mast und einem einzigen Segel. Teilweise sitzen darin bestimmt 8 Personen. Das sind bestimmt die Kuna-Indianer, über die meine Zimmerbewohner abends geredet haben. Vermutlich ist zwischen zwei Inseln noch ein Riff, an dem die Wellen mit großem Aufspritzen zerbersten und meine Vermutung hat gestimmt: Wir liegen vor Anker.
Erst jetzt bemerke ich, dass ich inzwischen auf dem Achterdeck angelangt bin und stelle mit großer Freude fest, dass meine Freunde ebenfalls da sind.
Ich: „ Hey, Paul! Wie geht’s? Bist du schon lange hier?“
Paul: „Sehr gut! Ja, ich war schon einige Male auf dem Atlantik hier gehangen. Ich habe mich schon gewundert, wo du bleibst.“
Ich: „Ja, ich frage mich auch, warum Nico erst jetzt auf die Idee kommt mich mal aus dem Seesack zu holen. Aber naja, jetzt bin ich ja endlich hier. Oh und wer ist denn das?“
Nestor: „Hallo, meine Freund! Ich bin neu hier. Ich komme von den Naso-Indianern.“
Ich. „Schön dich kennenzulernen. Und was für tolle Farben du hast!“
Nestor: „Si! Alles handgemacht. Es hat einen Monat gebraucht, bis ich komplett fertig war.“
Da kommt Nico wieder. Er nimmt mich und packt mich aus dem Beutel aus. Bestimmt möchte er sich es neben Paul oder Nestor gemütlich machen. Ich bin schon so gespannt, obwohl ich noch gar nicht aufgehängt bin. Es dauert bestimmt nicht mehr lange, dann hänge ich bei meinen Freunden und Nico macht sich es in mir gemütlich.
Jetzt ist es so weit. In wenigen Minuten werde ich gespannt, dann kann ich einfach nur faul herumhängen und die Sonne genießen. „Tschib“, da liegt Nico auch schon drinnen. Jetzt wo ich die Umgebung zum ersten Mal richtig betrachten kann, wird mir immer klarer, wie wundervoll sie ist. Ach wie schön ist Panama! Wie ich aus einem Gespräch herausgehört habe, liegen wir nämlich vor Panama bei den San Blas Inseln und werden hier auch noch ein paar Tage liegen. Morgen gibt es bestimmt ebenfalls spannende Berichte, aber bis dahin, lass dich nicht hängen 😉
So, mein Teil ist erledigt. Jetzt seid ihr dran. Ich habe nämlich ein kleines Rätsel für euch: Wer oder was bin ich?

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Liebe Grüße aus der sonnigen Karibik
Nicolas

P.S. Heute Abend ist die Roald Amundsen auch noch angekommen und hat neben uns geankert.

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