Panama – zwei Mannschaften, ein Länderspiel.

schueler.uri schueler.Leonie-Seit geraumer Zeit fiebern sie, die hoch motivierten Neueinsteiger der KUSliga, dem Spiel gegen die sensationellen Fußballspieler der Naso Indianer entgegen. Doch bevor das harte Training beginnen kann, steht ein gegenseitiges, kulturelles Kennenlernen auf dem Programm.
Am Tag nach der Ankunft ging es mit einem kurzen Fußmarsch zum Fluss Teribe los. Dort angekommen wurden sie, die KUSis, von Einbäumen, den einheimischen Transportmitteln, erwartet und fuhren mit zwanzig PS Motoren eine Stunde lang flussaufwärts. Schon hier begann das Training, denn an so manchen flachen Stellen mussten die KUSis aussteigen und die Boote ein Stück schieben. Doch das war für sie kein Problem, denn sie hatten ja schon das Höhentraining auf dem Baru absolviert. Die einzelnen Einbaumgruppen lieferten sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen durch den reißenden Fluss, bei leichtem Regen.
Am Ufer klatschnass, aber glücklich angekommen, setzten sie das harte Training fort. Mit Sandalen galt es einen schlammigen, rutschigen, mit vielen Hindernissen und Tücken besetzten Trampelpfad zu überwinden, um seiner Hoheit, dem König der Nasos, zu begegnen. Zwischendurch wurde den Gästen durch Speere, Kalebassenschalen und anderes Kunsthandwerk die Kultur näher gebracht. Dann wurden sie zum Versammlungsort der zwölf Communidades, also der Dorfgemeinschaften, und schließlich auch zum Königspalast geführt. Wegen der Abwesenheit des Königs konnten sie leider keine Audienz bekommen. Deshalb stiegen sie wieder in die Einbäume und fuhren zurück, um sich mit dem Spielfeld vertraut zu machen.
Doch damit war das Vorbereitungsprogramm noch nicht abgeschlossen, denn die Nasos wollten den Gästen auch noch ihre Heimat zeigen und organisierten für den nächsten Tag einen Ausflug in den Regenwald. Nach kurzer Flussüberquerung tauchten die KUS-Ligisten in die Tiefen des Regenwaldes ein. Es war eine wunderschöne und lehrreiche Wanderung durch die verschiedenen Grüntöne des Regenwaldes, bei der sie beispielsweise Pfeilgiftfrösche in den schillerndsten Farben entdeckten. Der Trainingslauf endete mit ein paar ’stillen Minuten‘, in denen die KUSis der atemberaubenden Geräuschkulisse der Tiere, des Wassers und des Windes lauschten, über das Gelernte nachdachten und den Regenwald einfach auf sich wirken ließen. Als sie wieder zum Dorf zurückgekehrt waren, gab es, um wieder zu Kräften zu kommen, ein stärkendes Essen.
Noch vor dem Spiel fand eine mehrstündige Feedbackrunde statt, in der die KUS-Familie die gesamte Reise Revue passieren ließ, um die tausenden, gewonnenen Eindrücke zu verarbeiten.
Danach begann das Aufwärmen für das lang erwartete Spiel. Anstoß war um 17 Uhr. Dank der super Performance der Cheerleader ging KUS schon in der ersten Spielminute mit 1:0 in Führung. Leider hielt die Führung nicht lange, denn das Ausgleichstor fiel schon in der nächsten Minute. So verlief das gesamte Spiel, denn die Mannschaften kannten kein Erbarmen und schossen den Torhütern die Bälle nur so um die Ohren. Am Ende gingen jedoch die Nasos mit einem knappen Sieg von 11:9, wie so häufig in den vergangenen Jahren, als Sieger vom Platz. Im Anschluss fand das sehr kurze Spiel der Frauenmannschaften statt, in dem die Mädchen die Niederlage der Jungen mit einem 1:0 wiedergutmachten. Erschöpft, aber glücklich genossen alle ein letztes Mal das leckere Abendessen, bevor es am nächsten Tag wieder zurück auf die Thor gehen sollte.

Von Uri und Leonie

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