Wir Lernen Spanisch in Boquete

schueler.alena schueler.fabianWährend unseres Aufenthalts in Boquete sind rund ums Spanischsprechen viele lustige Situationen entstanden, was während eines Lernprozesses durchaus vorkommt. Man muss wissen, dass es im Spanischen viele ähnlich klingende Begriffe gibt, die aber komplett unterschiedliche Bedeutungen haben.
Hier einige Paradebeispiele, die aus diesem Grund den Sprung ins Tagebuch geschafft haben:

1. Szene: Ein kleiner Buchstabe, großes Verwirrungspotential
Im Sprachunterricht wird Konversation geübt. Lara möchte Hühnchen in einem Restaurant bestellen:
„Buenas tardes. Quereria arroz con polla.“
„Pardon?“ war die Antwort der belustigten Spanischlehrerin. Lara musste wohl gedacht haben, sie sei nicht verstanden worden. Das Gegenteil war der Fall – Lara war verstanden worden, und das war das Problem. Ein kleiner Exkurs in die Feinheiten der spanischen Sprache: Pollo heißt Huhn, Polla, nun ja, bezeichnet den männlichen Stolz. Dass das im richtigen Leben zu Verwirrung führen kann, steht wohl außer Frage.

2. Szene: Von Eiern und Eiern
Ähnlich wie Lara erging es auch Marlena mit ihrem Missverständnis.
Marlena möchte ein Gericht aus ihrer Heimat Österreich kochen: Kaiserschmarrn. Vorrausschauend schlägt sie alle Zutaten im Lexikon nach, um es einfacher zu machen, der Gastmutter zu erklären, was man dafür brauche: Unter anderem Mehl (Harina), Milch (Leche) und Eier (Cojones). Vermeintlich bestens vorbereitet stellte sie ihre Zutatenliste vor. Nur bei den „cojones“ scheint die Gastmutter etwas verwirrt, jedoch sehr amüsiert. Marlena versucht es nochmal: „Diez cojones.“ Nachdem sie sich wieder eingekriegt hatte, verbesserte die Gastgeberin die mittlerweile etwas verwirrte Marlena: „Hueves, diez hueves.“ Marlena nickt und lächelt; das was man immer macht, wenn man noch kein Experte in Spanisch ist.
Später, als Marlena nochmal im Lexikon Nachschlug wurde ihr einiges klar: Cojones = Eier in Vulgärsprache (also Hoden).

3. Szene: Über einen Rucksack und ein Tortillawrap mit Tomate
Wenn das Essengehen sehr teuer ist und es zufälligerweise gleich in der Nähe einen gutbestückten Supermarkt gibt, dann fällt die Wahl nicht schwer. So ging es auch Alena und Karla, die sich Tortillabrot, Salat und Tomaten gekauft hatten – alles, was man für vorzügliche Tortillawraps braucht. Doch wie bekommt man eine Tomate in Scheiben, wenn man kein Messer dabei hat. Ganz einfach; man fragt einfach nach einem. Na, dann ran ans Werk (Alena beschloss, es im nächstgelegenen Café zu versuchen): „Buenas dias. Necessitaria una muchilla, por favor.“ „Una muchilla?“ war die Antwort der etwas perplexen Bedienung. Doch mit Händen und Füßen kam Alena zum Schluss doch noch zu ihrem Schneideinstrument. Später erzählte sie Karla von der Bedienung, die keine Messer kenne. Karla wiederum musste laut lachen und klärte Alena darüber auf, dass man in Cafés normalerweise auch keine Rucksäcke bestelle (genau das heißt „muchilla“ nämlich). Das Messer wäre „cuchillo“ gewesen.

Alena und Fabian

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