Datum: Sonntag, 18.12.2016
Mittagsposition: 12° 38,3′ N 061° 21,8’W
Etmal: 0 sm
Wetter: Lufttemperatur: 30,5° C, Wassertemperatur: 29,5°C, Wind: ENE 3
Autor: Ole
Es waren die letzten Stunden an Land und die meisten nutzten diese Zeit nochmal richtig aus. Um 5:00 Uhr waren schon die ersten KUSi’s aufgestanden, um mit ihren Eltern ein letztes Mal in diesem Jahr zu sprechen und sich zu verabschieden, da die nächste Gelegenheit wahrscheinlich erst am 08.01.2017 sein würde. Die Marina „Port Louis“ war ein sehr schöner Ort zum Telefonieren. Dort gab es eine Imbissbar mit Wi-Fi, an der man sich entspannt hinsetzen konnte und am Abend auch frisch gepresste, tropische Säfte kosten durfte. Nach einem letzten „Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr“ versammelten sich alle zum Sonntagsfrühstück“. Es gab Croissants, ein Brötchen, Spiegelei und das Wichtigste … NUTELLA!
Für 10:00 Uhr waren wir mit dem Lotsen, der uns aus dem Hafen begleiten sollte, verabredet. Doch bis es dazu kam, verging eine gefühlte Ewigkeit. Der diensthabende Lotse war einfach nicht aufzufinden. Bereits im Vorfeld waren die Wachen für diese Etappe wieder neu gemischt worden und starteten heute in der neuen Zusammensetzung. Bei dieser Gelegenheit wurde sogleich das Ablegemanöver besprochen und wir verteilten alle aktuell anstehenden Aufgaben. Durch die Verspätung des Lotsen hatten wir dafür genug Zeit. Martin, der an Land blieb, löste die Querleine. Direkt darauf mussten wir in die Vorspring (eine Leine, die uns an der Pier hält) hineinfahren, sodass wir nicht zu weit abtreiben konnten. Achterspring und Achterleine löste Anne, die uns leider auch verlassen musste, da sie immer wieder seekrank geworden war und sich die Situation auch am Ende der Atlantiküberquerung nicht wesentlich verbessert hatte. Sie wird nun einige Zeit auf Grenada verbringen und die Zeit dort genießen.
Als dann alle Leinen los waren, konnten wir aus dem Naturhafen auslaufen. Wir waren endlich wieder auf See! Doch die Fahrt dauerte nicht lang, da wir vor der Bucht von St. George’s vor Anker gingen. Großreinschiff stand noch an und alle Stationen, darunter unsere neu bezogenen Kammern, mussten gereinigt werden. Anschließend hatten wir bis 16:00 Uhr frei. Vor einigen Tagen hatten die letzten Projekttreffen stattgefunden und wie immer gab es noch einiges zu tun. Durch die freie Zeit hatten wir heute dann die Gelegenheit, daran weiter zu arbeiten. Als Mitglied des Projektes „Ökologischer Fußabdruck“ hatte ich die Aufgabe, von einigen elektronischen Alltagsgeräten die Stromstärke mit einer speziellen Messzange abzulesen, um es mit der Soll-Stromstärke, zu vergleichen. Louise und Corinna werteten den Fragebogen aus, den wir erstellt hatten, um den Alltag von zu Hause mit dem der Thor gegenüber zu stellen. Jan und Noah versuchten in dieser Zeit, eine Kamera so anzubringen, sodass wir die Wasseruhr immer im Blick haben und somit der Wasserverbrauch leichter beobachtet werden kann.
Insgesamt war der Tag ein voller Erfolg, obwohl ich gerne schon heute gleich weiter nach Panama losgefahren wäre.
PS: Alles Gute zum Geburtstag Mama! Ich wäre gerne bei diesem besonderen Tag mal kurz bei dir gewesen, aber immerhin so.