Der Panamakanal aus unserer Perspektive

ArneFelix

Aus unserer Perspektive ist der Panamakanal gigantisch und es scheint fast unwirklich, dass er von Menschenhand gebaut wurde. Dass dies auch noch zu einer Zeit geschah in der man noch nicht über die modernen Baumethoden verfügte, verstärkt diesen Eindruck noch.

Diese Verbindung des Pazifiks und des Atlantiks ist eine enorme Einnahmequelle für Panama und extrem wichtig für den Welthandel. Jedes Jahr bietet er hunderten Schiffen die Möglichkeit die gefährliche Strecke um das Kaphorn abzukürzen. Dies ermöglicht den Redereien eine große Zeitersparnis, dafür muss allerdings auch ziemlich viel Geld gezahlt werden. In den letzten Jahren wurde ein neuer, größerer Panamakanal gebaut, sodass jetzt noch größere Schiffe den Kanal durchqueren können.

Doch auch der Panamakanal hat bei allen seinen positiven Aspekten auch negative Seiten. Diese liegen allerdings zumeist weit zurück. So mussten beim Bau dieses monströsen Weltwunders der Neuzeit riesige Flächen Regenwald geflutet und gerodet werden. Viele Menschen wurden umgesiedelt oder auch zwangsenteignet. So haben auch viele eingeborene Stämme beim Bau ihre Gebiete verloren und mussten zurück weichen. Das Schlimmste ist allerdings, dass zu den 340 Millionen Baukosten über 20.000 Menschen mit ihrem Leben bezahlen mussten. Das hatte viele verschiedene Ursachen, aber die beiden größten waren tropische Krankheiten wie Malaria und Erdrutsche, die während des Baus gehäuft vorkamen.

Der Teil des Panamakanals, den wir besichtigten, waren die Schleusentore Miraflores. Als wir morgens dort ankamen, fuhr gerade ein Viermaster durch die riesigen Becken in Richtung Landesinnere. Leider hatten die ganzen Monsterfrachtschiffe die Schleusen schon früher am Morgen passiert und so war das große Segelschiff das einzige, welches wir bei der Durchfahrt beobachten konnten. Dennoch war es sehr eindrucksvoll, wie in den Schleusen mit so Unmengen an Wasser „gespielt“ wird.

Wir hatten etwa eine halbe Stunde Zeit, um uns alles anzuschauen. Es ist kaum vorstellbar, dass durch diese Schleusen Dreihundert-Meter-Frachter fahren können, die vor allem zu den Seiten häufig nur wenige Zentimeter Platz haben. Auch, dass Schiffe mit tausenden von Tonnen Last einfach einige Meter höher oder niedriger gesetzt werden ist schier unglaublich. Der Panamakanal bietet viele touristische Attraktionen, so haben wir, Arne und Felix mit Malte, Tobi, Cajo und Paul für professionelle Fotos vor einer Leinwand gepost. Später mussten wir dann eingestehen, dass diese Fotos keine fünfzehn Dollar wert waren.

Auf einer Aussichtsplattform vor der Schleuse hielt Bene sein Referat und erzählte uns Einiges über den Bau, aber auch die Dimensionen des Bauwerks. Das hat er ziemlich gut gemacht, obwohl sich ein Redner durch die Lautsprecher zur Aufgabe gemacht hatte, das Referat immer zu unterbrechen, zumindest hatte es so den Anschein. Bene ließ sich davon aber nicht beirren und ist sogar auf die Ansagen eingegangen, was zu einigen Lachern unsererseits geführt hat. Das Witzigste war allerdings als plötzlich in voller Lautstärke die russische Nationalhymne abgespielt wurde und uns weitere drei Minuten kostbare Zeit gestohlen hat.

Später, nach der eher wissenschaftlichen, schulischen Einlage aßen wir erst einmal unsere von der Projektleitung mitgebrachten Lunchpakete, da wir alle riesigen Hunger nach dem frühen Aufstehen hatten. Um den Bau des Panamakanals noch einmal verdeutlicht zu bekommen, gingen wir alle anschließend ins Museums-Kino und bekamen so noch einmal anschaulich einen Einblick in die Dimensionen dieses monströsen Bauwerks. An sich war der Film aber eher hauptsächlich Werbung, denn von den oben genannten negativen Seiten des Panamakanals wurde kaum etwas gesagt.

Als Fazit kann man sagen, dass der Panamakanal durchaus beeindruckend ist jedoch in der Geschichte vor allem beim Bau sehr viele Schattenseiten hatte. Es lässt sich dennoch nicht leugnen, dass der Panamakanal für den heutigen Welthandel extrem wichtig ist und so eine enorme und auch bedeutende Einnahmequelle für Panama bietet.

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