Ankunft in der neuen Welt

larsDatum: Donnerstag, der 11.12.2014
Mittagsposition: 12°52,2′ N; 060°19,3′ W
Etmal: 121 sm
Wetter: Lufttemperatur: 30° C, Wassertemperatur: 28° C, Wind: SEzE 4
Autor: Lars

Die neue Welt! Wie sieht die Karibik aus? So wie in all den Dokumentationen oder Bildern aus dem Internet? Oder vielleicht so, wie man sie sich nur vorstellen kann? Wie sieht Land denn überhaupt noch aus? Wenn man so lange nur das strahlende blaue Meer um einen herum hat, vergisst man es vielleicht… Wie fühlt es sich an, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben? Wie fühlt es sich an, wieder Sand zwischen den Zehen zu haben? Auf Teneriffa hatten nicht alle die Gelegenheit, an den Strand zu gehen. Die letzte Frage konnten wir am heutigen Tag noch nicht beantworten, da wir erst in tiefster Nacht vor Palm Island, unserem ersten Ziel in der Karibik, ankamen.
Den ganzen Tag über war hektisches Treiben an Bord. Es war der dritte und letzte Tag der ersten Schiffsübergabe und es war geplant, heute anzukommen. Der Morgen verlief wie immer. Doch um 10 Uhr wurde zur Halse geläutet. Normalerweise sind alle froh, wieder Segelaktion zu haben. Doch dieses Mal war die Aufregung größer als die Freude. Der Stamm hatte den Schülern das volle Kommando übergeben. Jeder bekam vor der Halse seine Position aufgetragen. Während des Segelmanövers lief alles glatt. Nach der Halse waren alle froh und zum Teil sehr erleichtert.
Danach ging der Tag normal weiter mit allen regulären Aufgaben, wie Wache gehen oder Reinschiff, doch die Beseglung wurde stündlich weniger. Ab 17:00 Uhr hatten wir bis auf das Großgaffel und das Schonergaffel alle Segel geborgen und die Maschine wurde angeworfen, damit wir nicht mitten in der Nacht ankamen, sondern etwas früher.. Wir fuhren weiter und die Dunkelheit nahm zu, doch die Spannung stieg. Am Horizont waren die Lichter der Inseln zu sehen, doch welche war welche? Es waren vier Inseln zu sehen, die nur auf dem RadarAIS zu unterscheiden waren. Außerdem mussten zu jeder Zeit zwei Leute vorne auf der Back stehen, da in der Karibik nicht jedes Fischerboot, das nachts fährt, Lichter an hat.
Kurz vor 22 Uhr war es dann so weit! Die letzten Segel wurden geborgen und gepackt. Wir fuhren um die „letzte Ecke“ und machten die Maschine aus. Jetzt musste nur noch der Anker fallen, doch wie lässt man den Anker eigentlich fallen und was muss der Kapitän und Rudergänger in dieser Situation machen? Detlef half dem Schülerkapitän Bene, weil er noch nie ein Ankermanöver gefahren hatte, doch dies war sehr lehrreich für ihn. Die Schülerbootsfrau Luca und der Schülerbootsmann Linus wussten auch nicht, wie man den Anker fallen lässt. Simon, der echte Bootsmann, half ihnen natürlich, doch sie durften vieles selber machen. Als dann der Anker unten war und wir klar Deck gemacht hatten, waren wir sehr erleichtert, dass die Fahrt in den letzten Tagen so gut geklappt hat. Man merkte den Leuten an, wie die Anspannung von ihnen abfiel. Alle stellten sich an die Reling und genossen den Ausblick, auch wenn man die Palmen nur erahnen konnte.
Als alles fest und die Sonnensegel gespannt waren, trafen wir uns, um mit einer eisgekühlten Dose Cola anzustoßen. Dieses Getränk kam vollkommend überraschend, aber war sehr erfrischend nach den ganzen Strapazen der letzten Tage. Da es an Bord nur Wasser oder die selbst gekauften Getränke aus Teneriffa zu trinken gibt, war es ein besonderes Highlight. Alle entspannten sich und feierten ausgiebig die Ankunft in der Karibik.
P.S.: Liebe Mum, alles Liebe und Gute zu deinem Geburtstag. Dein Lars

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