Bereit für Macarena?

lenaDatum: Dienstag, der 16.12.2014
Mittagsposition: 12°38,2′ N; 061°21,8′ W
Etmal: vor Anker
Wetter: Lufttemperatur: 31°C, Wassertemperatur: 28°C, Wind: ENE 3
Autorin: Lena

„Guten Morgen, Lena!“, werde ich auf meinem neuen Schlafplatz neben der Kompasssäule unter freiem Himmel geweckt. Ich gähne und blinzle der Sonne entgegen. Ich bin unendlich müde, aber wieso denn? Stimmt, gestern war ja unsere kleine Party an Bord.
Wir Schüler hatten nämlich die Idee, den Abend an Bord mit Musik, Tanz und Spielen zu gestalten. Um 20 Uhr startete die Party und wir wurden von den Moderatoren des Abends, Fine und Michi, begrüßt: „Herzlich Willkommen zu unserer KUS-internen Feier! Zum Aufwärmen starten wir gleich mit einer Runde Macarena.“ Wir stellten uns alle auf dem Hauptdeck auf, das feierlich mit Lichterketten und Luftballons geschmückt war, und standen bereit, das Tanzbein zu schwingen. Aber nicht nur für das Vergnügen, sondern auch für das leibliche Wohl war gesorgt: Es gab lauter Leckereien, die die Proviantkisten hergaben. Unter anderem gab es Nüsse, Salzstangen und Chips, was natürlich zu einem Grinsen auf allen Gesichtern führte. Das tägliche Zitronenwasser wurde durch eine leckere Bowle ersetzt und der Abend nahm seinen Lauf.

Bei fünfzig Personen ist es selbstverständlich schwer, den passenden Musikgeschmack zu treffen, da alle Geschmäcker verschieden sind. Mit einem Mix aus den verschiedensten Musikrichtungen waren immer einige Personen auf der Tanzfläche anzutreffen und die Stimmung war bestens. Es wurde ausgelassen getanzt, bis um 23 Uhr die Lichter ausgingen und alle erschöpft in die Koje oder in meinem Fall in den Schlafsack fielen.

Am darauffolgenden Tag wurden wir zum gemeinsamen Frühstück mit Blick auf die karibischen Inseln geweckt. Nachdem wir uns gestärkt hatten, war die Thor zum ersten Mal auf der ganzen Reise auf sich alleine gestellt, da die ganze Besatzung aufgebrochen war, um das legendäre Weihnachtsfoto am Sandstrand zu schießen. Nach einem weiteren unvergesslichem Vormittag unter strahlender Sonne, der mit Schnorcheln, am Strand liegen und Kajak fahren verbracht wurde, hieß es schon wieder „Leinen los!“ und wir brachen zu der Überfahrt nach Grenada auf.

Heute war das Ablegen etwas ganz besonderes, weil wir ohne Motorunterstützung und somit unter Segeln auslaufen wollten. Nach einer kurzen theoretischen Einführung von Ruth hieß es „alle Stationen besetzt und klar melden!“. Die beiden Anker wurden nach und nach gehievt, während die Segel gesetzt wurden. Gleich im Anschluss an das Ablegen unter Segeln folgte noch eine Halse, bei der alles gut ging. Nach einem anstrengenden und aufregendem Tag suchte ich erschöpft meine Koje auf und schlief mit den Gedanken an Grenada und einem Lächeln im Gesicht ein.

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