34 Schüler übernehmen ein Schiff

maxDatum: Freitag, 27.02.2015
Mittagsposition: 29° 33,7′ N ; 075° 28,0′ W
Etmal: 110,2 sm
Wetter: Lufttemperatur: 18,5°C, Wassertemperatur: 21°C, Wind: NE4
Autor: Max

Und zwar nicht irgendein Schiff, sondern ein 50 Meter langes Segelschiff. Und das ganze komplett ohne GPS-Geräte und technische Hilfsmittel!
Angefangen hat es vor 2 Tagen, als die Ersten begonnen haben, ihre Bewerbungen zu schreiben. Jeder, der eine Position während der Schiffsübergabe innehaben möchte, muss beim Stamm eine Bewerbung abgeben. Diese muss aber nicht förmlich sein, sondern kann auch kreativ gestaltet werden, z.B. in Gedichtform oder aufgeklebt auf ein kleines Schiffchen aus Kokosnuss… Der Stamm berät sich dann, welche Bewerbungen sie annehmen – oder auch nicht. Nur wenn alle Positionen besetzt sind, wird das Schiff übergeben. <br class=“clear“ />

Bevor die Thor aber endlich in Schülerhand ist, muss noch Großreinschiff auf allen Stationen erledigt werden. Und die Schülerschiffsführung muss noch einige Aufgaben erledigen wie z.B. Kursberechnung, Backschaftsplan usw. Letztendlich wird das Schiff unter tosendem Applaus vom Kapitän (Detlef) an den Schülerkapitän (Johannes) und von der Projektleitung (Sonja) an die Schülerprojektleitung (Elli und Soraya) übergeben. Auch die restlichen Positionen sind ab jetzt offiziell von Schülern besetzt. Ab sofort regeln sie alles Wichtige an Bord. Der Stamm ist nur da um aufzupassen, dass nichts kaputt geht und keiner verletzt wird. <br class=“clear“ />
Der Schwerpunkt dieser Schiffsübergabe liegt auf der astronomischen Navigation, d.h. seine Position nur mit der Sonne, den Sternen und einem Sextanten zu bestimmen und davon den Kurs abzuleiten. Auch die Geschwindigkeit, die wir sonst von der elektronischen Seekarte ablesen können, müssen wir selbst bestimmen. Dies machen wir mit der sogenannten Relingslogge. Im Prinzip funktioniert es wie folgt: Man misst eine bestimmte Strecke auf dem Schiff ab (in unserem Fall sind es 20 m vom Deckshaus-Schott bis zu einem Zierknoten auf dem Achterdeck). Dann wirft man einen Gegenstand ins Wasser (wir nehmen Biomüll aus der Kombüse) und misst die Zeit, die wir brauchen, um an dem treibenden Gegenstand vorbei zu fahren. Daraus – aus Strecke und Zeit – können wir dann unsere Geschwindigkeit durchs Wasser berechnen. Da sich das Wasser selbst aber durch Strömungen und den Wind auch bewegt, ist unsere Geschwindigkeit durchs Wasser nicht gleich der Geschwindigkeit über Grund. Diese Tatsache, die Messungenauigkeiten bei der Relingslogge und noch viele weitere Aspekte erschweren das exakte Navigieren.
Man sieht, die Schüler haben bei der Schiffsübergabe einiges zu tun! Aber wir haben im Wahlpflichtfach Astronomische Navigation alle viel gelernt und sind also sicher unterwegs zu den Bermudas!

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