Datum: Freitag, der 20.03.2015
Mittagsposition: 37° 02,4′ N; 037° 48,3′ W
Etmal: 150,2 sm
Wetter: Lufttemperatur: 19,5° C, Wassertemperatur: 18° C, Wind: S 4
Autorin: Luca
Nicht nur wir haben uns auf der Reise verändert, auch das Essen ändert sich von Land zu Land – teilweise im positiven, aber auch im negativen Sinne, und das haben wir auch an Bord gemerkt.
Es ist Freitag, ich stehe auf und gehe zum Frühstück. Ich bin natürlich nicht die einzige, die auf diese grandiose Idee gekommen ist und wir begrüßen uns alle leicht verschlafen. Der heutige Backschafter gibt mir einen Obstsalat und mein Glas Orangensaft. In dem Moment fällt mir auf, dass im Obstsalat wieder Äpfel noch Birnen sind und dass der Orangensaft immer noch der wohlbekannte mexikanische Saft ist, der leider nicht ganz mit dem deutschem O-Saft mithalten kann.
Viele Lebensmittel verändern sich auf der Reise. Der tägliche Obstsalat der 1. Etappe beispielsweise bestand immer aus Äpfeln, Birnen und Bananen, während auf dem Atlantik und in der Karibik vorwiegend tropische Früchte enthalten waren, was bei den Gegebenheiten vor Ort ja auch logisch ist. Wir wurden wirklich verwöhnt und es kam auch öfter vor, dass neben Mango, Papaya, Ananas und Banane auch Kokosnuss im Obstsalat landete – sehr lecker!
Jetzt freuen wir uns aber auch wieder sehr auf Äpfel und Birnen, denn man will ja bekanntlich immer das, was man nicht hat. Ein weiterer wichtiger Bestandteil unseres Frühstücks ist der Orangensaft und am Anfang der Reise hatten wir noch Orangensaft aus Deutschland, der auch wirklich nach Orangensaft geschmeckt hat. Momentan ist der mexikanische Saft „am Start“, welcher eher nach Limonade ohne Kohlensäure schmeckt, da die „Frucht“ nicht im Getränk vorhanden ist. Diese Variante kann auch gut schmecken, hat mit Orangensaft aber leider wenig zu tun.
Auch bei anderem Essen verändert sich einiges, ein Paradebeispiel ist unsere Wurst an Bord. In jedem Land, in dem wir anlanden, wird verproviantiert und auch neue Wurst gekauft, die normalerweise gar nicht schlecht schmeckt. Als wir jedoch in Teneriffa und Grenada eingekauft haben, ist die sogenannte „Atomwurst“ zu uns gestoßen. Eine giftig aussehende, rosa-rote, leicht fettige Salami, die uns sehr sehr lange begleitete. Wir hatten wirklich viel davon und sie landete schon während der Atlantiketappe täglich auf den Wursttellern beim Mittagessen und auch in der Nachtwachenbox, wurde aber fast immer verschmäht, bis vor Kurzem, oh Wunder, die Backschaft den Rest für überbackene Toasts verwendet hat. Seit die Thor jedoch in Mexiko war, geht es mit der Wurst auch wieder aufwärts und unsere Wurstesser werden wieder glücklich. Und: Wie die Wurst, so der Käse. Man mag gar nicht glauben, dass Käse nach nichts schmecken kann. Es ist beim Abendessen jedoch immer sehr amüsant, wenn alle ins Brot beißen und nur Brot schmecken, weil der Käse nur optisch als solcher zu erkennen ist.
Wir Kusis finden es immer sehr amüsant und sind schon gespannt, was beim nächsten Verproviantieren auf uns zukommt.