Deutschtest und Bewerbungsschluss

schueler.manuelDatum: Donnertag, der 10.12.2015
Mittagsposition: 14° 07,6′ N; 056° 19,2′ W
Etmal: 135 sm
Wetter: Lufttemperatur: 27° C, Wassertemperatur: 27,5°C, Wind: ENE5
Autor: Manuel

Der Tag für mich startete mit Wache von 0500-0800 und danach einem der Highlights des Tages: Croissants zum Frühstück! Dazu hart gekochte Eier und natürlich das allseits beliebte Nutella. Wie sehr freuen wir uns doch auf jeden Donnerstag (den Seemannssonntag) und Sonntag. Denn neben dem täglichen Obstsalat mit Joghurt, Müsli und Cornflakes und dem normalen Brot, was mittlerweile so langweilig geworden ist, dass es der neuste Trend zum Mittag ist, auf das Brot statt Butter Ketchup zu klatschen, gibt es auch mal wieder besondere Leckereien. Diese schätzt man dann umso mehr!

Nach dem Frühstück nutzte ich die Zeit, um noch etwas für den anstehenden Deutschtest zu lernen, wofür ich bis jetzt einfach keine Zeit gefunden habe. Um 10 Uhr war es dann auch soweit und es versammelten sich beide Unterrichtsgruppen, die dann auf zwei Lehrer in die Messe und an Deck verteilt wurden. Beide Plätze haben sowohl ihre Vor- als auch Nachteile. Unter Deck ist die Luft sehr schlecht, obwohl extra zwei Ventilatoren aufgebaut wurden, aber man muss – anders als an Deck – nicht darauf aufpassen, dass die Zettel vom Wind weggeweht werden und nass werden oder sogar über Bord gehen. Beides würde bedeuten, dass man den Test, wenn er nicht mehr lesbar wäre, erneut schreiben müsste, wozu ich definitiv keine Lust hatte. An Deck ist die Luft zwar besser und es ist nicht so stickig wie unter Deck, dafür knallt einem die Mittagssonne ungeschützt auf den Kopf, wenn man nicht einen Platz unter dem Sonnensegel bekommt. Ich hatte leider dieses Pech und rüstete mich noch schnell mit einer Flasche Wasser, einer Kopfbedeckung und etwas Sonnencreme aus. Obwohl die Aufgaben nicht sonderlich schwer waren, so war es doch eine sehr schweißtreibende Arbeit!

Nachdem wir den Deutschtest geschafft hatten, gab es erst einmal ein leckeres Mittagessen mit großer Auswahl. Nach dem Mittagessen fiel noch das tägliche Reinschiff an, bevor ich mich dann meiner Bewerbung für die anstehende Schiffsübergabe widmete. Damit war ich aber nicht allein, denn viele nutzten die Zeit, um an ihrer Bewerbung zu arbeiten und diese zum Teil kreativ zu gestalten. Denn schließlich mussten bis heute Abend um Punkt 20 Uhr alle Bewerbungen eingegangen sein. Da ich aber von 17-20 Uhr Wache hatte, musste ich bis zu Beginn meiner Wache die Bewerbung fertig abgegeben haben, was meine Zeit nochmals verkürzte und mich etwas unter Druck setzte. Als ich das dann auch geschafft hatte, gab ich zufrieden meine Bewerbung um die Stelle des Bootsmannes ab und begann meine Wache, die wir heute nur zu dritt gingen. Endlich merkte ich, wie der Stress der letzten Tage von mir abfiel und war froh, dass ich jetzt vorerst keine Schule mehr habe, meine Bewerbung zufriedenstellend fertig gestellt habe und die neue Welt mit schönen Inseln, türkisblauem Wasser und Schnorcheln am Riff auf uns wartet. Die Vorfreude auf die Karibik wächst immer mehr und umso unvorstellbarer wird es, bei 27 Grad, strahlender Sonne, verschwitztem T-Shirt und Badehose bald Weihnachten zu feiern, Lebkuchen, Stollen und Plätzchen zu essen.

Nach dem Abendessen mit leckeren Käsespätzle, gab es für diejenigen, die sich als Kapitän/in, Steuermann/frau oder Maschinist/in beworben haben einen kleinen Test in der Messe. Dann wurden die schwierigen Entscheidungen, wer die Positionen für die Schiffsübergabe erhalten wird, von der Stammbesatzung getroffen. Alle warten schon gespannt auf den Moment, wenn wir wirklich ganz alleine, ohne große Unterstützung der Erwachsenen, das Schiff übernehmen und es hoffentlich gut in die neue Welt bringen!

Viele liebe Grüße an zu Hause und alles Gute zum 18. Geburtstag, Alicia! Feier schön!
Manuel

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