Kulinarische Köstlichkeiten Panamas

schueler.johannes schueler.marlenaPanama war kulinarisch für uns immer-hungrige KUSis sowohl Himmel als auch Hölle zugleich. Angefangen hat alles bei Miguel im Regenwald mit 10 kg Nudeln, die statt für 50 Personen nur für 35 Personen reichen mussten. Wir mampften, mampften und mampften, sodass einige nach dem Essen über Bauchschmerzen klagten. Neben Kokosreis mit Soja-Thunfisch-Sauce gab es bei ihm auch Linseneintopf mit Kartoffelpüree und viele andere Leckereien. Besonders das Frühstück war ein Highlight, da es Toast, Erdnussbutter und Kakao in Massen gab. Wir KUSis entdeckten außerdem unsere Leidenschaft für Ananas- und Guavenmarmelade. Bei unserem Tagesausflug zum Wasserfall grillten wir Würstchen über dem Feuer. Zum Abschlussabend gab es gekochte Wurzeln aus dem eigenen Garten von Miguel. Obwohl wir vergessen hatten wie sie hießen, nahmen wir alle einen leicht kartoffeligen Geschmack wahr. Die kulinarische Weiterreise führte uns nach Panama City und gestaltete sich eher einseitig. Wir ernährten uns gefühlt drei Tage lang von ungetoastetem Toast mit Frischkäse. Wahlweise mit Würstchen, die auf eine ganz besondere Art und Weise ekelhaft waren, Ketchup und Mayo oder Käse, bei dem nicht nur jede einzelne Scheibe in Plastik verpackt war, sondern der auch, nach Aussehen und Geschmack zu urteilen, zu 90% aus Plastik bestand und sehr wahrscheinlich zuvor noch nie etwas anderes als die Regalreihen des Supermarktes und die Innenwände eines Chemielabores gesehen hatte. Während wir uns auf der Thor immer alle auf das Weißbrot stürzten, konnte es hier keiner mehr sehen und wir vermissten das selbstgebackene Vollkornbrot an Bord sehr. Das Frühstück in unserem Bed & Breakfast bestand sehr amerikanisch aus Rührei, Speck, Ananas und Papaya, Kuchen und… Überraschung: teilweise getoastetem Toast!
Das Schlemmen ging in Boquete bei den Gastfamilien für manche mehr, für andere weniger positiv weiter. Zum Essen wurde vielen Pancakes, entweder mit sehr süßer Marmelade oder herzhaft mit Plastik-Käse serviert, andere bekamen etwas wie Langos. Außerdem gab es Reis mit frittierten Kochbananen, Tortilla oder ganz europäisch Pommes mit Ketchup. Die Lunchpakete fielen auch sehr unterschiedlich aus. Von bittersüßen Fruchtsäften, Toast, Bananenkuchen, Früchten und panamaischen Weißbrötchen aus Hefe, bis hin zu Burgern oder Spaghetti Bolognese, welche von der Gastmutter eigenständig zur Schule gebracht wurden, war alles dabei. Manche waren zufrieden, andere weniger, aber wie immer wurde bei den KUSis heftigst getauscht, sodass am Ende alle glücklich waren und auch die Vegetarier, deren vegetarisches Dasein von den Gastfamilien nicht akzeptiert wurde, fast fleischfreies Essen hatten.
In der größten Not oder bei zusätzlichem Hunger machten wir auch des Öfteren einen Abstecher zur Pizzeria nebenan oder zum Coffeeshop „KOTOWA“ gegenüber der Schule. Die Auswahl an Frape sin Cafe, Frape con Cafe, Frape de Frutas oder sonstigen Frapes wurde von uns durchgetestet und schnell wurde dieser Ort zum dauerhaften Treffpunkt der kaffeegierigen KUSis, welche wahrscheinlich mehr als die Hälfte ihres Taschengeldes dort ließen.
Der kulinarische Höhepunkt war auf jeden Fall der Aufenthalt bei den Naso-Indianern. Hier durften wir auch wieder mit den Naso-Frauen ‚backschaften‘ und die Special-Skills der Indianerköchinnen bewundern. Bohneneintopf, Reis, wieder mal unbekannte Wurzeln, Hühnchen aus dem eigenen Garten und Rührei wurde uns in Kalebassen Schalen und Bananenblättern serviert. Bei Langos oder den frittierten Kochbananen stießen einige den „Hey, das habe ich bei meiner Gastfamilie auch gegessen“-Schrei aus. Zum Trinken gab es aus Bambusbechern morgens einen viel zu süßen Zitronengrastee, mittags frischen Orangen- oder Ananassaft, der von allen geliebt wurde und abends heiße Schokolade aus selbstgerösteten Kakaobohnen. Das Essen war sehr gut, jedoch etwas rationiert und die Hungrigsten unter uns freuten sich bereits nach dem Mittagessen wieder auf das Abendessen.
Fazit: Wie bei vielem sind die Geschmäcker verschieden. Während sich einige wieder sehr auf das Essen an Bord freuten, hätten die anderen nichts dagegen, sich noch weitere Zeit von Reis, Tortilla, Langos und frittierten Kochbananen zu ernähren.

Johannes und Marlena
Liebe Katarina, ich wünsche dir alles alles Gute zum 70. Geburtstag, den du hoffentlich gemütlich im Kreise der Familie verbracht hast. Ganz dickes Bussi, deine Marlena.

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