Ein Interview mit einem Travel-Monkey – Matanzas

schueler.marlena schueler.leaGruppe: Lea, Miron, Raja, Julius und Marta (in Gedanken auch mit dabei: Marlena)

Guten Tag, sehr geehrte Damen und Herren. Wenn ich mich vorstellen darf: Mein Name ist Horst und ich bin ein Travel-Monkey. Anfangs war ich ein normales Stofftieräffchen zum Kuscheln, aber seit ich Lea auf der Thor Heyerdahl (Sooo ein cooles Schiff!) begleite, kann man mich nicht mehr so gut knuddeln. Wir haben schon viele fremde Länder und deren Kulturen kennengelernt und damit wir auch nicht vergessen, wo wir schon überall waren, besorgt Lea in jedem Land ein Accessoire für mich. Von Armbändern, Hüten über Masken und Buttons bis zu Tüchern und Ketten, war schon alles dabei. Ja, ich glaube inzwischen, dass Lea mehr für mich kauft, als für sich und ihre Daheimgebliebenen. Natürlich war ich auch bei der Kleingruppenexkursion in Matanzas dabei, wo ich, wie ich glaube, sehr von den anderen ins Herz geschlossen wurde. Marlena konnte leider nicht mitfahren, aber Raja hatte deswegen ein hübsches „MARLENA“-Schild gebastelt, das jetzt auch auf vielen Gruppenfotos zu sehen ist. Marlena und ich hatten entschieden, bei einem Eis auf der Dachterrasse unseres Hotels, mal ein bisschen zu „schnacken“.

Marlena: Was habt ihr von der Zeit in Matanzas erwartet? Habt ihr es geschafft das geplante Programm durchzuführen?
Horst: „Eigentlich habe ich von Anfang an damit gerechnet, dass Lea mich mal auf einem extra Platz im Bus sitzen lassen würde. Stattdessen lag dort die Fahrt über das „MARLENA“-Schild, wie ich aus dem Rucksack heraus durch den nicht ganz geschlossenen Reißverschluss erkennen konnte. Aber ich musste mich ja sowieso schon mehrmals mit dem stickigen Rucksack zufrieden geben. In Matanzas angekommen, haben wir alle nicht damit gerechnet, dass direkt am ersten Tag die Hälfte der Gruppe (Miron und Marta) krank wird. Aber trotzdem haben wir versucht das Beste aus dieser Situation zu machen. Zumal es auch Julius später noch erwischt hat. Unsere Pläne, die Stadt Matanzas zu erkunden, mit einem Motorboot über den Rio Canimar zu fahren, in die Cuevas de Bellamar zu gehen und Varadero, den Ort mit den schönsten Stränden Kubas zu besichtigen, konnten wir größtenteils verwirklichen. Eigentlich hatten wir uns auch noch vorgenommen, zu einem Musikfestival mit kubanischer Musik, in eine Disko und in ein Theater zu gehen, aber alles hat leider nicht geklappt, da vor allem die Kranken nach einem langen Tag erschöpft waren.
Die Stadt ist sehr untouristisch, wie Ruth uns vorher schon berichtet hatte, weswegen sie an sich unseren Erwartungen entsprochen hat.“

Marlena: Was war der Höhepunkt oder was hat euch in den fünf Tagen am besten gefallen?
Horst: „Für die Jungs war der Höhepunkt die Bootsfahrt auf dem Rio Canimar mit einem 25 PS-Motor. Die Mädchen haben in der Stadt einen alten, kleinen Buchladen entdeckt, wo es zufällig zwei alte Kon-Tiki-Ausgaben auf Spanisch gab, die natürlich direkt gekauft wurden. Für mich, muss ich jetzt ganz ehrlich sagen, war der Höhepunkt, als ich endlich aus diesem stickigen Rucksack entkommen bin und Matanzas somit viel besser, als durch ein kleines Loch beobachten konnte.“

Marlena: Klingt sehr spannend! Gab es irgendwas, was euch in Bezug auf die Kubaner beziehungsweise in Bezug auf Kuba überrascht hat?
Horst: Eine Sache, die man schnell begreift: In Kuba läuft nichts nach Plan. So hatten wir zum Beispiel für die Rückreise geplant, mit dem besonderen Hershey’s-Zug, der in Matanzas eine Attraktion ist, wieder nach Havanna zu fahren. Direkt am ersten Tag in Matanzas haben wir abgeklärt, ob der Zug sicher um 04:40 kommen würde und wir auch noch Tickets bekämen. Es wurde uns versprochen, dass dies der Fall sei, also sind wir am letzten Tag um 02:50 Uhr aufgestanden, um zur Zugstation zu laufen. Dort angekommen, überpünktlich wie die KUSis sind, wurde uns gesagt, dass der Zug um diese Uhrzeit nicht fahre. „Aber um 12:00 Uhr kommt er ganz sicher!“ Also haben wir unsere Zeit im Park nebenan mit Lesen, Musik hören, Sterne beobachten oder auf den Steinbänken mit Schlafen verbracht. Bis uns um 08:00 Uhr gesagt wurde, dass der Zug kaputt sei und die nächsten Tage nicht mehr fahren würde.

Marlena: Welche war denn die lustigste Aktion oder Situation, die euch passiert ist?
Horst: Einerseits das, was ich gerade erzählt habe, aber auch die Situation, als uns auf der Straße ein kleines Baby-Kätzchen geschenkt wurde, war unglaublich lustig. Wir haben sie mit ins Casa genommen, wo sie mich die ganze Nacht wachgehalten hat. Ich bin ja schon froh, dass die Katze nie auf die Idee gekommen ist, mit mir zu spielen, da ich als Stofftier und zusätzlich noch mit meinen ganzen Accessoirs echt empfindlich bin. Als wir die Katze letztendlich aber zurücklassen mussten, waren wir alle schon irgendwie traurig.

Marlena: Apropos Accessoires! Welches Accessoire hat Lea dir denn in Matanzas gekauft?
Horst: Also in Matanzas selbst, hat Lea nichts gefunden, aber die Casa-Besitzerin hat am letzten Abend jedem ein kleines Abschiedsgeschenk gegeben. Mir natürlich nichts… Der Armreif aber, den Lea bekommen hat, dient mir jetzt als zweiter Gürtel. Aus Varadero habe ich einen riesigen Hut bekommen, auf den Plastik-Früchte geklebt sind. Ich bin wirklich stolz auf die beiden neuen Accessoires und bin gespannt, was auf den Bermudas und Azoren noch dazukommen wird. Aber nochmal zu Matanzas: Es hat mir und meinen Freunden unglaublich viel Spaß dort gemacht, aber wir waren nach fünf Tagen auch echt froh, die Anderen wiederzusehen und ihre Geschichten zu hören.

Autorinnen: Lea und Marlena

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