Die ersten Erfahrungen mit Wache, Seegang und Seekrankheit

schueler-viktoriaDatum: Dienstag, der 18.10.2016
Mittagsposition: 52°38,9‘ N; 003°34,8‘ E
Etmal: 95 sm
Wetter: Lufttemperatur: 15°C, Wassertemperatur: 15°C, Wind: SW 5-6
AutorIn: Vicky

Der heutige Tag begann für mich bzw. für Wache IV um 7 Uhr. Ich wurde von der vorherigen Wache geweckt und machte mich fertig für das Frühstück. Um 8 Uhr haben sich alle für die Wache auf dem Achterdeck gesammelt, um diese anzutreten.
Bei der Wache wurden die verschiedenen Aufgaben verteilt, die wir regelmäßig durchwechseln. Zu diesen Aufgaben gehört der Ausguck (Backbord und Steuerbord), Maschinen-und Sicherheitsronde gehen, der Rudergänger und das Wetter und die Position eintragen. Die Aufgabe des Ausgucks ist es, dem Wachführer mögliche Gefahren, wie zum Beispiel ein Schiff, zu melden. Die Position der jeweiligen Objekte wird in Strichen angegeben. Man teilt den zu beobachtenden Bereich in acht Teile bzw. Striche ein, die jeweils so groß, wie eine Handfläche am ausgestreckten Arm sind. Bei der Maschinenronde wird geschaut, ob im Maschinenraum alles in Ordnung ist und die Maschine wird geölt. In der Sicherheitsronde wird stündlich überprüft, ob am Schiff noch alles an Ort und Stelle ist. Der Rudergänger hält das Schiff auf Kurs, damit wir auch auf dem schnellsten Weg unser Ziel erreichen. Des Weiteren wird immer zur vollen Stunde das Wetter im Wetterbuch dokumentiert. Die aktuelle Position wird auf der zugehörigen Seekarte eingetragen.
Um 11 Uhr hieß es dann für unsere Wache „Reinschiff“. Wir haben die Last (Stauraum am hinteren Ende des Schiffs) geputzt und trocken gewischt, bis um 12 Uhr die ersehnte Essensglocke ertönte. Zum Mittagessen gab es leckere Spaghetti „Carbonara“. Bis um 16:30 Uhr hatten wir (Wache IV) erst mal Pause, die die meisten zum Schlafen nutzten. Man merkt, dass man den Schlaf wirklich braucht, da der Tagesablauf doch noch ziemlich anstrengend, aber dennoch total schön, ist. Manche von uns genossen auch an Deck die Sonne.
Um 16:30 Uhr ging es dann für Wache IV mit der Freiarbeit in der Bibliothek weiter. Um unsere erarbeiteten Themen und Fortschritte zu dokumentieren, hat jeder eine Freiarbeitsübersicht bekommen. Wir haben den Themenbereich Navigation behandelt und gelernt, wie man unsere Position bestimmt. Die Erde bzw. Längen-und Breitengrade wurden mit Hilfe eines Apfels dargestellt. Außerdem haben wir an einer Seekarte das Eintragen der jeweiligen Position eingeübt. Nach eineinhalb Stunden läutete es dann zum Abendessen. Zwischen dem Abendessen und dem Wachbeginn hatten wir noch ein bisschen Freizeit, in der viele schliefen oder private Dinge, wie zum Beispiel Tagebucheinträge oder die Kammer aufräumen, erledigten. Von 20-23 Uhr haben wir wieder Wache gehalten.
Der Seegang an diesem Tag, bei Windstärke 5-6 machte einigen von uns ganz schön zu schaffen und viele hat die Seekrankheit ziemlich erwischt. Mir geht es zum Glück noch super, ich spüre noch nichts von der Seekrankheit und allgemein fühle ich mich in meinem neuen Zuhause, der Thor, schon wirklich wohl.

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