Dichte Zeiten – Ein Gedicht

schueler-markusDatum: Donnerstag, der 20.10.2016
Mittagsposition: 50°22,3′ N ; 001°22,2′ W
Etmal: 155 sm
Wetter:Lufttemperatur: 12°C, Wassertemperatur: 15°C, Wind: WNW 3
Autor: Markus

Als ich heute Morgen bei der Wache war
und beim Ausguck weit in die Ferne sah,
zogen meine Gedanken all die Stunden,
ihre ganz eigenen, einsamen Runden:

Ich dachte lange über gestern nach,
wo sich die ganze Mannschaft erbrach.
Nur wenige waren verschont geblieben
und halfen denen, die in den Kojen liegen.

Genug über die Vergangenheit nachgedacht,
jetzt wird freudig in die Zukunft gelacht.
Heute wird’s Eier mit leckeren Brötchen geben,
denn Ruth hat angefangen ein neues Jahr zu erleben.

Plötzlich rief David: „Holt dichter das Segel“
und schon stieg unser aller Adrenalinpegel
Nach einer kurzen, aber harten Aktion,
war eine neue Wachrunde der verdiente Lohn.

Und wieder verlor ich mich in Gedanken,
meine Gefühle kamen ordentlich ins Wanken:
Was wohl meine Familie und Freunde gerade denken,
werden sich ihre Gedanken in meine Richtung lenken?
Ist mein Platz in der Schule jetzt leer,
oder sitzt dort ein anderer, bloß wer?

Wie wird meine Zukunft nach der Reise aussehen,
wird mich die Thor in die richtige Bahn drehen?
Wird die Gemeinschaft am Ende der Reise zerfallen
oder wir uns in Jahren noch freudig in die Arme fallen?

Vielleicht sollte ich weniger an die Zukunft denken,
meine Aufmerksamkeit wieder auf den Ausguck lenken.
Nun werd‘ ich weiter auf entgegenkommende Schiffe achten
und den noch dunklen, sternenerhellten Horizont betrachten.

Die nächste Wache wird bald den Ausguck übernehmen,
muss von entgegenkommende Schiffen erkennen die Schemen.
Wir segeln weiter in die blaue Unendlichkeit,
aber wir sehen uns wieder – in einiger Zeit.

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