Caribbean flair

schueler-juliane-fotoDatum: Samstag, der 8.12.2016
Mittagsposition: Clifton Harbour (vor Anker)
Etmal: 1 sm
Wetter: Lufttemperatur: 29,5° C, Wassertemperatur: 28,5°C, Wind: E4
Autorin: Jule

Am Morgen zog ich mich als Teil der heutigen Backschaft verschlafen an und ging nach oben in die Kombüse. Meine Laune hob sich sofort, als man mir sagte, dass ja heute Donnerstag sei, es also Eier gebe und wir aus besagten Eiern Pancakes machen würden. Draußen war es bereits um 7:00 Uhr ziemlich warm und wir hatten von unseren Bankplätzen auf dem Hauptdeck einen großartigen Ausblick auf die wunderschönen Karibikinseln rund ums Schiff.
Ich muss in aller Bescheidenheit sagen, dass es eins der leckersten Frühstücke war, die ich bisher hier hatte: Pancakes mit Zimt und Zucker, Brötchen mit Nutella, Cornflakes mit Milch und dazu ein halbes Glas Orangensaft.
Unangenehm an der Tageseinteilung war (für mich), dass die anderen Besatzungsmitglieder dann bis 13:00 Uhr Landgang nach Clifton Harbour hatten, die einzige kleine Stadt auf Union Island. Wir als Backschaft mussten dagegen ja das Essen vorbereiten und hatten daher eigentlich die Hoffnung auf festen Boden unter den Füßen bereits aufgegeben. Da wir uns mit dem Abwasch aber wirklich beeilten, brachte uns David dann doch noch für eine halbe Stunde an Land. Clifton Harbour ist so, wie ich mir  ein Karibikstädtchen immer vorgestellt hatte: eine Straße mit kleinen Geschäften, fröhlichen Menschen und karibischer Musik.
David hatte sichergehen wollen, dass das Dinghi nicht geklaut wurde, und hatte daher die Sicherheitsleine (eine Art Stoppschlüssel) mitgenommen. Aber als wir dann später wieder zum Dinghi gingen, fuhr es bereits auf uns zu. Uns wurde später erzählt, dass Noah und Yannic anscheinend zu spät bemerkt hatten, dass die Sicherheitsleine fehlte. Sie konnten aber durch mehrmalige Anlassversuche tatsächlich den Motor starten und die erste Fuhre KuSis vom Steg zurück zur Thor befördern.
Als wir wieder an Bord waren, gab es Essen. Nach dem anschließenden Signal K verholten wir das Schiff und ankerten bei den Tobago Cays. Von der kurzen Überfahrt habe ich aber nicht viel mitbekommen, da wir in der Zeit Reinschiff machten.
Als wir dann wieder erfolgreich die beiden Anker fallen gelassen hatten, gab es den leckersten Kaffee der Welt mit Mousse au chocolat. Anschließend gab es von Detlef die Erlaubnis, einmal um die Thor zu schwimmen. Wir konnten uns zuvor wie Tarzan fühlen und von einer Liane an der Breitfock aus in das warme Wasser schwingen.
Marie, Laura und ich sprangen jedoch zuerst noch vom Klüverbaum, wobei ich etwas länger brauchte, weil ich mich anfangs nicht traute. Wir hätten es bestimmt noch länger ausgehalten, mussten dann jedoch zum Abendessen alle wieder aus dem Wasser. Nach dem Essen sollte es eigentlich einen von Eva und Markus angeleiteten Tanzkurs in lateinamerikanischen Tänzen geben, aber zunächst sollte das zweite Dinghi aufgeblasen werden. Da dies viel länger dauerte, als wir dachten, wurde der Tanzkurs auf morgen verlegt.
Zudem fing es auf einmal aus heiterem Himmel an, richtig stark zu regnen. Wir hatten nicht mit Regen gerechnet, und daher standen alle Oberlichter, Bulleyes und Schotts noch offen. Obwohl ich erst nach dem Schwimmen geduscht hatte, wurde ich bei der Verschlussaktion noch einmal (unfreiwillig) bis auf die Haut durchnässt. Bei den milden Temperaturen war dies ja gar nicht so schlimm. Schlimm war nur, dass ich eigentlich geplant hatte, mit Laura und Marie draußen zu schlafen, und dass unsere Kopfkissen und Decken bereits draußen gelegen hatten. Glücklicherweise hatte Marie, als der Regen anfing, sie ganz schnell in die Mitte unter die Ladelukenplane gelegt. Trotzdem wurden die Sachen feucht, sodass ich dann ohne Kissen und Decke in meiner Koje lag und in das ersehnte Land der Träume driftete.

Ich möchte die Chance nutzen, um meiner Familie einen schönen Gruß aus der sonnigen Karibik zu überbringen.

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