Unser Camp im Regenwald

Schüler Noah Schüler Yannic

von Noah, Yannic

„Ich bin wie ein Jaguar, weil ich, genau wie er, im Regenwald ums Überleben kämpfe…“ – Miguel

Sieben kleine Hütten. Tropischer Regenwald. Ein Miguel. Das ist unser Camp im Regenwald von Panama. Mitten im Regenwald auf einer Anhöhe liegt das Camp, in dem wir die letzten drei Tage verbringen durften. Das Camp besteht aus drei Schlafkammern, einem großen Gemeinschaftsraum mit anliegender Küche, einem überdachten Platz für Hängematten, ein paar Toiletten, einem Lagerfeuerplatz mit Blick auf den Urwald und Miguels privaten Wohnhütten. Zudem hat sich Miguel einen Garten mit vielen Nutzpflanzen errichtet, der sich über das gesamte Gelände erstreckt.

Normalerweise sehr einfache Verhältnisse, doch für uns war es eher Luxus. Die selbstgezimmerten Schlafhütten, deren Einrichtung aus ebenfalls selbstgebauten Betten mit selbstgeflickten Mückennetzen besteht, sind über das gesamte Gelände verteilt. Das absolut Beste war jedoch der freie Blick auf den Sternenhimmel, der abends im Bett von allen sehr genossen wurde. Das war jedoch lange nicht der einzige Luxus für uns. Es gab auch weiche Matratzen und im Vergleich zur Thor kamen uns die eigentlich kleinen Kammern einfach gigantisch vor. Zwischen drei der Hütten lag der mit einem Blätterdach bedeckte Hängemattenplatz, der im Prinzip eine auf Pfähle gebaute Dachkonstruktion war, an deren Befestigung wir unsere Hängematten aufhängen konnten.

Es gab so viel zu essen wie man wollte, keine drängelnde Fahrwache und viel Platz in der Gemeinschaftshütte. In dieser großen Hütte, die aus einem langezogenen Aufenthaltsraum und einer kleinen, angrenzenden Küche besteht, verbrachten wir einen Großteil der freien Zeit, hatten unsere Tagesbesprechungen und Mahlzeiten. Was viele besonders erfreute, war Oso, Miguels Hund, der viele an ihre Haustiere zu Hause erinnerte. Oso war für uns ein treuer Begleiter, der uns auf allen Exkursionen und Ausflügen sowie im Camp die ganze Zeit über begleitete. Jedoch gab es auch, wie schon im Voraus erwartet, 24 Stunden am Tag nasse Kleidung. Alles, was man am Abend zum Trocknen ordentlich aufhing, war am nächsten Morgen wieder klitschnass, selbst wenn man es extra über eine dafür vorgesehen Leine gehängt hatte. Alles in allem ist es.

So schräg wir diesen modernen Einsiedler vielleicht auch fanden, hatten wir alle doch großen Respekt vor Miguel, auch weil er alles in seinem sehr interessanten Camp mit den eigenen Händen aufgebaut und dabei noch nicht einmal ein Auto oder ähnliches zur Hilfe genommen hatte.

Vor siebzehn Jahren beschloss Miguel, ein Auswanderer aus Europa, dass er, um den Tropenwald zu schützen, dort ein Camp aufbauen wolle, um so anderen Menschen die Schönheit der Natur zu zeigen. So brachte er in jahrelanger Arbeit mit dem Maulesel sämtliche Baumaterialien in den Regenwald, legte die gesamte Campfläche mit Hilfe von Freunden frei und errichtete die oben beschriebenen Holzhütten. Mittlerweile besitzt er drei Hektar Land mitten im Regenwald und verdient durch den von ihm aufgebauten Ökotourismus und zum Teil auch durch ein Überlebenstraining der französischen Armee, das in seinem Camp stattfindet, sein Geld. Für ihn ist das ganze Unterfangen ein täglicher Kampf ums Überleben, weshalb er sich mit einem Jaguar, der ebenfalls im Regenwald ums Überleben kämpft, sehr identifizieren kann.

Menu