Kaffee direkt vom Erzeuger

Schüler Jona Schüler Josef

Autoren: Joe & Josef

Kaffee – die morgendliche Droge, die jedermann braucht, um vom kratzbürstigen Zombie wieder zum normalen Menschen zu werden. So manch einer von uns würde auf der Thor ohne ihn nicht mehr überleben. Wir durften in Boquete eine Kaffeeplantage besuchen, bekamen eine ausführliche Tour über diese und wurden über den Weg des Kaffees von der Pflanze bis zur Tasse, sowie über die Gründung der Farm genauestens informiert. Schwarz glänzende, intensiv nach Kaffee duftende Kaffeebohnen werden von den großen Kaffeebäumen gepflückt, zermahlen und anschließend über den Filter in die Tasse getropft… oder so.

Ist das denn wirklich so einfach?

Wir haben gelernt, dass der eigentliche Prozess viel komplizierter ist. Gleich zu Beginn unserer Tour streckte uns unser Guide knallrote Kaffeekirschen entgegen. Knallrote Kaffeekirschen? Tatsächlich sind diese nicht schwarz. Man kann die Schale von den Kernen leicht trennen, beides ist essbar. Die Schale und das Fruchtfleisch sind süß, die Kerne besitzen schon ihre kaffeebohnenartige Form, sind jedoch weiß und schmecken wie Holz. Noch erinnern sie vom Geschmack her nicht an Kaffee. Nachdem die Schale vom Kern getrennt wurde, werden die Bohnen in der Sonne für ca. 4 Wochen getrocknet. Ein Teil der Bohnen wird anschließend gewaschen. Aus diesen Bohnen wird der Kaffee, den wir aus unseren Supermärkten gewohnt sind, hergestellt. Dieser ist etwas bitterer als die natürlichere, süßere Variante, die samt der Schale direkt getrocknet wird.

Beim Waschen wird bei den Bohnen nach Dichte unterschieden. Die sogenannten Floater sind von minderer Qualität und werden für Instant-Kaffee oder zur Herstellung von entkoffeinierten Kaffee verwendet. Die schwereren Bohnen sind qualitativ hochwertiger und für den Export bestimmt.

In einem nächsten Schritt werden die Bohnen von aus Autoteilen selbst gebauten Maschinen des Farmgründers Tito von einer zusätzlichen Haut getrennt. Anschließend können die Bohnen in ebenfalls selbst konstruierten Maschinen geröstet werden. Die Bohnen werden dort bei ständiger Rührung bei 250-270 Grad geschmort. Schon während des Röstvorgangs beginnt der Raum mehr und mehr nach Kaffee zu duften, denn erst jetzt erfüllt sich unsere Vorstellung der schwarz glänzenden Bohnen, da durch das Rösten das allseits bekannte Aroma und Aussehen des Kaffees entsteht. Je länger die Bohnen geröstet werden, desto bitterer und intensiver wird deren Kaffeegeschmack, der Koffeingehalt sinkt jedoch. Uns wurden drei Röstungsstufen zum Probieren gegeben: light, medium und dark.

In Titos Farm haben wir viel über den Kaffee und ihren Produzenten gelernt. Sein Kaffee wurde schon öfters zum zweit besten Panamas erklärt. Doch wie Tito selbst gesagt hat: den besten Kaffee gibt es nicht, der Kaffee, der einem am besten schmeckt, ist der beste.

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