Ausflüge mit den Naso-Indianern

CarlPaul

Der letzte Programmpunkt in Panama war für uns der Besuch bei den Naso-Indianern im Dorf Bonyik – für uns eine interessante, kulturelle Erfahrung. In den zweieinhalb Tagen wohnten wir in Gastfamilien, aßen traditionelles Essen und unternahmen zwei Ausflüge in den Dschungel.

Tagesexkursion Nr. 1 am 20.01.2018

Unseren Tagesrucksack mussten wir am Abend davor schon packen. Am Morgen ging es sehr früh los. Unsere Tagesprojektleitung (Amelie und Judith) legten das Frühstück auf 7:00 Uhr und um 7:30 Uhr sollte es losgehen. Erstaunlicherweise ging es auch tatsächlich um 7:30 Uhr los, obwohl wir eigentlich die Erfahrung gemacht hatten, dass eine halbe Stunde zum Frühstücken nicht ausreicht. Geplant war eine Tour mit Einbäumen auf dem Fluss zu einem anderen Naso-Dorf und dort den Tag bis nachmittags zu verbringen. Nach einem kurzen Fußmarsch gelangten wir zum Fluss, wo schon zwei Einbäume und ihre Besitzer auf uns warteten. Nach und nach kamen fünf weitere Boote. Da der Fluss aufgrund des starken Regens am Vortag sehr viel Wasser führte und die Strömung sehr stark war, waren die Anlegemanöver der flussabwärts fahrenden Einbäume sehr spektakulär. Mit fünf Leuten pro Einbaum fuhren wir zwei Stunden flussaufwärts bis wir am Ufer nahe eines Dorfes anlegten.

Wir wurden schon von einem Naso erwartet, welcher uns nett begrüßte und uns zu seinem Dorf führte, das auf den ersten Blick genauso wie Bonyik wirkte. An einem überdachten Esstisch neben der Küche wurden wir freundlich vom Häuptling des Dorfes und seiner Frau begrüßt. Er erklärte uns die traditionelle Kleidung und stellte das Programm vor. Zuerst zeigte uns ein anderer Naso die Kakaoplantage und erklärte wie diese bearbeitet wird. Zu einer der Plantage gehörten auch Orangenbäume und Bananenstauden, um den Kakaopflanzen genug Schatten zu bieten. Während der Führung wurde schon das Mittagessen vorbereitet, was auch gut war, denn wir hatten alle schon Hunger. Es gab zum Missfallen der Fleischesser Reis und Wurzeln.

Nach dem Essen wurde die Verarbeitung der Kakaobohnen vorgeführt, indem diese auf einem Holzbrett mithilfe eines schweren Steins zermahlen wurden. Danach wurden sie mit Milch, Wasser und Zucker vermischt und wir alle durften probieren. Es schmeckte phantastisch. Aufgrund der hundertprozentigen Schokolade hatte man nach längerem Zerkauen einen bitteren Geschmack.

Danach wurde uns vorgeführt wie man Reis von seiner Schale trennt, indem man mit einem schweren Stück Holz immer wieder darauf stampft. Anschließend wurde ein Tisch mit handgemachten Gegenständen der Naso-Indiander hergerichtet. Da es anfing zu regnen, gingen wir schon früher als geplant zurück zum Fluss. Die Flussabfahrt war eindeutig eines der Highlights des Panamaaufenthalts, da die Einbäume sehr leicht von den Strömen beschleunigt wurden und wir statt zwei Stunden eine halbe durch den Dschungel fuhren.

Tagesexkursion Nr. 2 am 21.01.18

Eigentlich hätten wir heute auch um 7:00 Uhr frühstücken und um 7:30 losgehen sollen, doch die frischgebackenen Brote wurden erst um 7:45 Uhr fertig, also brachen wir erst mit entsprechender Verspätung mit der Tagesprojektleitung von Caro und Carl wieder zum Fluss auf. Heute war geplant auf der anderen Seite des Flusses eine Wanderung durch den Nationalpark zu machen und mittags wieder da zu sein, d.h. wegen der Zeitverzögerung um 13:00 Uhr. Raul kam diesmal nicht mit, stattdessen führten uns zwei Nasos aus dem Dorf. Nach kurzer Zeit auf der anderen Flussseite kamen wir zu dem Eingang des Nationalparks, wo uns schon drei Wächter erwarteten, die uns auch etwas über die Geschichte und Geographie erzählten. Anschließend gingen wir durch den Dschungel, während unser Reiseführer uns viel über die Pflanzen und ihren unterschiedlichen Nutzen erzählte.

Wieder beim Fluss wurden wir nach und nach auf die andere Seite verfrachtet. Weil dies etwas dauerte, konnten auf der anderen Seite ein paar von uns in einem ruhigen Becken des Flusses schwimmen gehen. Eine halbe Stunde später waren wir schon wieder gut im Dorf angekommen.

Die Exkursionen bei den Naso-Indiandern waren sehr lohnenswert. Manchmal sahen wir Ähnliches wie in den ersten Tagen bei Miguel, aber trotzdem waren sie interessant.

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