Viñales-Tal

LeonMalte

Kuba besitzt weltweit die zweitgrößte Anbaufläche für Tabak. Dabei wird der Tabak, welcher im Viñales-Tal angebaut wird, als der beste weltweit gehandelt. Dementsprechend ist die Landschaft auch vom Tabak geprägt. Klar, dass wir auf einer Finca (Farm) de Tabaco vorbeischauen mussten. Aber das Viñales-Tal hat noch Vieles mehr zu bieten.

Als allererstes kann man vielleicht die einmalige Landschaft beschreiben. Auf dem roten, nährstoffreichen Boden wächst der grüne Tabak auf riesigen Feldern. Doch wachsen hier nicht nur Tabak, sondern auch andere Pflanzen wie Mais und Zuckerrohr. Durch das Tal führen viele kleine Trampelpfade und Schotterwege, die die Felder und Häuschen miteinander verbinden. Hinter den Häusern ragen viele Kegelkarstfelsen auf. Von den Einheimischen werden sie auch Mongotes oder Elefantenrücken genannt. Sie ragen mehrere 100 Meter senkrecht in die Höhe und sind mit tropischen Schlingpflanzen und Sträuchern bewachsen.

Im oberen Bereich wachsen auch kleinere Bäume, welche die Felsen sehr grün erscheinen lassen. Geprägt ist die Landschaft auch von zahlreichen Königspalmen, welche der Nationalbaum Kubas ist. Ansonsten findet man am Straßenrand viele Bananenstauden. Im Gras sieht man viele Eidechsen vorbeihuschen. Doch sind Eidechsen nicht die einzigen Tiere. In der Landwirtschaft und im Transport werden intensiv Ochsenkarren benutzt.

Das Tal wurde noch nicht vom technischen Fortschritt eingeholt, Autos sieht man fast keine, und wenn sind es Touristen, die diese benutzen. Die Einheimischen nutzen Pferde als Transportmittel, was den ursprünglichen Charme des Tales noch verstärkt. Auch wir haben uns in den Sattel geschwungen und erkundeten das Tal hoch zu Ross. Im unterschiedlichen Tempo ging es zwischen den Feldern über die Trampelpfade. Wir hatten viel Spaß und haben es sehr genossen, das Tal einmal wie die Einheimischen zu erkunden. Das Tal wurde aber nicht nur zu Pferd, sondern auch zu Fuß erforscht. Wir trafen einen netten Bauern, der uns die Tabakproduktion erklärte und uns dann durchs Tal führte. Am Vormittag hatte die gesamte Gruppe schon eine Finca de Tabaco besucht, wo uns nochmal genau der Ablauf der Tabakproduktion erklärt wurde. Hilfreich war dafür auch ein Referat von Michi zum Thema „Von der Tabakpflanze bis zur fertigen Zigarre“.

Beim Bauern bekamen wir auch einen Einblick in eines der Trockenhäuser, wie sie überall im Tal zu finden sind. Dies sind noch wirklich einfache Häuser aus einem Holzgestell und Dächern und Wänden aus den Blättern der Königspalme. In der Hütte konnten wir die verschiedenen Trocknungsstufen sehen, von grün über gelb bis braun. Der Farmer zeigte uns dort auch, wie er eine Zigarre selber dreht. Als er seine Zigarre fertig gerollt hatte, steckte er sie sich in den Mund und fing an, diese genüsslich zu paffen.

In der Nähe des Viñales-Tals gibt es noch das kleine Städtchen Viñales, welches jedoch schon sehr touristisch geprägt ist. Auf einen Besuch konnten wir jedoch trotzdem nicht verzichten. Wie im Rest von Kuba sind die Häuser sehr bunt und die vielen kleinen Restaurants laden zum Essengehen ein. Dies unternahmen wir auch in der Gruppe und gingen eine Peso-Pizza essen. Wir hatten in Kuba nämlich noch gaaaaarrrrrr keine gegessen. In der Stadt konnte man natürlich auch Zigarren als Mitbringsel und Geschenke für Eltern und Bekannte kaufen. Darin bestand bei uns allen großes Interesse.

Da es sonst nicht viel mehr in der Stadt zu erleben gab, genossen viele auch einfach die Ruhe auf dem Campingplatz. Von dort aus konnte man auch die riesige Zeichnung Muro de la prehistoria bewundern, die die Erdgeschichte auf einer großen Felswand verbildlicht. Nach einem vollen Tag Aufenthalt fuhren wir mit den Fahrrädern wieder zurück nach Piñar del Rio.

Das Viñales-Tal ist ein sehr schöner, ruhiger, idyllischer Ort, an dem wir uns gut ausruhen konnten und neue Kraft tanken konnten. An die erholsame Zeit im Viñales-Tal werden wir uns noch lange erinnern und vor allem an die schönsten Tabakfelder der Welt.

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