Welcome to England!

Lara

Datum: 24.10.1029
Mittagsposition: 50° 17‘ N, 002° 26‘ W
Etmal: 132 sm
Wetter: Lufttemperatur: 13°C, Wassertemperatur: 15°C, Wind: SSW 3
Autor: Lara

Heute haben wir zum ersten Mal seit unserem Auslaufen aus Kiel Land gesehen. Und zwar England! Obwohl wir die meiste Zeit in Küstennähe unterwegs waren, war es trotzdem schön, einen ersten Blick auf unseren ersten Halt werfen zu können. Morgen werden wir dann Falmouth erreichen, wo wir auch von Bord gehen dürfen. Doch heute sind wir noch unterwegs.

Um uns die Zeit zwischen den Wachen zu vertreiben, hat Jasper versucht, einigen von uns den Friesenrock beizubringen. Das ist ein ziemlich wilder Tanz, den wir auf dem Hauptdeck getanzt haben. Der Unterricht hat sich gelohnt, einige von uns sind mittlerweile echt gut geworden (vor allem die Mädchen, da wir ja auch nicht führen müssen). Mal sehen, inwieweit wir unsere Tanzkünste auf dieser Reise noch weiter ausbauen können.

Eine Unterbrechung unserer Tanzstunden kam ziemlich akut, als auf einmal der Ruf von Hauptdeck kam: DELFINE! Alle sind nach vorne gelaufen und direkt unter dem Klüvernetz sah man mehr als 15 gemeine Delfine, die das Schiff begleiten. Sie waren wunderschön anzuschauen, vor allem, da sie extrem nah an unserer Bugseite waren, was sie gut zu beobachten machte. Es herrschte eine wirklich gute Grundstimmung an Bord, auch wegen der Vorfreude auf den hoffentlich bald kommenden Landgang. Dies wäre das erste Mal mit festem Boden unter den Füßen nach dem Auslaufen – und dann noch an diesem seefahrerisch so berühmten Ort! Schon Lord Nelson und viele andere bekannte Seefahrer starteten ihre Reisen von hier aus – und nun auch wir! Und ich meine, es ist England, wer freut sich da nicht. Das Einzige, mit dem wir vielleicht Probleme haben könnten, ist die Landkrankheit… aber wir wollen ja nicht gleich vom schlimmsten ausgehen.

Und dieses kleine Städtchen enttäuschte uns nicht – oh wie schön dieser britische Kleinstadtflair!

Am 25.10 haben wir dann endlich an zwei Festmacher Bojen vor Falmouth festgemacht. Warum fragt sich jetzt bestimmt der ein oder andere von euch, wieso ausgerechnet Falmouth? Das hat zwei Gründe: zum einen mussten wir uns vor einem Unwetter verstecken, das in die Biscaya zog und dann hatte dieser Aufenthalt noch einen weiteren Grund. Und zwar musste Konni, eine unserer Maschinisten von Bord, allerdings freuen wir uns schon darauf, wenn sie dann in Teneriffa für die Atlantiküberquerung wieder zu uns stößt. Nachdem wir mit den Dinghis in Kleingruppen übergesetzt wurden, konnten wir das Städtchen erkunden.

Die vielen kleinen süßen Lädchen, die mit sehr viel Liebe eingerichtet wurden, luden gerade dazu ein, durch zu stöbern, ein Tässchen Tee zu trinken oder einfach nur mit den Augen zu bummeln. Wir hatten zudem die Möglichkeit, dort zu Abend zu essen und viele haben die Chance genutzt und in einem Imbiss richtig gute, typisch englische Fish and Chips gegessen. Um 21:45 Uhr kam dann das letzte ‚Water-Taxi‘, eigentlich war es eines unserer schwarzen Dinghis, das uns zurück zum Schiff gebracht hat. Der Tag war einfach schön und ich freue mich schon jetzt auf den nächsten.

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