Das Tassendrama

Finn

Datum: 02.01.2020
Mittagsposition: 10° 38,1‘ N 076° 17,1‘W
Etmal: 148,0 sm
Wetter: Lufttemperatur: 30° C, Wassertemperatur: 30°C, Wind: NE 5
Autorin: Finn

50 Tassen. In zwei Regale verteilt hängen sie über der Mittelinsel in der Messe zwischen den Tischen. Jeder hat seine persönliche Tassennummer, der Stamm die Nummern 1-16, die Schüler die Nummern 17-50.

Eigentlich ist das ja ganz einfach, die Tassen werden am Abend immer von der Backschaft gespült und dann falsch herum in das Regal gestellt, um anzuzeigen, dass sie sauber sind. Wenn man seine Tasse benutzt, dann stellt man sie danach richtig herum wieder in das Regal, um zu zeigen, dass sie benutzt ist. Wichtig dabei ist, dass sie nicht nach jedem Mal benutzen, der Backschaft vorgelegt werden soll, da die dann nie fertig werden würde. Wenn man während der Nachtwache seine Tasse benutzten möchte, um einen Kaffee oder einen Tee zu trinken, so spült man sie nach der Wache eigenständig ab.

Das klingt ja eigentlich ganz logisch, oder? Und auch nicht so schwer, richtig?

Naja, aber irgendwie funktioniert das bei uns nicht so gut, und deswegen werde ich jetzt die Hauptprobleme, mit denen wir Teilzeitpiraten aus diesem Jahr zu kämpfen haben, aufzählen.

Stehen gelassene Tassen:

Gedankenexperiment: du bist Backschaftler, du bist seit 17 Stunden wach und am Arbeiten. Ihr habt gerade fertig abgespült und du bringst in einer der grauen Kisten die gespülten Teller und das Besteck in die Messe um es einzusortieren. Als du unten ankommst, stehen da drei herrenlose Tassen herum, keine Person in Sichtweite.

Folgendes Problem: Dadurch, dass niemand da ist, kannst du die Tassen nicht mehr ins Regal stellen, ohne sie wieder zu spülen. Grundsätzlich ist es ja gar kein Problem drei Tassen zu spülen, aber es ist natürlich nervig, wenn man gerade das Spülen beendet hat und die Becken gesäubert hat, wieder von vorn anzufangen.

Die faulen Nachtwachen:

Du bist wieder Backschaft und kommst morgens um viertel vor sechs in die Kombüse, um das Frühstück vorzubereiten. Du machst das Licht an und in der Spüle stehen sieben Tassen und (da uns auch oft mitten in der Nacht der Hunger überkommt) vier Teller mit Besteck und du musst erstmal anfangen zu spülen.

Leider ein Problem, das in letzter Zeit immer öfter vorkommt – der Hunger wird wohl immer größer!

Gefüllte Geschirrboxen:

Bei jeder Mahlzeit werden zwei Boxen rausgestellt, in denen das dreckige Geschirr gesammelt wird. Eigentlich haben da Tassen ja nichts zu suchen, die sollen ja zurück ins Regal gestellt werden.

Doch leider denken wohl ein paar an Bord, dass ihre Tassen mehrmals am Tage gespült werden sollen.

Volle Tassen:

Ein Problem, das zwar sehr blöd ist, aber trotzdem bereits das eine oder andere Mal vorgekommen ist: Und zwar stellen manche Leute ihre Tassen voll in das Regal und wenn die Backschaft die Tassen am Ende des Tages aus dem Regal holt, um sie zu spülen, schüttet man sich alles über das T-Shirt (man muss die Tasse leicht Kippen, um sie aus dem Regal zu holen).

Also, alles in allem Unachtsamkeiten, die sich leicht vermeiden lassen und im Einzelnen auch nicht schlimm. Aber wenn man von jedem 2-3 Fälle hat, verlängert es die Backschaft schonmal um 20 Minuten und ist einfach nervig. Also hoffen wir mal, dass es sich bessert, und wenn wir zurück nach Kiel kommen, diese Probleme der Vergangenheit angehören.

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