Die Gedanken der KUSis

Ben

Datum: Mittwoch, der 29.1.2020
Mittagsposition: 14° 19,1′ N; 080° 54,6′ W
Etmal: 148 sm
Wetter: Lufttemperatur: 27,5° C, Wassertemperatur: 27,5°C, Wind: ENE 3-4
Autor: Ben

Schülerin a: „Was will Martin denn jetzt von mir?“
Finn: „Was da sind so viele 1 Cent Münzen und so hoch!“
Ben: „Wenn ich ein Gehirn transplantiere, spende ich dann den ganzen Körper oder das Gehirn und wie heißt die Person dann? Geht es nach Körper oder Geist und damit dem Gehirn?“
Paul: „Hoffentlich kommt heute Nacht keine Welle über das Deck, die mich kalt überrascht!“
Katharina: „Bald sind Kleingruppenexpeditionen! Mit wem werde ich in einer Gruppe sein…?!“

Das waren die Gedanken einiger weniger KUSis, die man heute Abend in der Messe vernehmen konnte, aber wie diese zustande kamen, erzähle ich euch nun:

Heute startete der Unterricht wieder.

Martin – unser Mathelehrer hier an Bord – startete mit dem Thema Logarithmus und exponentiellen Annäherungsversuchen. Während wir das ganze theoretisch lernten, entstand der erste Gedanke. Ein Übungsversuch war, wie hoch der Stapel aus 1-Centmünzen ist, wenn man sie auf circa 30cm immer direkt aneinanderreiht und jeder Stapel immer doppelt so viele Münzen wie der Vorherige hat. Die Aufgabe war die Höhe zu schätzen. Die Schätzungen gingen von 3 Metern bis 400.000 km. Wir berechneten es dann im Anschluss, wo wir auf ein unfassbares Ergebnis von 1 Milliarde kamen. So entstand der Gedanke – „Was da sind so viele 1 Cent Münzen und so hoch!“ – von Finn.

An dem heutigen Abend kam eine philosophische Runde zusammen. Wir redeten auch über den Gedanken den ich oben schon beschrieb. Angestoßen war diese Diskussion dieses Mal vom Deutschunterricht, in dem wir im Rahmen von Jugend debattiert über die Widerspruchslösung bei Organspenden diskutieren. Es ging ganz am Anfang sogar auch darum, ob es überhaupt möglich ist, eines zu transplantieren. Diese Abendrunden sind aber nicht immer so philosophisch. Es geht auch oft um die Pläne für das Abitur und die Zeit danach und dann auch Berufswünsche. Am Abend wird aber auch oft Tagebuch geschrieben, Spiele wie Werwolf werden gespielt oder auch unsere Blogs werden geschrieben – so wie ich es gerade tue.

Auf der Thor ist die Luft in den Kammern, wie man sich denken kann, nicht immer ganz so gut wie an Deck. So kommt es, dass viele draußen an der frischen Seeluft schlafen wollen. Schnell sind aber alle Plätze besetzt, sodass man irgendwann kreativ werden muss. Der Schüler Paul hat irgendwann den Platz unter den Tischen für sich entdeckt, der jedoch direkt am Boden ist. So denkt er sich jeden Abend nach dem Motto „Täglich grüßt das Murmeltier“, „Hoffentlich komme heute Nacht keine Welle über das Deck, die mich kalt erwisch!“

Die KUSis schlafen aktuell in Hängematten oder ganz vorne auf dem Schiff, der sogenannten Back, die etwas erhöht ist und dadurch nicht vom Seewasser überschwemmt wird. Auch auf den Backskisten – in ihnen werden Sachen gestaut und sie werden in der Regel als Bänke benutzt – bleibt man die Nacht durch trocken.

Außerdem haben wir heute die Gruppen für die Kleingruppenexpeditionen festgelegt. Wir, die Schüler, haben uns selbst eingeteilt, waren aber dazu aufgefordert das nach dem Motto „In die Fremde“ zu machen, da es bei jedem einige andere KUSis gibt, mit denen man noch nicht so viel gemacht hat. Nach ganz viel hin und her tauschen, standen die Gruppen dann irgendwann fest, in denen wir uns danach noch getroffen und uns erste Informationen zu den Städten, in die wir reisen werden, rausgesucht haben.

Das waren jetzt ein paar der Gedanken, die in den Köpfen unserer KUSis herumschwirren. Ich hoffe, ihr könnt euch jetzt ein bisschen besser vorstellen, wie viel an einem Tag auf der Thor passiert.

Beste Grüße
Ben

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