Wir befinden uns heute, am Donnerstag den 30. Januar, 12.00 Uhr Bordzeit (= 18.00 Uhr deutscher Zeit) auf der Mittagsposition 16°42′ N und 81°05′ W.
Seit dem Auslaufen aus Bocas del Toro, Panama, haben wir bereits 450 sm zurücklegen können. In der Nähe eines umfangreichen Hochdruckgebietes bewegen wir uns bei östlichen Winden der Stärke 1 und teilweise ausgeprägten Flauten bei mitlaufender Maschine mit durchschnittlich 6,0 kn in Richtung Kuba. Das mittelamerikanische Festland von Nicaragua und Honduras haben wir 150 sm westlich von uns gelassen, da weit nach Osten reichende Riffs und Untiefen die dortigen Gewässer für die Schifffahrt nicht passierbar machen.
Am heutigen Donnerstag haben wir nach dem Mittagessen die Stützbesegelung bestehend aus Schonersegel und Baumfock geborgen, die Hauptmaschine gestoppt und bei erneuter Flaute einen Sprung in die erfrischende, kristallklare karibische See genossen. Den Kontakt mit Seewasser hatten wir schon vermisst – aufgrund der fehlenden Winde bilden sich keine Wellen, die gewöhnlich das Hauptdeck der Thor Heyerdahl überspülen und für eine Erfrischung der Besatzung sorgen. Auch von Seekrankheit blieben wir aufgrund der fehlenden Schiffsbewegungen verschont, entsprechend sind alle wohlauf. Die Stimmung an Bord ist sehr gut.
Seit gestern hat der Unterricht wieder eingesetzt, der den Landaufenthalt in Panama abschließt und den anstehenden Aufenthalt in Kuba vorbereitet. Vorträge und Referate ergänzen den schulischen Bereich.
In den kommenden Tagen erwarten wir Winde aus südöstlichen Richtungen der Stärke 3-4, die es uns hoffentlich erlauben, die verbleibenden 375 sm bis Maria la Gorda unter Segeln zurückzulegen.
Wir planen am 04. Februar in Kuba vor Anker zu gehen, die Gruppe wird das Schiff am 05. Februar für die 3-wöchige Exkursion verlassen.
Dr. Ruth Merk, pädagogische Leiterin und Alexandre Poirier, Kapitän