Die karibische See

Samuel

Datum: Freitag, der 31.01.2020
Mittagsposition: 17° 52,0‘ N 081° 44,1‘W
Etmal: 88 sm
Wetter: Lufttemperatur: 28° C, Wassertemperatur: 27°C, Wind: SE 4
Autorin: Samuel

Seit wir am 27.01. von Bocas del Toro ausgelaufen sind, hatten wir sehr ruhige See, die Schiffsbewegung war quasi nicht vorhanden oder zumindest nicht erkennbar. Das führte dazu, dass man wie gefühlt noch nie auf der Thor ein trockenes Hauptdeck hatte, welches zu neuen Schlafgelegenheiten auf Deck führte. Vor allem aber war es einfach toll, weil niemand seekrank war und um einen herum teilweise einfach glatte See war. Der einzige Nachteil war, dass wir motoren mussten, da der wenige Wind, den wir hatten, dummerweise von einer ungünstigen Richtung kam.

Tja, so war das die letzten drei Tage, allerdings ging gestern dann die Maschine am Vormittag aus und eine unvorstellbare Ruhe breitete sich über Bord aus. Hinzu kam der nicht vorhandene Seegang, der die Ruhe noch mehr intensivierte.

Und für die wenigen Segel, die wir gesetzt hatten, reichte der wenige Wind uns trotzdem noch, um mit 1-2 Knoten voranzutreiben. Mittags bargen wir dann die restlichen Segel und wir standen mitten im Meer und ja da standen wir nun… denn es ging ins Wasser!!! Wir machten mitten in der Karibischen See eine kleine Badepause. Eine lange Schlange bildete sich in Richtung Back und das Rescue Boot wurde für den Notfall ausgesetzt. Dann sprangen wir einzeln ins Wasser, schwammen einmal bis zum Hauptdeck und dann hüpfte der nächste in das kühle Nass, sodass immer nur eine Person im Wasser war. Die Vorstellung gerade mitten in der karibischen See zwischen Panama und Kuba baden zu gehen, war sooo eine wahnsinnige Vorstellung, dass sie sozusagen nicht vorstellbar ist.

Es war so ein schönes Gefühl, nach drei Wochen mal wieder schwimmen gehen zu können und unter sich tausende Meter Wasser sowie Fische zu wissen.

Leider mussten wir aber zurück in den Unterricht und da wir ja pünktlich nach Kuba wollten, war der Badespaß bald wieder zu Ende.

Am Abend frischte dann tatsächlich der Wind wieder auf und wir konnten die Segel setzen und mit Motorunterstützung ging es doppelt so schnell wie vor dem Baden weiter in Richtung Kuba. Dummerweise war damit auch der Seegang wieder geboren und als nachts einige viel zu spät ins Bett gegangene KUSis auf dem Vordeck schliefen, stürzte sich eine riesige Welle über die Schlafenden, welche doch so friedlich noch von Panama träumten. Aber zum Glück gibt es ja noch die Koje, in der es sich auch schlafen lässt. Es sei denn man hat sie die letzten Tage als Ablageplatz für alles verwendet – dann darf man erstmal noch eine halbe Stunde aufräumen und im besten Fall hat man dann noch eine halbe Stunde, bis man zur Wache geweckt wird und dann ist es zu spät.

Aber zum Glück können wir ja nach unserer Reise den ganzen Schlaf nachholen, den wir hier teilweise vielleicht zu wenig kriegen!

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