Autoren: Maike, Lara
Unser Aufenthalt begann nicht wie gedacht am 19.02., sondern bereits fünf Tage zuvor, da alle Busse in die verschiedenen Regionen unserer Kleingruppen von Havanna aus starteten. Somit war unser erster richtiger Tag in der Hauptstadt Kubas der Tag unserer Rückkehr. Um 14 Uhr waren alle Kleingruppen zurück im Hostel, welches wir bereits vor der Expedition kennen gelernt hatten. Den Nachmittag verbrachten wir mit den Abrechnungen der einzelnen Kleingruppen und zum Abendessen ging es in das Casa de la Amistad. Zurück im Hostel stellte jede Kleingruppe noch kurz Erlebnisse aus ihrer Kleingruppenexpedition vor.
Das Frühstück am nächsten Morgen lief leider nicht ganz so wie geplant, da unser Hostel mit einer so großen Anzahl an Leuten und der Menge an Essen ein bisschen überfordert war. Zu wenige Teller war nur eines unserer Probleme, die aber wie auch alle anderen Kleinigkeiten überwunden werden konnten und letztendlich war es ein schönes Frühstück. Die Spuren Hemingways führten uns anschließend in einen anderen Stadtteil Havannas, wo wir neben einer sehr großen Jesus-Statue auch eine Büste von Hemingway besichtigten. Das Referat zu Hemingway und seiner preisgekrönten Novelle „Der alte Mann und das Meer“ hielt Lea dann direkt am Museum, wo wir sein Anwesen und seine Yacht von außen begutachten konnten. Dieses war zugestellt mit Büchern und vollgehängt mit vielen ausgestopften Tieren, da sein Bewohner zu Lebzeiten ein begeisterter Wildjäger in Afrika war. Von dem zum Haus gehörenden Türmchen aus hatten wir eine wunderschöne Aussicht auf die Stadt, wo es dann auch wieder hinging für eine kleine Stadtführung, die uns die Tagesprojektleitung präsentierte. Der anschließende Landgang in Havanna Vieja, der Altstadt, die im Vergleich zu Havanna Centro oder kleinen Nebenstraßen echt schön renoviert wurde, eignete sich hervorragend zum Souvenirs shoppen.
Ruths Ratschlag, „wenn dir etwas gefällt, dann kauf´s“, wurde von uns auch fleißig umgesetzt von Gemälden über Zigarren und Rum bis zu Magneten gab es wirklich alles und es war für jeden was dabei. Und wer hätte es gedacht: zum Abendessen ging wieder ins Casa de la Amistad und zwar damit zum dritten Mal, da wir auch schon am 14. und gestern dort gegessen haben. Das Essen war trotz allem lecker!
Am nächsten Morgen hieß es früh aufstehen. Unser erster Programmpunkt war ein sehr interessantes Interview mit Che Guevaras ältester Tochter Aleida Guevara, mit der wir über ihr Leben, ihr Verhältnis zu ihrem Vater und ihren Vater gesprochen haben. Es ist beeindruckend, wie sehr sie hinter der Meinung ihres Vaters steht und diese auch vertritt. Der Höhepunkt war, als sie uns ein Lied über ihren Vater vortrug, das sie in der Grundschule gelernt hatte und uns anschließend noch ein selbstverfasstes Gedicht schenkte, das sie eigentlich ihrem Ziehvater Fidel Castro gewidmet hat.
Danach ging es weiter zum nächsten Interview und zwar mit einem Funktionär von ICAP, dem Völkerverständigungsinstitut Kubas, bei dem wir viel über die beiden Währungen erfuhren. Zurück im Hostel besuchte uns eine kleine Gruppe von Grundschülern, mit denen wir gleich vereinbarten, uns am nächsten Tag zu einem gemeinsamen Fußballspiel zu treffen. Ab da war freier Landgang für alle und man hatte die Möglichkeit, in Fünfergruppen Havanna am Abend zu erkunden und auch in der Stadt zu Abend zu essen.
Wir besuchten am nächsten Tag eine Dance Company, die uns von Felicitas empfohlen wurde. Diese präsentierte uns kurze Auftritte verschiedener Tanzstile, die meisten davon nicht klassisch, sondern eher modern, was eine coole Abwechslung zum sonst typischen Salsa war. Im Anschluss hatten wir die Möglichkeit nochmal mitzutanzen und einige Schritte von ihnen zu lernen, bevor es weiter ins Revolutionsmuseum ging, das aber um ehrlich zu sein eine Enttäuschung war, da es aufgrund von Umbauarbeiten nur ungefähr ein Zehntel seiner eigentlich sehr beeindruckenden Ausstellung zeigte. Darauf folgend wäre eigentlich ein Solo, eine Stunde in der jeder für sich ist und Zeit zum Nachdenken und reflektieren hat, geplant gewesen, welches aber wegen schlechtem Wetter – sprich strömendem Regen – gecancelt wurde. Dadurch hatten wir ein wenig Freizeit im Hostel, welche die meisten von uns zum Schlafen nutzten. Der krönende Abschluss des Tages und auch des gesamten Havannaaufenthaltes war dann der gemütliche Abschiedsabend in einem anderen Restaurant.
Am nächsten Morgen machten wir uns auch schon wieder auf den Weg zurück zur Thor. Die Freude war groß, als wir sie nach drei Wochen wiedersahen!