Datum: Dienstag, der 10.11.2015
Mittagsposition: 38° 40,5′ N; 011° 33,4′ W
Etmal: 123sm
Wetter: Lufttemperatur: 20° C, Wassertemperatur: 21°C, Wind: NE 2-3
Autor: Moritz
Heute war dem Wetter nach wieder ein angenehmer Tag. Der Wellengang war gemütlich und die Sonne hat auch geschienen. Ansonsten hat der Tag ganz normal angefangen. Wir, also die Wache 2, wurden wie immer um 9:15 Uhr geweckt und danach gab es erst einmal bis um 10 Uhr Frühstück. Danach hatten wir – ausnahmsweise – mal richtig viel Freizeit bis zum Mittagessen um 12 Uhr. Diese Zeit haben eigentlich alle genutzt, um das schöne Wetter zu genießen und uns zum Beispiel mit einem Buch oder Freunden aufs Deckshaus zu setzten. Diese Freizeit wurde nur dadurch möglich, dass die „Freiarbeit“ durch die Projektetreffen am Nachmittag ausfiel. Die Projekte die angeboten wurden sind: Seemannsgarn, kulinarische Weltreise, Öffentlichkeitsarbeit, Chor, Digitalphotographie. Bei den Projektetreffen treffen sich immer die Projekte in ihren Gruppen und reden über das weitere Vorgehen. In meinem Projekt, Digitalfotographie, haben wir darüber diskutiert wie wir die KUS-Website mit neuen Bildern versorgen können. Außerdem wurde „Reinschiff“ in unsere Wachzeit verlegt, da wir als Station sowieso das Deck hatten.
Um 14 Uhr ging es zur Wache. Dort haben wir dann unter anderem „Reinschiff“ erledigt und außerdem die Gummibärchen von Wache 3 gegessen. Diese haben wir morgens um kurz nach 5 Uhr bei der Wachablösung von ihnen bekommen, weil sie uns nicht pünktlich ablösen konnten, da sie verschlafen hatten. Diese Art der Schuldbegleichung wird oft verwendet, aber es gibt auch durchaus andere Möglichkeiten zur Wiedergutmachung solcher Versäumnisse. Zum Beispiel haben Korbinian, Vinzent und ich die Chance genutzt, als wir vor ein paar Tagen zu spät zu unserer Nachtwache erschienen sind, ein wunderbares Gedicht für Wache 1 zu verfassen. Dieses Gedicht haben wir dann bei der nächsten Ablösung am Tag vorgetragen. Dieses „literarische Meisterwerk“ lautet so:
Dies ist ein Gedicht an die Wache, die uns rief,
als jeder von uns schlief.
Die Wache 2 war nun ganz heiter,
bis auf drei von uns, die schliefen weiter,
und als es wurde dann 2 Uhr,
fehlte von den dreien jede Spur,
Alex schickte Leonie, um uns zu wecken,
so schmiss sie uns hochkant aus den Betten,
acht Minuten nach der Zeit ist der dreien Pünktlichkeit,
damit so etwas nie mehr passiert,
hat sich Sophie als wachinterne Weckerin etabliert,
trotzdem tut es uns aufrichtig Leid,
darum stehen wir hier nun pünktlich und bereit.
Unser Gedicht kam super an und damit war unsere kleine Verspätung in der Nacht schon vergessen.
Der heutige Tag endete dann mit einem Vortrag über Meeresleuchten, in welchem Stefan uns die Bioluminiszens näher brachte, und dem ersehnten Abendessen. Danach hatten wir wieder Freizeit, aber die meisten gehen sowieso zeitig in die Koje, damit man es auch nachts schafft, pünktlich auf dem Achterdeck zu stehen. Denn egal wie man sich entschuldigt, ob mit Süßigkeiten oder mit literarischen Beiträgen, beides ist bei knappen Süßigkeitsvorräten und straffem Zeitplan nicht das Gelbe vom Ei.