Datum: Montag, der 14.12.2015
Mittagsposition: Clifton Harbour
Etmal: 2,8 sm
Wetter: Lufttemperatur: 28,5°C, Wassertemperatur: 28°C, Wind: EzS 0-1
Autor: Christoph
Heute begann der Tag mal sportlich. Alle, die wollten und es schafften, nach dieser kurzen Nacht noch eine Stunde Schlaf zu opfern, konnten bei Run and Dip mitmachen. Einmal um die halbe Insel laufen und dann in das schöne klare Wasser springen. Oder man genoss einfach den Sonnenaufgang in der paradiesisch schönen Landschaft.
Nach dem Frühstück durften wir an Land gehen. Es war echt genau so, wie man sich die Karibik immer vorgestellt hat. An der Straße und auf einem kleinen Marktplatz waren lauter kleine Ständchen in denen die Einheimischen alles Mögliche verkauften. Es gab Kleidung, Schmuck und total leckeres Obst, das noch besser in Form eines Smoothies schmeckt.
Danach kam der traurige Teil des Tages. Es hieß Abschied nehmen von Wolfgang, unserem Arzt, der uns so gut versorgt hat und uns immer mit seinen Gedichten unterhalten hat, aber leider bloß auf dieser Etappe bei uns war. Nadine verlässt uns heute auch aus gesundheitlichen Gründen. Sie kommt aber zum Glück wieder, sobald sie ganz gesund ist. Dann kann sie den Rest der Reise besser genießen.
Alle, die noch Briefe für zu Hause hatten, mussten ihr diese bis Mittag geben, sonst würden sie bis Weihnachten nicht mehr ankommen. Da war dann gleich das halbe Deck voller Briefeschreiber. Es ist schon sehr komisch, bei 30°C, Sonne und einem wunderbaren Ausblick auf Strand und Palmen einen Brief über Weihnachten zu verfassen und an das Wetter in Deutschland zu denken. Ich hoffe, dass die Briefe trotzdem nicht so schlecht geworden sind. Nach unserem kurzen Mittagssnack, bestehend aus belegten Broten, ging es dann schon wieder weiter. Wir hievten den Anker und liefen aus. Danach wartete die nächste Herausforderung auf uns: Fahrwache gehen und gleichzeitig Reinschiff machen. Beides in einer Stunde, weil die Überfahrt zu den Tobago Cays nicht viel länger dauerte. Nach dem Ankermanöver hatten wir noch einige Schiffsarbeiten zu erledigen, damit wir morgen unsere Riffferien richtig genießen können. Man könnte meinen, dass dann nach dem Abendessen der Tag zu Ende ging, doch Fehlanzeige! Wir durften uns noch einen sehr interessanten Vortrag von Jonas über St. Vincent and the Grenadines in der Landessprache Englisch anhören. Und zu guter Letzt gab es noch eine Schülerversammlung, in der wir schon wieder Pläne für die nächste Etappe besprachen. Nach so einem langen Tag ist man dann richtig müde und freut sich auf seine Koje.
Nach knapp fünf Stunden Schlaf sitze ich schon wieder hier unter dem wahnsinnig tollen Sternenhimmel, habe Ankerwache und schreibe Tagebuch. Die meisten werden sich fragen, warum man um vier Uhr morgens Tagebuch schreibt, doch die Antwort ist ganz einfach: Morgen beginnen ja wie gesagt unsere Riffferien, die aber leider bloß zweieinhalb Tage dauern werden. Außerdem sind Ferien auf der Thor nicht wie Ferien daheim. Man hat immer etwas anderes zu tun, z.B. Backschaft, Reinschiff, ein Referat vorbereiten, etc. Und es sind ja Ferien, in denen man einfach mal Schnorcheln, Baden oder am Strand liegen will. Deshalb muss man jede freie Minute nutzen. Allerdings kann ich nicht empfehlen, um diese Zeit sein Tagebuch zu schreiben, weil es echt schwer ist, sich zu konzentrieren.
Aber jetzt ist die Wache bald zu Ende und ich muss noch die nächsten zwei Schüler wecken, die danach dran sind, damit wir noch zwei Stunden schlafen können.