Kuba – ein Land, in dem vieles einfach anders ist, vor allem für uns. Unsere Reise beginnt mit einer Fahrradtour einmal quer durch Kuba.
Bevor unsere Reise beginnen kann, müssen alle Räder jedoch erst einmal von Bord. Da die Thor vor Anker liegt, werden mit gesammelten KuSi-Kräften die Fahrräder in ein Boot verladen, welches die Räder an Land bringt.
In mehreren Fuhren geht es dann für alle von uns an Land, um die Räder, die in Kiel in ihre Einzelteile zerlegt worden waren, wieder zusammenzubauen. Danach wurde jedes Fahrrad auf Leib und Seele getestet, damit alles wirklich sicher ist. Am nächsten Tag hieß es dann wieder für jeden: Testfahrt die Zweite. Ein paar Kleinigkeiten wurden noch von Tobi, dem selbsternannten Fahrradreparaturkönig, behoben.
Kurze Zeit später war endlich der Start der lang ersehnten Fahrradtour. Nachdem jeder wieder sein Fahrrad getestet hatte, hieß es: Testfahrt die Dritte, es geht los.
Nach einem Kilometer ertönte ein ,,Stopp“-Ruf. „Stopp“ wurde als Kommando ausgemacht, falls etwas nicht stimmt. Der erste, welcher die Ehre hatte, eine Pause einzulegen, war Leon mit einem Platten.
Zudem kam noch, dass unsere Fahrradtour im wahrsten Sinne des Wortes etwas holprig startete, da die Straßen Kubas mit vielen Schlaglöchern und Unebenheiten bestückt sind. Schlussfolgerung: Achterbahn fahren inklusive. Zitat von Leon: ,,Es war voll toll…(Epische Pause) nicht.“
Das könnte daran liegen, dass Leon exakt drei Platten hatte sowie einen Lenker, eine Kette, eine Gangschaltung und eine Bremse an jeweils verschiedenen Fahrrädern kaputt gemacht hat.
Das macht ihn somit zum Fahrradzerstörkönig und somit auch zu Tobis Stammkunden.
Am Anfang unserer Tour ging es am Meer entlang. Die Landschaft änderte sich jedoch in ein volles Grün auf beiden Seiten, bestehend aus Palmen und jeglichen anderen Pflanzen, darunter der altbekannte Tabak. Dieser begleitete uns, bis wir bei unserer ersten Unterkunft in Sandino ankamen.
Dort wurde uns zuerst einmal ein Ort gezeigt, an dem wir unsere Fahrräder deponieren konnten, und danach gab es direkt eine Willkommenssuppe und eine herzliche Begrüßung. Das alles wurde ganz aufmerksam vom kubanischen Fernsehen gefilmt.
Nach einer angenehmen Nacht im Hotel und einer lang ersehnten Dusche ging es am nächsten Morgen weiter nach Pinar del Rio. Die Straßenverhältnisse waren ähnlich wie am vorherigen Tag und bis zum Mittagessen schmerzten uns allen unsere Allerwertesten. Es war dennoch schön zu sehen, wie trotz der großen Anstrengung die Gruppe zusammen hielt und diejenigen, die etwas schwächer waren, wieder aufgebaut wurden.
Der zweite Tag war somit echt noch einmal eine Hürde für jeden, aber dafür war man dann auch umso stolzer auf seine Leistungen, als endlich das Hotel in Sichtweite kam.
So schön die Tour auch war und das Bewegen gut tat, war jeder von uns froh über die zwei Tage Pause, die unseren Oberschenkeln gegönnt wurde.
Das letzte Stück unserer Reise, das wir mit den Rädern zurücklegen wollten, lag nun noch vor uns. Die Sicht auf das wunderschöne Viñales Tal ließ uns kräftiger in die Pedale treten als je zuvor.
Jedoch hielt dieser Teil der Strecke diesmal eine größere Veränderung für uns bereit. Hohe Berge, die wir erst einmal bezwingen mussten, um ins Tal zu gelangen, ragten vor uns auf. Auch diese Herausforderung meisterten wir und rollten daraufhin alle glücklich auf der anderen Seite wieder hinab.
Nach einem entspannten Tag im Viñales Tal hieß es dann: Testfahrt 1000, jedenfalls kam uns das so vor, jedoch sollte das auch die letzte sein.
Anschließend war unser Ziel die Federico-Engels-Schule, die wir auch schon zuvor besucht hatten, um nach der Fahrradtour dort unsere Räder zu spenden. Man muss dabei auch zugeben, dass es jedem von uns ein bisschen im Herzen weh getan hat, sein treues Fahrrad in Kuba zu lassen.
All das macht Kuba für uns zu einem Land mit vielen tollen Erinnerungen und Eindrücken nicht nur während der Fahrradtour, sondern über die gesamte Zeit hinweg. Wie gesagt, Kuba ist ein wirklich ganz außergewöhnliches Land und ganz besonders für uns.