Die Kuna-Indianer

RonjaDatum: Sonntag, der 28.12.2014
Mittagsposition: 09° 33,0′ N; 078° 57,2′ W
Etmal: 0 sm
Wetter: Lufttemperatur: 28° C, Wassertemperatur: 28,5° C, Wind: 2-3 NE
Autorin: Ronja

Endlich war der Tag gekommen, an dem wir bei den San Blas Inseln ankamen. Jeder freute sich auf die Inseln, das Wasser und natürlich auch auf die Kuna-Indianer. Kuna-Indianer wird die indigene Bevölkerung Panamas genannt, die hauptsächlich auf den San-Bla- Inseln beheimatet ist. Nachdem die gesamte Thor geputzt, die Sonnensegel gespannt und die Segel zum größten Teil hafenfein gepackt worden waren, war es soweit:Mit dem Dinghi durften wir ans Land übersetzen.

Über einen Holzsteg gelangten wir ans Land der ersten Insel, Nalunega. Was uns besonders am Strand auffiel, war der Müll. Die Indianer auf der Insel haben keinen Wertstoffhof oder ähnliches, denn mit Müll, insbesondere mit Plastik, können sie wenig anfangen. Der gesamte anorganische Müll kam allerdings erst mit dem Tourismus zu den Inseln. Nun haben sie dort Verpackungen und Dosen, aber keine Möglichkeit diese wieder zu entsorgen.

Was zudem auch schon von der Thor aus gesehen werden konnte, waren die für uns seltsamen Behausungen. Es waren hauptsächlich Holzhütten, die mit Bananenblättern bedeckt waren. Vom Aussehen her erinnerten sie mich stark an die Häuser aus „Wicki und die starken Männer“.

Auch die Kleidung war unterschiedlich im Vergleich zu unserer, allerdings nur bei den Frauen. Die Männer hingegen haben eigentlich einen westlichen Kleidungsstil. Die Frauen waren ständig damit beschäftigt, Molas zu machen und tragen auch traditionell als Oberbekleidungeine Mola. Eine Mola ist ein mehrlagiges Kunststück, dessen Grundlage ein meist schwarzes Stück Stoff bildet und auf dem verschiedene Muster auf gestickt sind. Die Frauen tragen zudem einen dunkelgründigen Wickelrock (Grundfarbe meist schwarz), auf den verschiedene Muster genäht worden sind. Sobald sie verheiratet sind, tragen die Frauen auch ein gelb-rotes Kopftuch. Außerdem hat jeder der erwachsenen Frauen entweder an Armen oder Beinen oder an beiden Gliedmaßen Bänder. Wenn sie richtig geschnürt sind, sieht man dazwischen keine Haut mehr und die Schnüre ergeben schöne Muster.

Gleich zu Beginn ist uns aufgefallen, dass es auf der Insel sehr viele Kinder gibt. Oftmals sind diese auch nicht schüchtern, sondern eher anhänglich. Sie haben sich richtig gefreut, wenn man mit ihnen spielte. Die Kinder waren zum größten Teil westlich gekleidet, es gab aber auch ein paar, die eher untypische Kleider trugen.

Wir haben fast alle den Supermarkt der zweiten vom Dinghi angesteuerten Insel,Wachi Wuala, besucht. Doch wenn man sich einen typischen deutschen Supermarkt vorstellt wurde man gründlich enttäuscht. Der Supermarktbefand sich in einem der Betonhäuser mit Strohdach und hatte nur wenig Auswahl. Gekühlt wurden nur ein paar Getränke, wie z. B. die Cola. Ansonsten gab es Brotaufstriche, Süßigkeiten und noch ein paar weitere Dinge. Obst und Gemüse waren im Prinzip überhaupt nicht vorhanden.

Anschließend sind wir wieder an Bord gekommen und wenn man noch eine Abkühlung brauchte, ist man einfach noch einmal ins Wasser gesprungen. Abends haben wir dann noch ein Referat und einen Film zum Thema Kuna-Indianer gehört. Ich fände es äußerst schade, wenn diese Kultur durch den westlichen Einfluss verschwinden würde, denn es ist eine interessante Lebensweise, die wir nicht zerstören sollten.

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