Wenn der Stamm mal Urlaub macht

Datum: Sonntag, der 29.03.2015
Mittagsposition: 38° 31,9′ N; 028° 37,5’W
Etmal: 0 sm
Wetter: Lufttemperatur: 19° C, Wassertemperatur: 15° C, Wind: SE 1
Autorin: Sonja

Guten Tag liebe Leser,
in unserer heutigen Ausgabe „Reisen auf den Spuren des Stammes“ berichten wir exklusiv und aus erster Hand über einen zweitägigen Ausflug auf die Insel Pico, Azoren, Portugal. Wir haben keine Kosten und Mühen gescheut und unsere besten Reporter vor Ort geschickt um Ihnen, liebe Leser, eine lückenlose Berichterstattung aus dieser ganz besonders sehenswerten Urlaubsregion Europas zu ermöglichen.

Wenn Sie mit dem Schiff von Westen her kommend die Azoren erreichen, empfiehlt sich ein Liegeplatz im Innenhafen von Horta auf der Insel Faial. Bevor man jedoch zur Insel Pico aufbricht, ist ein Abstecher, zur kulinarischen Stärkung, im Peter Cafe Sport unerlässlich. Liebe Leser, lassen sie sich nicht nur von den Schwärmereien der Jugendlichen bezüglich des Schokoladenkuchens verführen! Neben weiteren leckeren Kuchenspezialitäten, wie beispielsweise dem hausgemachten Apple- oder Lime-Pie, müssen sich die schwarzen Spaghetti mit Garnelen, das Knoblauchbrot oder das Thunfischsteak auf der Karte nicht verstecken.
Doch genug der Gedanken des Gaumenschmauses.
Ein Ausflug will wohl geplant sein, erst recht, wenn die freie Zeit rar ist. So begebe man sich vor Antritt der Reise in das nahe gelegene Touristenbüro und wahlweise auch zu dem Schiffsagenten seines Vertrauens. Die freundlichen Mitarbeiter beider Institutionen stehen Ihnen mit Rat und Tat zur Seite. Sind Fährplan und Broschüren eingesammelt, der Rucksack gepackt und verproviantiert mit allerlei Köstlichkeiten der örtlichen Bäckerei, geht es los. Abmarsch zur Fähre, Dauer ca. 20 Minuten. Fährüberfahrt 25 Minuten.
Angekommen auf der Insel Pico liegt schon erwartungsvoll das malerische Städtchen Madalena zu Ihren Füßen. Unweit vom Fährterminal (5 Gehminuten) warten die Autovermietungen nur darauf, dass Sie hereinspazieren und den Saisonstart einläuten. Zu dieser Jahreszeit werden Sie kein Problem haben, ein Auto für die nächsten Tage zu erhalten. Steht der fahrbare Untersatz zur Verfügung, freut sich das Seglerherz seit einer gefühlten Ewigkeit wieder Auto zu fahren.
Aufgrund der Größe der Insel ist es absolut kein Problem, Pico innerhalb von zwei Tagen ganz entspannt zu umrunden. Tagesziel heute: die Ostspitze der Insel. Reiseroute: die Küstenstraße an der Nordseite entlang. Die Ortschaft Madalena Richtung Nordosten verlassend befindet man sich schnell an der Küste und kann einen atemberaubenden Blick auf die lavafelsige Küstenlandschaft, das türkis-dunkelblau-aufbrausende Meer und vor allem die gegenüberliegende Insel Sao Jorge genießen. Ausgewiesene Aussichtspunkte laden durch liebevoll angelegte Picknick-Möglichkeiten zum Ausruhen und Verweilen ein. Gesagt getan; so ein Mietauto lässt sich prima für einen Mittagsschlaf umbauen.
Gut ausgeruht geht es weiter. Die Ostspitze der Insel sticht mit ihrer Kargheit und einem Dörfchen das noch Winterschlaf hält, ins Auge. So wird das Tagesziel auf Lajes do Pico geändert, gelegen an der Südseite der Insel. ETA: 1500 LT. Schnell wird das für Walfang berühmte Städtchen Lajes do Pico erreicht. Als zu emfpehlende Übernachtungsmöglichkeit kann das Hotel „Whale come“ genannt werden. Zu dieser Jahreszeit ist an Überfüllung nicht zu denken. Direkt um die Ecke befindet sich das Walfangmuseum. Ein Besuch in diesem liebevoll eingerichteten Gemäuer sollte unbedingt mit eingeplant werden.
Nach einer Nacht mit Blick auf das gischt-übersäte Meer wartet der kleine Ford Fiesta vor der Tür nur darauf, wieder über die Landstraße gejagt zu werden. Tagesziel heute: Zurück nach Madalena, da am nächsten Tag von dort aus die Pico-Besteigung startet. Diesmal soll der Weg über die Mitte der Insel führen, dies bedeutet hoch hinaus, auf teilweise knapp 1000 Meter über dem Meeresspiegel. Doch anstatt einer atemberaubenden Aussicht kann das Wetter als graue Wolkensuppe bezeichnet werden. Liebe Leser, tuen Sie sich das nicht an! Diese Route wird nur dann empfohlen, wenn der Berg Pico nicht vollkommen wolkenumhangen vor Ihnen steht.
Auf dem Weg nach Madalena faszinieren die mit Lavastein eingemauerten Felder zum Weinanbau. Dieses Phänomen kann man im Weinanbaumuseum in Madalena genauestens erkunden. Es lohnt sich durchaus, den eigenen Gaumen in den Genuss dieser verschiedenen Weine des Inselarchipels kommen zu lassen. Natürlich sollten Sie zu diesem Zeitpunkt bereits über eine Unterkunftsmöglichkeit in Madalena verfügen. Aus gegebenem Anlass kann Ihnen die Akkomodation „Joe’s Guesthouse“ wärmstens empfohlen werden. Vier Zimmer stehen hier zur Verfügung, jedes individuell eingerichtet mit Blick fürs Detail. Nach einem besonderen Luxusmoment für Seefahrer, nämlich einem wohltuenden heißen Bad, fielen zwei ausgeruhte, erholte und seelige Berichterstatter in ein großes Bett mit noch größerer Bettdecke und schliefen tief und fest bis zum nächsten Morgen. Frisch gestärkt durch das selbstgemachte Frühstück der fürsorglichen Hausherren konnte die Pico-Besteigung beginnen. Doch darüber hat wohl schon jemand anderes berichtet 🙂

Mit freundlichen Grüßen von hoher See.
Ihre rasenden Reisereporter Sonja Sonnenschein und Lasse Lebenslust

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