Karibik – wo KUS zu KUP wird

schueler.lenaDatum: Samstag, der 02.01.2016
Mittagsposition: 09° 35,4′ N; 078° 44,9′ W
Etmal: 0 sm
Wetter: Lufttemperatur: 28°C, Wassertemperatur: 29°C, Wind: NNE2
Autorin: Lena

Das Klassenzimmer. Ein stickiger, stinkender Raum voller laut brüllender Schüler. Das sind wir zumindest aus Deutschland gewohnt. Doch in der Karibik sieht das ganze schon ganz anders aus: Um 8:30 Uhr ging es für die erste Unterrichtsgruppe, vollgepackt mit Schreibsachen, einer dicken Schicht Sonnencreme im Gesicht und gefüllten Trinkflaschen ab ins erste Dinghi. Die Lehrer, bewaffnet mit Whiteboard und Arbeitsblättern gleich hinterher. Unterrichtsgruppe B schmiss sich währenddessen in Schale und am Hauptdeck wurden Schiffsarbeiten an Schüler im Blaumann verteilt. Unter der Aufsicht des Stamms wurden Wanten geteert, das Deckshaus von Rost befreit, abgeschlagene Stellen nachgemalert und Tampen erneuert. Aus den Bulleyes der Kombüse konnte ich Menschen von A nach B, von der Brücke zur Back und vom Hauptdeck aufs Deckshaus und wieder herunter laufen sehen, denn: Ich war in der Backschaft. Zusammen mit Marta, Moritz und Bene sorgte ich also für die Verpflegung der hungrigen Arbeiter.Zur Mittagszeit – wenn auch mit Verspätung – war Unterrichtsgruppe A wieder zurückgekehrt und nachdem die Nachmittagsbackschaft unseren Job übernommen hatte, hatte auch die zweite Gruppe die Chance, unser neues Klassenzimmer zu sehen. Alle Arbeiten wurden getauscht und die Prozedur begann von vorne.

Nach kurzer Fahrt mit dem Dinghi legten wir auf einer Insel an. Traumhafter Sandstrand, Kokospalmen und ein kühler Wind. Das war es also. Unser neues Klassenzimmer und somit auch der Grund einer spontanen Namensänderung. Samstag, der 02.01.2016 war also der Tag, an dem KUS zu KUP – „Klassenzimmer unter Palmen“ – wurde. Nach dem Unterricht kehrten wir zur Thor zurück, der Stress allerdings war noch nicht zu Ende. Der Plan: eine Übernachtung aller Schüler auf der Insel. Nach dem Abendessen sammelte jeder seine sieben Sachen zusammen und wartete auf das Dinghi. Alle freuten sich auf den gemeinsamen Abend und der Stamm freute sich darauf, einen ruhigen Abend zu haben.

Angekommen auf der Insel, suchten wir einen guten Platz für unsere Hängematten und wurden von einer netten Kuna Familie, die die Insel bewohnte, an eine geeignete Stelle in der Nähe ihres Hauses geführt. Dort bauten wir eine Stadt aus Hängematten. Zweistöckig türmten sich aufgehängte Hängematten am Strand entlang und die ersten fingen schon an, Holz für ein Lagerfeuer zu sammeln. Als es schon dunkel war, zündeten wir das Feuer an und Lukas packte seine Gitarre aus. Wir hatten Liederbücher mitgenommen und die Nachmittagsbackschaft hatte einen Stockbrotteig vorbereitet. Jeder holte sich einen Stock und die Lagerfeuerstimmung war komplett. Wir sangen alte Beatles Songs und kratzten auch die verbrannten Reste von unserem Stockbrot. Während die ersten von uns schon schliefen, wurden noch ein paar Runden Werwolf gespielt und die letzten Lieder gesungen. Viele hatten Angst vor den Insekten, denn schon am Nachmittag wurden einige Skorpione gesehen, doch oben in den Hängematten gab es keine Gefahr. Es herrschte eine tolle Atmosphäre: Als ich in der Hängematte lag, rauschte fast unter mir das Meer und der kühle Wind wehte durch die Palmblätter über mir. Ich konnte die Thor in der Ferne sehen und auch viele Sternbilder am Nachthimmel entdecken. Wie ich finde war es ein toller Abend, der unsere Gruppe noch einmal gestärkt hat. Wir alle konnten den Abend genießen und auch wenn es um 4 Uhr morgens einen kleinen Regenschauer gab, hatten alle viel Spaß auf der Insel.

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